Bitterer Punktverlust - Neuhausen erkämpft beim 28:28 (17:15) in der Schlussphase Teilerfolg

19.02.2017 11:34
Saaarlouis. Enttäuscht, verärgert und ein bischen ratlos verließen am Freitagabend 1360 Zuschauer die Stadtgartenhalle: Warum passiert das immer wieder, warum verschenkt die HG Saarlouis Punkte im Kampf um den Klassenerhalt gegen Teams, die hinter ihr stehen in der Tabelle? So auch in der Partie gegen den TV Neuhausen, als die Saarländer sich beim 28:28 (17:15) einen Sieg nach Ende der Spielzeit durch den von Predragovic direkt verwandelten Freiwurf noch aus der Hand nehmen ließen. Das war zwar die Entscheidung, aber den Punkt verschenkt hatten die Gastgeber in den drei Minuten davor. Alles nur Kopf-Sache? Begründet durch äußere Faktoren, wie die Tatsachen, dass Neuhausen eigentlich gar nicht kommen wollte, dass Michael Schulz sich kurz vor der Partie mit „Kopfschmerzen“ abmeldete oder dass es in den letzten drei Minuten einfach nicht gelungen ist, eine 28:25-Führung mit der nötigen Cleverness über die Bühne zu bringen? Alles Fragen, die die Fans nach dem Spiel diskutierten. Ja richtig: Neuhausen wollte das Spiel verlegt haben. Erfahren hatte man das in Saarlouis nicht etwa von den Gästen, sondern von der HBL am Donnerstag-Nachmittag. Der TVN hatte bei der Spielleitenden Stelle der Liga einen am Ende nicht den Statuten entsprechenden Antrag auf Spielverlegung wegen verletzter und kranker Spieler gestellt und so für Unsicherheit bei den Gastgeber gesorgt: Spielen wir oder spielen wir nicht? Die Entscheidung kam dann am Freitagvormittag. Die HBL lehnte den Antrag aus Neuhausen ab, weil er nicht den Regularien entsprach. Am Ende reiste der TVN zwar dezimiert, aber mit einer durchaus spielfähigen Truppe an, auch wenn sich Coach Aleksandar Stevic selbst als Spieler aufstellte und dann auch auf der Platte stand, als die direkte rote Karte gegen Tim Keupp (28.) seine Truppe weiter dezimierte. Trotz aller Begleitumstände begann das Team von Jörg Bohrmann gegen kampfstarke Neuhausener zumindest in der Offensive recht ordentlich. Vor allem die rechte Angriffsseite mit Jerome Müller und Lars Weissgerber wusste diesmal zu gefallen und auch der grippegeschwächte Jonas Faulenbach hatte sich ganz in den Dienst der Mannschaft gestellt. Die Partie war vom Ergebnis her in den ersten 30 Minuten meist ausgeglichen, weil die Saarländer diesmal in der Defensive zu oft den entscheidenden Schritt zu spät kamen und keine der erprobten Deckungsvarianten so richtig funktionierte. Jörg Bohrmann sprach später von „miserabler Handlungsschnelligkeit“. Deshalb gelang es nicht, sich wirklich entscheidend abzusetzen, obwohl die Möglichkeiten dazu gleich mehrfach vorhanden waren. So konnte Neuhausen nach dem 8:5 nach 13 Minuten mit drei Treffern in Folge wieder ausgleichen und auch nach 25 Minuten brachte Saarlouis die 15:12-Führung keine Sicherheit. Beim Seitenwechsel waren die Gäste mit 17:15 weiter in Schlagdistanz. Das gleiche Bild auch in Halbzeit 2. Saarlouis setzt sich mit drei Toren ab, verpasst es aber gleich mehrfach noch einen drauf zu legen. Das war beim 23:20 nach 41. Minuten so, beim 26:23 nach 50 Minuten und auch beim 28:25 nach 57. Minuten. Ein Vier-Tore-Vorsprung, der möglicherweise der entscheidende moralische Kick hätte sein können, gelang nicht. In diesen Momenten trafen die Angreifer einfach falsche Entscheidungen, wie voreilige Würfe, ein misslungener Kempa-Versuch drei Minuten vor Schluss oder einfache Ballverluste. Neuhausen witterte gegen Ende seine Chance und nutzte sie. Als Aleksandar Stevic selbst zum 28:27 per Schlagwurf einnetzte, waren auf der Hallenuhr noch 36 Sekunden angezeigt. Das sollte doch reichen aus Sicht der Gastgeber. Aber sie vertendelten die Ball gegen die offene Manndeckung des TVN, verteidigten dann intensiv, fingen sich aber noch einen Freiwurf ein, als die Uhr abgelaufen war. Und den zirkelte Srdjan Predaragovic über die Mauer in den Winkel…. Zeit zum Nachdenken ist für das Team von Jörg Bohrmann nicht, denn schon am morgigen Sonntag geht’s nach Leutershausen. Quelle: PM HG Saarlouis

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