Der ThSV Eisenach feiert rauschendes Handballfest

16.12.2018 20:58
Hannes Iffert lässt sich auch von zwei Gegenspielern nicht regelkonform stoppen. Strafwurf für den THSV Eisenach (Fotostudio Gräbedünkel)
Nach der Ehrung von drei Trainerlegenden feierte das aktuelle Team einen souveränen 33:22 (19:8)-Erfolg über den TV Gelnhausen

Über 1.800 Zuschauer feierten in der Eisenacher Werner-Aßmann-Halle ein rauschendes Handballfest. Die Trainerlegenden Rainer Osmann, Hans-Joachim Ursinus und Peter Rost wurden in die Halle of Fame des Thüringer Traditionsvereins aufgenommen. Im Anschluss untermauerte das aktuelle Team des ThSV Eisenachmit einem 33:22 (19:8)-Erfolg über den TV Gelnhausen seine Vormachtstellung in der 3. Liga Ost, behauptete seinen satten Punktevorsprung an der Tabellenspitze. Beide Teams befleißigten sich einer sauberen Spielweise. In Jonatha Winter und Maximilian Winter hatte die Partie zwei vorzügliche Leiter. Bei aller Freude vergaß der sozial engagierte Verein seinen Partner Kinderhospiz Mitteldeutschland nicht. Eine breite Spendenaktion, unterstützt durch Ady Rückewold von Antenne Thüringen, rundete den Abend ab.

Kempa-Treffer zum 17:7

„Mit einer Super-Abwehr einschließlich eines starken Stani Gorobtschuk gelangen uns Ballgewinne, aus denen wir unser schnelles einfaches Spiel noch vorn auslösten und konsequent abschlossen“, fasste der durch eine Oberschenkelzerrung noch gehandicapte Eisenacher Kreisläufer Justin Mürköster die erste Halbzeit zusammen. Schlussmann Stanislaw Gorobtschuk bediente den „Mann des Abends“ Willy Weyhrauch (insgesamt 9 Treffer bei 10 Versuchen), der zum 7:1 einnetzte (11.). Kurz darauf kaufte Eisenachs Keeper Gelnhausens Jannik Mocken im großen Stil das Leder ab. Sekunden später zappelte ein Ball von Alexander Saul im Gäsrtekasten. Matthias Geiger, der Trainer des Teams aus der Barbarossastadt, griff zur grünen Karte. Umsonst! Die Eisenacher überrollten mit ihrem temposcharfen Spiel den Tabellen-Sechsten. Weder Henrik Möller oder Jonathan Malolepszy vermochten das Spiel des TV Gelnhausen zu ordnen. Die stimmungsvolle Kulisse war verzückt. Die Linkshänder Alexander Saul und Willy Weyhrauch markierten per Kempatreffer das 17:7 (27.). Die Laola rollte über die Traversen. Alexander Saul besorgte im Doppelpack den an Deutlichkeit nichts vermissen lassenden 19:9-Halbzeitstand. Stanislaw Gorobtschuk hatte mit 9 teilsweise spektakulären Paraden für ein klares Plus auf der Torhüterposition gesorgt.

Stammformation verzückte

„Bei diesem dicken Polster musste ich nicht unbedingt weiter ran“, erklärte der von einem grippalen Infekt noch geschlauchte Daniel Luther. Er hatte schon im ersten Abschnitt nach temposcharfen 11 Minuten eine Pause benötigt. Der dienstälteste Eisenacher strich die Abwehrleistung und das Gegenstoßspiel der ersten Halbzeit heraus. Den zweiten Abschnitt verfolgte er von der Bank. Andrej Obranovic übernahm seine Rolle, sowohl im linken Rückraum als auch von der Siebenmeterlinie, markierte 7 Treffer. „Kompakte und schnelle Abwehr, schnelles Spiel nach vorn, gutes Rückzugsverhalten“, lobte ThSV-Coach Sead Hasanefendic seine Stammformation. Nach Regelwidrigkeit an Hannes Iffert verwandelte Andrej Obranovic den fälligen Strafwurf zum 25:10 (37.). Die erstmalige 15-Tore-Führung. Eden Gästen drohte ein Debakel. ThSV-Kapitän Marcel Schliedermann brachte seine Zweikampfstärke ein, traf selbst zum 27:12 (43.). Abwehrspezialist Duje Miljak wollte nicht nachstehen, besorgte per Schlagwurf das 30:15 (48.).

„Plötzlich war es ein ganz anderes Spiel.“

Sead Hasanefendic brachte, wie in der Vorwoche, im Block seine zweite Ruhe. „Wir haben einen breiten Kader. Allen sollten die Chance bekommen, sich zu zeigen“, argumentierte der erfahrene Coach. Doch er wurde wie in der Vorwoche enttäuscht. „Plötzlich war es ein ganz anderes Spiel, in der Abwehr und im Angriff“, ärgerte sich Sead Hasanefendic. Seinem Team gelangen in den letzten 12 Minuten nur noch drei Treffer. Dem TV Gelnhausen wurde erhebliche Ergebniskosmetik erlaubt, sodass Gästetrainer das separate 14:14 für die zweite Halbzeit herausstrich. „Wir legten im zweiten Abschnitt unsere Nervosität ab“, resümierte Matthias Geiger. In den 12 Schlussminuten verteilten die Eisenacher freilich vorzeitige Weihnachtsgeschenke. „Da müssen wir Lösungen für den zweiten Teil der Saison finden“, unterstrich Sead Hasanefendic mit Blick auf die Schlussphase. Der grandiosen Stimmung auf den gut besetzten Rängen tat dies keinen Abbruch. Der ThSV Eisenach hatte einmal mehr beste Werbung in eigener Sache betrieben, Appetit auf mehr gemacht.

„Dieser Trainer tut dieser Mannschaft gut.“

Hans-Joachim Ursinus, Rainer Osmann und Peter Rost, die Eisenacher Trainerlegenden, zeigten sich ausgesprochen angetan. „Unglaublich, diese Kulisse“, befand Peter Rost. „Die Handschrift des erfahrewnen Trainers ist erkennbar“, ergänzte der Olympiasieger von 1980, der im Jahr 2002 den THGSV Eisenach zur bisher besten Erstbundesliga (!!)-Platzierung geführt hatte: Platz 10 mit ausgeglichenem Punkteverhältnis. „Dieser Trainer tut der Mannschaft gut. Ich habe das Team nun zum dritten Mal in dieser Saison gesehen. Unverkennbar allerdings, der Abfall der zweiten Reihe“, stellte Rainer Osmann, seit fast 55 Jahren Vereinsmitglied, 15 Jahre Spieler der ersten Mannschaft und Aufstiegstrainer 1997 fest. Hans-Joachim Ursinus, Insgesamt nahezu 20 Jahre als Trainer auf der Kommandobrücke von Motor und dem ThSV Eisenach, strich die Dominanz des Teams gegen den TV Gelnhausen hervor. „Die zweite Halbzeit hat gezeigt, wo es anzusetzen gilt“, resümierte Hans-Joachim Ursinus. Einig waren sich alle drei, trotz aller aktuellen Euphorie, in der 2. Bundesliga hätte man es sehr schwer.

Einen Tag vor Heiligabend noch ein Punktspiel

Bevor es in die Feiertagspause geht, gastiert der ThSV Eisenach noch am Sonntag, 23.12.2018 bei der SG Bruchköbel, will dort seinen Siegeszug fortsetzen.

Statistik

ThSV Eisenach: Gorobtschuk, Kremmer; Iffert, Wöhler (4), Luther (3/2), Miljak (2), Klyuyko, Schliedermann (2), Richardt (1), A. Alaj, Jovanovic, Mürköster (2), Obranovic (7/5), Weyhrauch (9), Saul (3)

TV Gelnhausen: Lahme, Simanavicius; Schreiber (6). Habenicht (1), Rudloff, Mocken (5), Schenk, Simic (1), Kulenovic (2), Bechert, Zipf (1), Maloleoszy (4/3), Botzenhardt, Eurich (1), Müller (2)

Siebenmeter:

ThSV 8/7

TV Gelnhausen 3/3

Zeitstrafen:

ThSV 1 x 2 Min.

TV Gelnhausen 3 x 2 Min.

Th. Levknecht

Quelle: PM ThSV Eisenach

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