Die Löwen stecken weiter unten fest

26.03.2017 20:20
Bei der 27:22 (15:10)-Auswärtsniederlage standen sich die Bergischen Löwen am Sonntag vor 4.052 Zuschauern in Minden aufgrund einer Vielzahl an technischen Fehlern selbst im Weg und stecken so weiterhin im Tabellenkeller der DKB Handball-Bundesliga fest. Unmittelbar vor dem Anpfiff musste BHC-Cheftrainer Sebastian Hinze noch auf seinen Mannschaftskapitän Kristian Nippes verzichten, der mit Rückenproblemen passen musste und so neben den beiden Außen Arnor Gunnarsson (Achillessehne) und Christian Hoße (Ellenbogen) nicht zur Verfügung stand. „Verhaltener“ Beginn beider Teams im so bedeutsamen Spiel im Kampf um den Klassenerhalt – sowohl die Hausherren als auch die Gäste hatten je drei Angriffe vorgetragen, ehe Charlie Sjöstrand für die Grün-Weißen per Siebenmeter gegen Björgvin Pall Gustavsson erfolgreich war und den ersten Treffer des Nachmittags erzielte. Den anfänglichen 4:1-Rückstand verkürzten die Bergischen per Strafwurf durch Bettin und einem Torwarttreffer von Gustavsson bei Mindener Zeitstrafe zum 4:3 (10.), ehe der isländische Nationaltorhüter spektakulär einen Tempogegenstoß entschärfte und so die Grundlage zum Ausgleich durch Gutbrod legte. Minden machte das Spiel nach BHC-Fehlern schnell und konnte sich mehrfach wieder auf zwei Tore absetzen – als Christoffer Rambo für GWD auf 9:6 (19.) erhöhte, nahm BHC-Coach Sebastian Hinze die erste Auszeit und wechselte im Tor von Gustavsson auf Christopher Rudeck. In der Folge standen sich die Bergischen ob der Vielzahl an technischen Fehlern in der Offensive selbst im Weg - die Gastgeber hingegen nutzten ihre Möglichkeiten optimal aus, sodass der BHC in Folge der Hinausstellung von Schäpsmeier nach harter Luftattacke gegen Fabian Gutbrod auch in Überzahl nicht weiter verkürzen konnte. Minden legte die Latte unmittelbar vor der Halbzeitsirene im Nachwurf nach gehaltenem Gustavsson Siebenmeter um noch ein Tor höher und schickte die Bergischen Löwen mit einem 15:10-Rückstand in die Kabinen. Die Löwen wehrten sich weiter nach Kräften, doch Vorne suchten sie weiter nach der Genauigkeit in ihren Aktionen und hinten verhinderte Christopher Rudeck nach knapp fünf Minuten gegen den alleine heranstürmenden Sjöstrand beim 18:13 den Sechs-Tore-Rückstand. Bogdan Criciotoiu mit viel Schwung und Maximilian Bettin vom Strich brachten die Bergischen wieder auf 18:15 (40.) heran, doch knapp zehn Minuten vor dem Ende lag Minden wieder mit plus Vier in Front. Den Gästen lief allmählich die Zeit davon und mussten am Ende aufgrund des verdienten 27:22-Heimserfolges von GWD Minden ohne Punkte die Heimreise ins Bergische Land antreten. Löwengebrüll – die Stimmen zum Spiel Sebastian Hinze: „Glückwunsch zum verdienten Sieg. Wir haben ganz, ganz schlecht ins Spiel gefunden. Die erste Hälfte war die schlechteste Halbzeit der Saison. Mit Anpfiff hat Kristian Nippes gesagt, dass er sich gerade den Rücken verdreht hat, da mussten wir umstellen. Das darf ein paar Minuten dauern, aber nicht so lange, sich neu zu orientieren. Vorne hat die letzte Konsequenz gefehlt. Wir konnten fast noch froh sein, nur mit fünf Toren Rückstand in die Pause zu gehen. In der zweiten Halbzeit haben wir es hinten viel besser gemacht und eine Phase bekommen, wo wir dann rankommen konnten. Da haben wir dann die Bälle wieder weggeworfen. Über das ganze Spiel gesehen haben wir zu viel falsch gemacht, um hier Punkte zu holen.“ Frank Carstens: „Ich bin erleichtert, dass wir dieses so wichtige Spiel positiv gestalten konnten. Wenn man gesehen hat, wie die erste Halbzeit gelaufen ist, haben wir viele Chancen liegen lassen. Wir machen aber nur sieben technische Fehler übers ganze Spiel, damit können wir sehr gut leben. Wir konnten viele Rebound-Tore machen, gerade in der zweiten Halbzeit, und viele Zweikämpfe gewinnen. Das macht mich optimistisch für die weiteren Endspiele, die noch kommen. In denen wird der Klassenerhalt entschieden.“ Jörg Föste: „Von den Trainern ist alles gesagt worden. Unser Fazit kann nicht beschönigend ausfallen. Wir haben auf allen Positionen nicht Bundesliganiveau gezeigt, Rudeck vielleicht ausgenommen. Mit 17 technischen Fehlern kann man kein Bundesligaspiel gewinnen. Da muss eine deutliche Leistungssteigerung her, um unsere Chancen im Abstiegskampf zu wahren.“ Schiedsrichter: Robert Schulze und Tobias Tönnies Siebenmeter: 2/4 - 3/3 Zeitstrafen: 3 - 2 (Michalczik, Rambo, Freitag - Vilovski, Jonovski) Rote Karten: Schäpsmeier Spielverlauf: 2:1 (5.), 4:3 (10.), 7:6 (15.), 10:7 (20.), 11:8 (25.), 15:10 (30.), 18:13 (35.), 19:15 (40.), 21:18 (45.), 25:19 (50.), 26:20 (55.), 27:22 (60.) GWD Minden: Eijlers, Sonne-Hansen - Freitag (2), Schäpsmeier, Kozlina, Freiman (3), Sjöstrand (8/2), Rambo (4), Larsson, Jernemyr, Gullerud (2), Michalczik (1), Wieling (1), Doder (6) Bergischer HC: Gustavsson (1), Rudeck - Preuss (1), Artmann (2), Nippes, Artmann (1), Hermann (2), Babak (5), Bettin (3/3), Gutbrod (2), Vilovski, Jonovski, Criciotoiu (5), Quelle: PM Bergischer HC 06

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