Drei zurück, eins vor, Ausgleich in letzter Sekunde: Drama für A-Jugend der HSG Konstanz in Neuhausen

04.12.2018 9:46
Handball A-Jugend-Bundesliga: JANO Filder – HSG Konstanz 27:27 (14:15)

Nass geschwitzt waren sie, die Akteure und Verantwortlichen beider Teams. Voller Adrenalin und Emotionen. Das Duell zwischen der Jugendakademie Neuhausen-Ostfildern (JANO) und der A-Jugend der HSG Konstanz war nichts für schwache Nerven. Sieben Minuten vor Schluss lagen die Gäste mit drei Treffern zurück, dann plötzlich, bei nur noch 59 Sekunden auf der Uhr, mit 27:26 in Front – und schließlich trennte man sich mit einem 27:27-Unentschieden.

Turbulenter geht es nicht. Die Schlussphase zwischen einer nach wie vor extrem ersatzgeschwächten HSG Konstanz und JANO Filder war definitiv nichts für nervenschwache Zeitgenossen. In einem Wechselbad der Gefühle, beide Teams hatten mehrfach die Führung inne, spitze es ich in den letzten sieben Minuten richtig zu. Als Florian Diestel die Württemberger sieben Minuten vor Schluss mit 26:23 in Front geworfen hatte, schienen die wacker kämpfenden Konstanzer am Boden und nicht für ihren großen Einsatz belohnt zu werden. JANO Filder sah wie der sichere Sieger aus. Sechs Minuten später die komplette Wende. Mit einem 4:0-Lauf zog Konstanz wieder vorbei. 27:26 und nur noch 59 Sekunden auf der Uhr.

Jetzt ging es endgültig drunter und drüber. Binnen neun Sekunden verlor die HSG Konstanz nicht nur den Schützen des Siegtreffers, den sechsmal erfolgreichen Jan Stotten, sondern auch noch Anführer Julian Küchler. Co-Trainer Daniel Behrendt war außer sich und sah den gelben Karton. Vier Sekunden blieben den Hausherren noch in doppelter Überzahl. Genug, um den Freiwurf auf Shooter Marius Kindermann aufzulegen – und der traf zum 27:27-Ausgleich. Genau mit der Schlusssirene. Nachdem sich Trainer Thomas Zilm einmal geschüttelt, geärgert und dann kurz gesammelt hatte, konnte er das irre Hin und Her schon wieder nüchtern einordnen. „Im Endeffekt war es ein gerechtes Remis“, erklärte er. „Die Zeitstrafen kann man, muss man aber nicht geben. Der Freiwurf war aber so oder so korrekt, von daher müssen wir uns darüber nicht aufregen.“

Viel mehr ärgerte er sich darüber, dass sich sein junges Team nach der 12:9-Führung nach knapp 20 Minuten nicht weiter hatte absetzen können. „Es war ein Auf und Ab, weil wir den Gegner durch unsere Fahrlässigkeit wieder stark gemacht haben.“ Umgekehrt war dies dann jedoch ebenso der Fall. Nach 35 Minuten gelang es dem Filder-Nachwuchs erstmals wieder mit 17:16 in Front zu gehen, dann auf zwei und vor der dramatischen Endphase sogar auf drei Tore zu erhöhen. Das Ende ist bekannt.

Konstanz zeigte sich dabei vor allem in der Abwehr gegenüber den letzten Partien deutlich verbessert und schaffte es mit viel Einsatz, Torwart Sven Koester gut in die Partie zu bekommen, wodurch das schnelle Spiel nach vorne phasenweise Fahrt aufnehmen konnte. Doch wie auch den Gastgebern unterliefen den Gelb-Blauen vom Bodensee einige Fehler zu viel, um sich wirklich absetzen zu können. „Die Jungs haben gekämpft“, lobte Zilm. Auf der anderen Seite zeigte sich, dass beide Teams in der derzeitigen Besetzung noch nicht über die Qualität verfügen, ein Spiel dauerhaft zu kontrollieren und zu bestimmen. Für den HSG-Coach alles in allem doch ein verlorener Punkt im Rennen um den Anschluss an das obere Mittelfeld. „Die Bereitschaft, das Spiel für uns zu entscheiden, war bei allen da“, freute er sich, verbunden mit der Forderung: „Jetzt wollen wir am Sonntag daheim gegen Schutterwald unbedingt gewinnen.“ Am liebsten ganz ohne Drama.

HSG Konstanz: Sven Koester (1), Tim Bammel (Tor); Felix Fehrenbach (4/1), Constantin Eich, Laurin Kugler, Yannick Sauter, Jan Stotten (6), Hannes Berger (2), Florian Wangler (3/1), Niklas Duffner (3), Nico Koch, Robin Schmidt, Rohat Sahin (4), Julian Küchler (4/1). Zuschauer: 180.

Quelle: PM HSG Konstanz

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