Ein Schritt voran – zwei Schritte zurück

16.05.2022 12:12

„Nie mehr Zweite Liga …“ Der VfL Gummersbach feierte vor, beim und nach dem 32:21 (16:11)-Sieg gegen die Eulen Ludwigshafen die Rückkehr in die Handball-Bundesliga. Die Eulen haben noch sechs Spiele, um den Ligaverbleib zu sichern. Der Abstand zum ersten Nicht-Abstiegsplatz, den der TV Großwallstadt inne hat, beträgt nur noch fünf Punkte. Am Mittwoch (18 Uhr) sind die Eulen beim TV Hüttenberg gefordert, nächsten Sonntag (16 Uhr) folgt die Hausaufgabe gegen VfL Eintracht Hagen. Höchste Zeit, dass sich was dreht! Trainer Michael Biegler vermisste nach gutem Beginn Leidenschaft, bemängelte bei eigener Führung die schlechte Chancenauswertung, die dem VfL das Spiel erleichterte. Auf einmal war der Matchplan vergessen, außer Kraft. Der Coach: „Das höchste Gut einer Mannschaft ist, für sich selbst da zu sein …“

Aufsteiger mit großer Tradition

Der VfL Gummersbach ist nach drei Jahren zurück in der Handball-Bundesliga. Der Aufstieg des Bundesliga-Gründungsmitglieds stand schon vor der Partie gegen die Eulen fest. „Heimat des Handballs“ - so firmiert der Verein, der am Ende seines drittletzten Zweitliga-Heimspiels auf dem Heiner-Brand-Platz 1 den Wiederaufstieg feierte. 2019 war der VfL erstmals aus der Eliteliga abgestiegen - unfassbar für den Traditionsklub. Der Briefkopf des VfL ist eng beschriftet: zwölfmal deutscher Meister, fünfmal DHB-Pokalsieger, viermal Europapokalsieger der Pokalsieger, fünfmal Europapokalsieger der Landesmeister. Welch eine Historie. Welche Größen haben das blau-weiße Trikot getragen: Hansi Schmidt, Klaus und Heiner Brand, Andreas Thiel, Joachim Deckarm…

VfL führt zur Pause 16:11

Bis zur 24. Minute sind die Eulen, allen Personalsorgen zum Trotz, gut im Spiel: Julius Meyer-Siebert verkürzt auf 10:11. Nach dem 12:10 durch Janko Bozovic bietet sich Pascal Durak die Chance zum Anschlusstreffer, doch er scheitert mit seinem Siebenmeter nach Foul an Stefan Job. Tibor Ivanisevic pariert (26.). Der VfL-Schlussmann hatte drei Minuten zuvor bereits einen an Max Neuhaus verursachten Siebenmeter gemeistert. Pech für die Eulen, dass Job nach einem klasse Zuspiel von Meyer-Siebert nur den Pfosten traf, Lukas Blohme, mit acht Treffern bester Schütze des VfL an diesem Abend, aber im Gegenstoß zum 9:7 traf (17.). Der Knick im Eulen-Spiel kam in den letzten fünf Minuten vor der Pause: 12:10 und 13:10 – zweimal Bozovic (25., 26.) Nach einem Ballverlust Meyer-Sieberts sorgte Nationalspieler Julian Köster per Tempogegenstoß für das 14:10 (27.), Bozovic traf vom Punkt zum 15:10 (29.). Nach einem Salger-Treffer und einem Wurf Stefan Salgers ans Außennetz sorgte Raul Santos per Gegenstoß mit der Pausensirene für das 16:10. Tempo – eine Stärke des VfL im Angriff, aber gleichermaßen auch im Rückzug.

Ohne Urbič und Falk

Die angespannte personelle Situation der Eulen spitzte sich am Samstag weiter zu. Acht Mann fehlten! Dazu kam nach wenigen Minuten ein neunter: Yessine Meddeb stand in der Start-Sieben, musste mit einer Fußverletzung früh vom Platz. Torhüter Žiga Urbič und Rechtsaußen Alexander Falk fehlten kurzfristig wegen Grippe, vergrößerten das Lazarett, das Pascal Bührer, Max Haider, Jannek Klein, Christian Klimek und Jan Remmlinger füllen. Hendrik Wagner machte sich mit warm, saß auf der schmal besetzten Bank, konnte aber noch nicht wieder spielen.

Die Gegenstoß-Lawine

Für Urbičs Kollegen Matej Ašanin war’s ein brutaler Abend. Er sah sich immer wieder allein den Schnellangriffen der Gummersbacher ausgesetzt, konnte nur vier Würfe abwehren. Die Addition von zu vielen technischen Fehlern, zwei vertanen Siebenmetern, sechs Aluminiumtreffern und frei vermasselten Chancen führten zu dem Desaster: 21:32. Daran hatte Tibor Ivanisevic mit zwölf Paraden genauso seinen Anteil wie der überragende Rechtsaußen Blohme und der Parade-Rückraum mit dem gewieften Bozovic, Spielmacher Ole Pregler und dem auch als Ballverteiler überzeugenden Julian Köster. „15 Gegenstoß-Tore …“, haderte Marc-Robin Eisel enttäuscht nach der neuerlichen Niederlage.

„Das tut schon weh“

Julius Meyer-Siebert war mit sieben Treffern bester Torschütze der Eulen, hatte aber auch sieben Fehlversuche, einige Fehlpässe und technische Fehler. Die Last der Verantwortung war groß, spürbar und sichtbar sein Wille das Spiel offen zu halten. Am Ende stand eine hohe Schlappe. „Das tut schon weh“, gestand Max Neuhaus beim Blick zurück aufs Parkett, wo die Gummersbacher feierten. Das Hinspiel hatten die Eulen 30:25 gewonnen und durften von der Rückkehr ins Oberhaus träumen. Aus dem Traum wurde - vor allem auch durch das Verletzungspech – ein Alptraum. „Wir spielen derzeit keinen guten Handball. Wir schaffen es nicht, aus dem Loch herauszukommen, kriegen auch zu viele Gegentore, müssen unsere Abwehr wieder stabilisieren“, sagte Neuhaus. „Wir sind in einer schwierigen Situation. Die Art und Weise wie wir heute gespielt haben, war katastrophal. Nordhorn war ein Schritt voran, heute waren es wieder zwei Schritte zurück“, haderte Marc-Robin Eisel.

Klimek an der Leiste operiert

Nicht mehr helfen kann in dieser Saison Christian Klimek (32). Der Kreisläufer, der sich über Wochen verletzt in den Dienst der Mannschaft gestellt hatte, ist am Donnerstag von Dr. Martin Wehrle im St. Josef-Krankenhaus in Viernheim an der Leiste operiert worden. Klimek ist seit Freitag wieder daheim in Ludwigshafen. Sein Ziel ist es, in der kommenden Saisonvorbereitung wieder voll da zu sein.

 

Quelle: PM Eulen Ludwigshafen

 

Die Eulen Ludwigshafen Herren

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