Erneute Neckarsulmer Niederlage von Wolf-Verletzung überschattet

05.02.2019 9:31
Schon wieder muss sich die Neckarsulmer Sport-Union einem Gegner aus dem oberen Mittelfeld der Handball Bundesliga Frauen nur knapp geschlagen geben und verspielt nach großem Kampf einen möglichen Punktgewinn. Noch bitterer als die Niederlage gegen Bayer 04 Leverkusen ist allerdings die Knieverletzung von Spielmacherin Louisa Wolf. Nach einem Zusammenprall sackt die 24-Jährige in der 18. Spielminute unter enormen Schmerzen im Knie zusammen und wird nach langer Behandlung durch die Neckarsulmer Teamärzte in ein Krankenhaus gebracht. Eine genaue Diagnose erfolgt mit der MRT-Untersuchung am Montag, die Co-Kapitänin der Sport-Union droht allerdings lange auszufallen.

Leverkusen ist zu Beginn des Spiels vor allem durch Rückraumschützin JJ Rode gefährlich und geht nach vier Minuten mit 0:2 in Führung. Neckarsulm lässt Bayer 04 aber gar nicht erst davon ziehen und kämpft sich mit einer guten Deckung sowie einer erneut starken Nicole Roth im Tor zurück. Nach der Führung durch Nele Reimer legt die Sport-Union immer wieder vor, verpasst es in dieser Phase durch einige schlechte Abschlüsse aber, sich von den Gäste deutlich abzusetzen. In der 18. Minute unterbricht dann die schwere Verletzung von Louisa Wolf das Spielgeschehen und lässt die 824 Zuschauer in der Ballei verstummen. Nach einem schnellen Aufbäumen gerät die Neckarsulmer Mannschaft aber nicht in Schockstarre und kämpft für die Mitspielerin. Simona Stojkovska kommt für Wolf in die Partie und Seline Ineichen geht mit zwei Treffern und einer starken Leistung als Spielführerin voran. Die Sport-Union schafft nun mit dem 9:5 den Absprung, weshalb Gästetrainer Robert Nijdam direkt seine erste Auszeit nehmen muss. Neckarsulm tut sich in der Folge vor allem in der Offensive schwer und hadert mit unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen, wodurch Leverkusen bis zur Halbzeitpause noch zum Ausgleich kommt.

Auch nach der Pause springen Stojkovska und Svenja Kaufmann nach der Wolf-Verletzung im Rückraum in die Bresche und gestalten ein offenes Spiel gegen Leverkusen. Nach 40 Minuten bekommt dann Bayer 04 etwas Oberwasser und liegt durch Sally Potocki sowie Xenia Hodel mit vier Toren in Front. Aber auch in dieser Phase gibt sich die NSU nicht auf und zeigt einmal mehr die Moral der Mannschaft. Kaufmann und Stojkovska verkürzen zehn Minuten vor Ende der Partie und der Sport-Union gelingt kurze Zeit später sogar der Ausgleich per 7m-Strafwurf. In eigener Überzahl gelingt es den Neckarsulmerinnen allerdings nicht, die Führung zu übernehmen. Leverkusen erhöht durch einen Doppelschlag von JJ Rode auf 23:25, die Sport-Union verursacht in der Folge zwei entscheidende Abspielfehler im Gegenstoß und vergibt sichere Torchancen zum möglichen Ausgleich. Stattdessen feiert Leverkusen einen 24:27-Sieg in der Ballei und die Neckarsulmer Mannschaft muss sich in einem engen Spiel erneut geschlagen geben.

"Ich kann das alles ehrlich gesagt noch gar nicht richtig fassen. Was mit der Verletzung von Loui Wolf auf uns zu kommt und welche Folgen das für uns haben wird, dazu kann ich aktuell noch nichts sagen. Das Spiel haben wir meiner Meinung nach in der Hand, um es zu gewinnen. Es war ein rundum bitterer Abend für uns und trotzdem haben wir noch die Chance, zu gewinnen. Wenn wir am Ende konsequent genug sind und in die Lücken gehen, dann haben wir auch die Chancen. Aber wenn diese heraus gespielten Möglichkeiten dann eben vergeben werden, können wir nicht gewinnen.", sagt NSU-Trainer Pascal Morgant nach Spielende.

Für die Neckarsulmerinnen steht am kommenden Wochenende eine Pause vom Spielbetrieb an. Am 16. Februar geht die Reise im ersten Rückrundenspiel dann zum Derby nach Metzingen. Eine Woche später steht das nächste Heimspiel gegen die HSG Bad Wildungen Vipers auf dem Programm.

Handball Bundesliga Frauen: Neckarsulmer Sport-Union - TSV Bayer 04 Leverkusen 24:27 (11:11)

Neckarsulm:

Roth (10/1 Paraden), Mann - Kalmbach (1 Tor), Wolf, Pavkovic (5/1), Kaufmann (2), Namat, Pavlovic, Ineichen (3), Reimer (5/3), Espinola Perez (4), Stojkovska (4)

Leverkusen:

Fehr (12/2 Paraden), Kurzke (1/1) - Jurgutyte (4 Tore), Zschocke, Potocki (6/1), Souza (1), Kämpf, Bruggemann (2), Hodel (1), Berndt (3/2), Berger, Jo. Rode (1), JJ Rode (8/1), E. Rode (1)

Siebenmeter: NSU 7/3 - LEV 5/4

Zeitstrafen: NSU 1 - LEV 4

Zuschauer: 824

Quelle: PM Neckarsulmer Sport-Union e.V.

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