Einen Neuzugang aus Dänemark konnten die Verantwortlichen des Bundesliga-Aufsteigers Handball Sport Verein Hamburg präsentieren: Für die kommende Saison 2021/2022 haben sie Rechtsaußenspieler Frederik Bo Andersen verpflichte. Der 22 Jahre alte Däne ist ein Wunschspieler von HSVH-Trainer Torsten Jansen und hat mit seinem Verein GOG Gudme bereits in der EHF-Champions-League gespielt. An der Elbe unterschrieb der Linkshänder einen Drei-Jahres-Vertrag bis zum 30. Juni 2024 unterschrieben.
Andersen schaffte bei GOG den Weg aus der Jugend in die Profi-Mannschaft, mit der er im letzten Jahr in der EHF European League und in der Vorsaison in der „Königsklasse“ aktiv war. In der abgelaufenen Serie wurde GOG mit Andersen als Rechtsaußen und Linksaußen Emil Jakobsen, der zur neuen Saison zum Deutschen Vizemeister SG Flensburg-Handewitt wechselt, Dritter in der Ersen Liga Dänemarks. Andersen erzielte dabei in 22 Spielen 50 Tore für sein Team.
„Andersen gilt als bodenständiger und umgänglicher Typ, der perfekt zu den Zielen des Handball Sport Verein Hamburg passt“, hieß es in einer Mitteilung seines neuen Vereins. In dieser wurde der 22-Jährige selbst wie folgt zitiert: „Ich möchte mich in der deutschen Bundesliga etablieren und ein fester Teil dieser Liga werden.“ Das möchten auch die HSVH-Verantwortlichen, die in Andersen die perfekte Ergänzung für ihren Kader ausgemacht haben. Andersen ergänzte in der Mitteilung: „Dafür möchte ich meinen größtmöglichen Anteil zum Erfolg der Mannschaft leisten und mich bestmöglich für das Team einsetzen.“
Nach 100 Spielen in der dänischen Top-Liga (170 Tore) will der 1,86 Meter große und 89 Kilo schwere Linkshänder in Deutschlands Eliteklasse den nächsten Entwicklungsschritt machen und sich womöglich irgendwann den Traum von der Nationalmannschaft erfüllen. „Ich bin total glücklich über meinen Wechsel nach Hamburg. Ich habe bislang nur Gutes gehört, über die Stadt, über den Verein und auch über die Fans. Ich kenne Hamburg bislang kaum, war nur für ein paar Stunden zum Medizincheck da und freue mich drauf, alles in Ruhe kennenzulernen“, so Andersen weiter in der Mittelung. Er schaute bei seinem Kurzbesuch auch schon einmal in die Barclaycard Arena rein und war von der Vorstellung begeistert: „Das ist ein Traum für jeden Handballer, in so einer Halle vor möglichst vielen Menschen zu spielen.“
Gemeinsam mit Thies Bergemann bildet Andersen, der die Nummer 21 tragen wird, künftig das neue Rechtsaußen-Duo des HSVH. Zwar ist die Bundesliga für ihn genauso Neuland wie für die meisten Spieler des Hamburger Aufstiegskaders – durch seine Einsätze in internationalen Wettbewerben hat Andersen aber eine Vorstellung, was in der deutschen Eliteliga auf ihn zukommt. Im vergangenen Jahr hat GOG unter anderem in der Gruppenphase der EHF European League gegen die Rhein-Neckar Löwen von Martin Schwalb gespielt. Schwalbes Team setzte sich am Ende 37:32 und 32:24 durch. GOG wurde Dritter in der Gruppe D und schied am Ende ganz knapp im Viertelfinale gegen Orlen Wisla Plock aus.
2015 wechselte Andersen von seinem Jugendclub in seiner Heimat Roskilde in das Internat und in die Nachwuchsabteilung von GOG und gehörte zum Kader der dänischen Jugend-Nationalmannschaften. Dass er später in seiner Handball-Karriere nach Deutschland wechseln würde, hatte er da noch nicht vorausgeahnt: „Ich kann bisher nur ein paar wenige Worte Deutsch. Viele Dänen lernen Deutsch in der Schule, ich hatte aber Französisch“, erzählte er. Er hat sich aber bereits eine App zum Deutschlernen besorgt und will sich bis zum Trainingsstart am Donnerstag, 29. Juli bereits mit den Grundlagen vertraut machen.
Andersen ist seit dem Neustart der erste Spieler im Hamburger Kader, der kein Deutsch spricht. Die beiden ausländischen Torhüter Aron Edvardsson und Mark van den Beucken waren vor ihrem Wechsel an die Elbe bereits bei anderen deutschen Klubs aktiv. Und auch wenn es Andersen nun das erste Mal aus Dänemark wegzieht, punktet Hamburg durch die Nähe zur Heimat: Zu seinen Freunden in Gudme sind es rund drei Autostunden, seine Familie in Roskilde erreicht er in fünf Stunden Fahrzeit.
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