Trotz lautstarker Unterstützung der mitgereisten Berliner Fans, mussten sich die Füchse Berlin am heutigen Sonntag im REWE Final4 vor 19750 Zuschauern in der LANXESS Arena mit 28:31 (19:15) der SG Flensburg-Handewitt geschlagen geben. Damit verpasst das Team von Trainer Jaron Siewert den 3. Platz im DHB-Pokal. Bester Werfer der Berliner war erneut Lasse Andersson mit sieben Treffern.
Die Füchse erwischten im Vergleich zum gestrigen Halbfinale einen deutlich besseren Start. Mathias Gidsel erzielte bereits in der ersten Spielminute den Führungstreffer. Nach einer Parade von Dejan Milosavljev stellten Fabian Wiede und Max Darj schnell auf 3:0. Flensburg verkürzte daraufhin durch Pytlick und Einarsson auf 3:2.
Im weiteren Verlauf der Anfangsphase lag die Mannschaft von Jaron Siewert zumeist mit zwei oder drei Treffern in Front. Die Füchse schafften es in der Folge, den Vorsprung trotz mehrfacher Unterzahlsituationen zu behaupten, in denen Milosavljev mit einigen wichtigen Paraden verhinderte, dass die SG zum Ausgleich kam. In der 23. Minute nahm Flensburgs Trainer Nicolej Krickau beim Spielstand von 14:11 seine erste Auszeit. Doch auch nach der Unterbrechung dominierten die Berliner die Begegnung und gingen mit einer verdienten 19:15 Führung in die Pause.
Die Füchse machten zu Beginn der zweiten Hälfte genau da weiter, wo sie vor dem Halbzeitpfiff aufgehört hatten. Max Darj erzielte in der 32. Minute das Tor zum 20:15. Anschließend schaffte es Flensburg dank einigen Paraden von Torhüter Kevin Møller und Treffern von Johannes Golla, Simon Pytlick und Boris Zivkovic auf zwei Tore heranzukommen (22:20), worauf Jaron Siewert mit seiner zweiten Auszeit reagierte.
Nach 44 gespielten Minuten kam die SG durch Johan Hansen zum ersten Ausgleich in dieser Partie (24:24). Daraufhin entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem sich keine der beiden Mannschaften bis zur Schlussphase entscheidend absetzen konnte. Acht Minuten vor dem Ende erzielte Emil Jakobsen die 26:28 Führung für Flensburg und zwang damit Jaron Siewert zu seiner dritten Auszeit.
Den Berlinern ging in der Crunchtime etwas die Luft aus. Sie leisteten sich einige technische Fehler und scheiterten zu häufig an Kevin Møller. Beflügelt von der Aufholjagd, die die SG im zweiten Durchgang hinlegte, ließen sie sich das Spiel nicht mehr nehmen und gewannen am Ende mit 28:31. Damit überspringt das Team von Nicolej Krickau im nächsten Jahr eine Runde im DHB-Pokal und marschiert direkt ins Achtelfinale.
Nach der Niederlage heute geht es geht es für die Füchse am kommenden Sonntag mit einem Spitzenspiel in der LIQUI MOLY HBL weiter, denn dann empfangen die Berliner den THW Kiel im heimischen Fuchsbau. Anwurf ist am Sonntag um 14.05 Uhr.
Füchse Berlin – SG Flensburg-Handewitt 28:31 (19:15)
Füchse Berlin: Milosavljev (10 Paraden), Kireev ; Wiede (2), Darj (4), Tollbring (1), Andersson (7), Lichtlein (2), Lindberg (2/2), Gidsel (5), Freihöfer, Langhoff, av Teigum (3), Kopljar, Jacobs, Marsenic (2), Drux
SG Flensburg-Handewitt: Buric, K. Møller (16 Paraden) ; Pytlick (7), Golla (6), Einarsson (2), Czertowicz, Mensah (2), Gottfridsson, Jørgensen (1), Hansen (3), Horgen, Pedersen, Zivkovic (2), Jakobsen (6/4), Blagotinsek, L. Møller (2)
Trainer Jaron Siewert: „Wir wollten uns heute mit dem dritten Platz belohnen, und es sah in der ersten Halbzeit alles auch ganz gut aus. Tempospiel, Ball laufen gelassen, Superangriffshandball gespielt, und auch hinten lange Zeit gut gestanden. In der zweiten Halbzeit wird das Spiel viel zu schnell zu eng, wir lassen ganz klare Chancen liegen, was natürlich auch der Torhüterqualität auf Seiten Flensburg geschuldet. Dann ist es ein Spitz auf Knopf-Spiel, wo wir hintenraus vielleicht ein bisschen weniger Puste hatten. Wir haben dann den einen oder anderen technischen Fehler zu viel, und irgendwie ist die Energie verlorengegangen. Danke an unsere Fans für die Unterstützung in den letzten beiden Tagen. Wir wollten ihnen mehr schenken. Jetzt müssen wir die Köpfe hochnehmen, denn in der Bundesliga und European League gibt es noch viel für uns zu holen.“
Vorstand Sport Stefan Kretzschmar: „Glückwunsch an Flensburg. Der Sieg war aufgrund der zweiten Halbzeit völlig verdient. Es war sicherlich nicht leicht für beide Mannschaften, sich nach dem verlorenen Halbfinale gestern wieder aufzurichten und das Spiel um Platz 3 statt dem Finale zu spielen. In der ersten Halbzeit haben die beiden Angriffsreihen dominiert, und das Spiel wurde nicht wirklich hart geführt. In der zweiten Hälfte kam die SG viel aggressiver aus der Kabine. Das war dann sicherlich auch der Unterschied, dass Flensburg etwas emotionaler war und es konsequenter als in Halbzeit eins verteidigt hat. Am Ende ist es ein unglücklicher vierter Platz für uns. Aber die Mannschaft wird sich aufrichten. Es gibt einiges, was wir in dieser Saison noch vor uns haben.“
Paul Drux: „Wir haben Flensburg in der ersten Halbzeit echt gut im Griff gehabt. Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit spielen wir gut und haben die Partie unter Kontrolle. In der Mitte der zweiten Hälfte schafft es Flensburg mehr, ihre Aktionen durchzubringen, die sie forciert haben. Danach müssen wir etwas aufmachen und gehen dann sogar ins Sieben gegen Sechs, was zuerst auch ganz gut funktioniert. Doch dieses Mittel ist eben auch sehr risikoreich und ein paar Fehler werden dort leider hart bestraft.“
Flensburg Trainer Nicolej Krickau: „Das war ein riesen Fight von beiden Mannschaften heute. Es waren zwei total verschiedene Halbzeiten. In der ersten Halbzeit entscheidet Berlin fast alles und wir waren zu passiv. Ich bin sehr stolz auf den Fight und die Intensität, den wir in der zweiten Halbzeit geliefert haben. Das war überragend. Wir sind froh über den 3. Platz und ich möchte mich beim Veranstalter für die tolle Organisation dieses Wochenendes bedanken.“
Quelle: PM Füchse Berlin
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