HANDBALL inside: Nachgefragt

21.01.2020 15:48
Bei Andreas Hertelt (Düsseldorf), Teammanager der US-amerikanischen Nationalmannschaft bei den Pan American Games in Lima (Peru). Herr Hertelt, wie kamen Sie zu dem Job als Teammanager der US-Handballer bei den PanAm Games? Andreas Hertelt: Der Cheftrainer des Teams, Robert Hedin, hat mich im Herbst 2018 gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte. Wir sind gut miteinander befreundet, seit wir 1993 bis 1995 gemeinsam in Minden gespielt haben. Er sagte, er brauche jemand, auf den er sich verlassen könne. Haben Sie lange überlegt? Hertelt: Ich habe mich erstmal gefragt: Was sind das für Jungs? Deshalb begleitete ich das Team bei Turnieren in Luxemburg, Israel und der DomRep zur Probe – danach habe ich Robert zugesagt. Die Jungs sind motiviert und schwer in Ordnung. Die offizielle Bestätigung durch den US-Verband erfolgte dann im Juni. Worin besteht Ihre Motivation? Hertelt: Es ist ein großartiges und interessantes Projekt, den Handball in den USA populär zu machen. Die IHF wie auch die EHF und auch das Forum Club Handball, das die Ausbildung junger US-Talente in europäischen Clubs unterstützt, engagieren sich sehr. Auch die Verbandsführung in den USA besteht aus ehrgeizigen und sympathischen Leuten. Wie haben Sie sich auf die PanAm Games vorbereitet? Hertelt: Im sechstägigen Trainingslager in Sao Paulo haben wir uns vorbereitet und gegen Brasilien sogar nur mit zwei Toren verloren. Was passierte in Lima? Hertelt: Das war ziemlich spektakulär und groß. Die PanAm Games sind eine Art Olympia für den amerikanischen Kontinent, 6.500 Sportler traten da in 40 Sportarten an. An der Eröffnungsfeier teilnehmen zu dürfen, war großartig. Was ich als Sportler nicht geschafft habe, erlebe ich jetzt als Delegationsmitglied. Ist Handball in Peru beliebt? Hertelt: Die Sportart wird schon ernstgenommen. Die Halle war voll, als der Gastgeber spielte. Perus Mannschaft hatte vielleicht gutes Oberliga-Niveau. Wie bewerten Sie das US-Abschneiden? Hertelt: Wir haben es leider mit unserer jungen Mannschaft nicht ins Halbfinale geschafft, weil wir eine ungünstige Auslosung hatten. Immerhin haben wir Kuba, unseren größten Konkurrenten in Nordamerika, einmal geschlagen. Man bestätigt uns, dass das Team große Fortschritte gemacht hat. Dazu haben wir neue Freunde gewonnen. Der Mann vom Secret Service, der für unsere Sicherheit zuständig war, meinte nur: „Das ist ja ein super Sport!“ Spekulieren Sie schon mit dem Auftritt bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles? Hertelt: Nein, so weit denke ich nicht. Auch nicht an die WM-Turniere 2025 und 2027, für die die USA eine Wildcard erhalten werden. Wir konzentrieren uns aktuell auf die Kontinentalmeisterschaften (Norca Championship) im Januar 2020. Dort bekommt der Sieger ein Ticket für die WM 2021 in Ägypten. Werden Sie als Teammanager bezahlt? Hertelt: Das spielte bei meiner Entscheidung keine Rolle. Neben meinem Beruf als Inhaber einer Planungsfirma für Banken und Sparkassen kann ich mir dieses Engagement zum Glück erlauben. Und Ägypten als WM-Standort motiviert mich noch mehr, denn in Kairo könnte ich meine Schwester besuchen, die dort seit 15 Jahren lebt. Dieser Artikel stammt aus der HANDBALL inside Ausgabe #29 5/2019. Autor: Erik Eggers HANDBALL inside erscheint 6x jährlich (gerade Monate) und ist über www.handballinside.de und im Bahnhofsbuchhandel erhältlich. Alle Ausgaben sind als Einzelausgaben (6,50 Euro inkl. Lieferung) erhältlich, bei Abschluss eines Abonnements sparen Sie fast 20% (Jahresabonnement/6 Ausgaben/32,70 Euro). Die kommende Ausgabe erscheint im Februar. Quelle: PM HANDBALL Inside

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