Nach zwei Siegen zum Auftakt in die neue Saison der LIQUI-MOLY HBL ist der Bergische HC am
Sonntag ab 16 Uhr bei der TSV Hannover-Burgdorf in der ZAG Arena gefordert. Waren die Löwen
gegen die Aufsteiger Lübbecke und Hamburg als Favorit ins Spiel gegangen, befinden sie sich
nun in der Rolle des Außenseiters - wie ein Blick auf die Historie verdeutlicht.
Acht Mal traten die Bergischen in Hannover an. Beim allerersten Mal verließen sie das Feld als
Sieger. Es folgten sechs zumeist klare Niederlagen und in der vorigen Saison eine unvergessliche
Partie, in der die Löwen 70 Sekunden vor Schluss erneut wie die Verlierer aussahen, dann aber
blitzschnell noch drei Mal trafen und mit 30:30 das Feld verließen. "Es ist schon auffällig, dass
eigentlich immer das Heimteam in unseren Spielen gegen Hannover den Vorteil hat", sagt Trainer
Sebastian Hinze mit Blick auf die exakt umgekehrte Bilanz, wenn die Partien im Bergischen Land
stattfanden. So gewann der BHC die vergangenen fünf Partien in Solingen oder Wuppertal.
"Wir wissen natürlich noch, was wir zuletzt gegen Hannover gut gemacht haben, aber es spielt für
die Begegnung am Sonntag eine untergeordnete Rolle. Es hat sich doch zu viel verändert", meint
Hinze. "Für uns wird es wichtig sein, dass wir Kontrolle über unser eigenes Spiel haben. Wir
müssen der gegnerischen Abwehr immer wieder neue Aufgaben stellen, brauchen viel Mut und
Bewegung." Von der Hannoveraner Verteidigung ist der BHC-Coach überzeugt. "Nach nur einem
Saisonspiel kann man es noch nicht ganz sicher sagen, aber ich habe das Gefühl, die Mannschaft
hat eine noch kompaktere Deckungsvariante dazubekommen. Außer in der 6:0-Variante sind sie
auch in der 3:3-Formation gut, haben zum Beispiel in der zweiten Halbzeit gegen die Rhein-
Neckar Löwen so agiert." Das TSV-Auftaktspiel ging zwar mit 24:28 verloren, doch ihr Potenzial
hat die Mannschaft gezeigt.
"Die Qualität des Gegners stellt uns vor eine Riesen-Herausforderung. Das ist völlig klar", sagt
Hinze. "Wir waren jetzt zwei Mal Favorit, am Sonntag kann man davon nicht sprechen."
Zuversichtlich ist der Coach angesichts der jüngsten Leistungen aber dennoch. "Wir waren sehr
stabil gegen Hamburg - gerade in der Abwehr und im Positionsangriff. Da ist es dann auch gut,
wenn die Abschlussquote in weiten Teilen passt." Ziel ist, daran in Hannover anzuknüpfen: "Aber
mit Evgeni Pevnov und Bastian Roscheck im Innenblock ist das natürlich noch mal etwas
anderes."
Letztgenannter ist einer von zwei Zugängen, die Christian Prokop im Sommer integrieren musste.
Der ehemalige Bundestrainer ist seit dieser Saison für die sportlichen Geschicke der TSV
zuständig, nachdem Carlos Ortega zum FC Barcelona gewechselt ist. Auch Prokop wird den
Hannoveranern gewiss eine neue Note geben. Gleiches gilt für Jonathan Edvardsson, den
zweiten Zugang. Der 24-Jährige war wertvollster Spieler der schwedischen Liga und hat im ersten
Saisonspiel einen guten Eindruck hinterlassen. "Er hat viele Akzente gesetzt, ist gut im Eins-
gegen-Eins, aber es gibt natürlich noch Timing-Probleme im Zusammenspiel so früh in der
Saison", weiß Hinze.
Mit der Entwicklung seines eigenen Teams ist der Coach im Übrigen sehr zufrieden. Simen
Schönningsen hat insbesondere gegen den HSV ein sehr gutes Spiel im rechten Rückraum
gemacht, das Torhüter-Gespann mit Christopher Rudeck und Tomas Mrkva hat konstant
funktioniert, und das BHC-Prunkstück - die Abwehr - war in beiden Partien Grundstein zum Sieg.
"Tempospiel werden wir natürlich immer brauchen, nur wenn es so gut im Positionsangriff läuft
wie zuletzt kann es sinnvoll sein, weniger Risiko zu gehen. Wie wir das in Hannover machen,
hängt also stark vom Spielverlauf ab."
Quelle: PM Bergischer HC
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