Kiel holt sich im dritten Derby zwei wichtige Punkte in Flensburg

24.11.2016 9:33
Nach dem deutlichen Erfolg der Flensburger in Kiel gelang dem THW im dritten Nordderby binnen zehn Tagen die Revanche - mit dem knappen 26:25 holten sich die Kieler in einer umkämpften und teils hektischen Begegnung am Ende zwei wichtige Punkte: Während die Flensburger mit weiterhin neun Punkten den Anschluss an das Spitzenduo aus Paris und Barcelona verlieren, schiebt sich Kiel mit acht Punkten wieder nach oben. Beide Teams halten in der Königsklasse so aber Kurs auf das Achtelfinale. Beste Werfer in einem Spiel, in dem im zweiten Abschnitt die Führung mehrfach wechselte, waren in der mit 6.300 Zuschauern ausverkauften Arena Anders Eggert mit sieben Toren für Flensburg und Niclas Ekberg mit sechs für den THW Kiel. Der THW Kiel war nach der deutlichen Niederlage im Hinspiel durchaus unter Druck und dieser schien sich in den ersten Minuten zu verstärken - nach einer Verzögerung aufgrund von Problemen mit der Anzeigetafel waren zunächst die Hausherren am Drücker. Den ersten Treffer von Johan Jakobsson konnte Domagov Duvnjak zwar beantworten, doch nach dem nächsten Jakobsson-Treffer folgte ein starker Pass von Mattias Andersson auf Henrik Toft Hansen zum 3:1. In den rasanten Anfangsminuten verpassten die Hausherren dann zwar die Drei-Tore-Führung, doch der nächste Kieler Torerfolg von Duvnjak wurde umgehend von Anders Eggert zum 4:2 gekontert. Flensburg schien an das 30:22 in Kiel anzusetzen - eine weitere Niederlage würde den THW aber auch in der Tabelle unter Druck setzen, es würde das Abrutschen hinter die Achtelfinal-Plätze drohen. Nach etwa fünf Minuten kamen die Gäste aber besser ins Spiel, ein erstes Zeichen setzte Christian Zeitz. Nach den dynamischen ersten Minuten war die Kieler Deckung nun auf dem Posten, bremste die Offensive der Hausherren immer wieder erfolgreich aus. Den Deckungsreihen half in dieser Phase auch, dass der Arm der Schiedsrichter immer wieder schnell nach oben ging - insbesondere die Flensburger ließen sich dadurch zu unvorbereiteten Würfen verleiten. Duvnjak konnte die Kieler so in Führung werfen und auf Anspiel des THW-Spielmachers ließ Niclas Ekberg dann das 6:4 folgen - mit vier Treffern in Folge hatte der deutsche Rekordmeister die Partie gedreht. Jim Gottfridsson beendete fast sieben torlose Minuten der Flensburger, am Spiel aber änderte dies wenig. Auf der Gegenseite kam ein Ball, der eigentlich schon verloren war, doch bei Patrick Wiencek an, der zum 7:5 verwandelte, das nun auch auf der Anzeigetafel zu sehen war. Flensburg tat sich schwer, nach einem Pass ins Seitenaus erhöhte Raul Santos den Abstand zum 8:5 - ein Offensivfoul beendete dann aber nach einer Kombination von Block und Torhüter Andreas Wolff die Kieler Chance auf die erste Vier-Tore-Führung. Stattdessen brachten der glänzend an den Kreis eingelaufene Thomas Mogensen, ein abgewehrter Siebenmeter von Kevin Möller und eine Einzelaktion von Jim Gottfridsson die Hausherren wieder auf ein Tor heran. Die Kieler zeigten sich aber wenig beeindruckt: Christian Zeitz zeigte mit einem Treffer aus einer überraschenden Drehung seine Genialität und ließ als Antwort auf den nächsten Flensburger Treffer dann auch das 11:9 folgen. Flensburg haderte weiterhin mit der Chancenverwertung, als Ekberg einen von Weinhold herausgeholten Strafwurf zum 12:9 nutzte, sah sich Ljubomir Vranjes zur Auszeit gezwungen. Diese half allerdings nur bedingt, die Kieler agierten konsequent, legten durch einen Doppelschlag von Zeitz und Wiencek zum 14:10 vor und waren nach einem Treffer des eingewechselten Rasmus Lauge dann durch Santos und Zeitz beim 16:11 sogar mit fünf Treffer in Vorlage. Flensburg arbeitete sich aber zurück, nach dem 17:12 von Lukas Nilsson verkürzten die Hausherren mit zwei Treffern zum 17:14-Pausenstand. Diese Aufholjagd setzten die Flensburger direkt nach Wiederbeginn fort: Der eingewechselte Kevin Möller parierte gleich den ersten Wurf von Zeitz und auf der Gegenseite war Johan Jakobsson zur Stelle. Domagoj Duvnjak erhöhte auf 18:14, es sollte aber der einzige Kieler Treffer in den ersten Minuten des zweiten Abschnitt bleiben - Gottfridsson, Mogensen, Eggert und Mogensen sorgten mit einer Vierer-Serie beim 18:18 für den Ausgleich - auch weil eine Überzahlsituation konsequent genutzt wurde. Kiel hatte die Führung aus der Hand genommen, Alfred Gislason reagierte mit einer frühen Auszeit. Die Flensburger Deckung wirkte wesentlich präsenter als im ersten Abschnitt, sie zwang die Kieler zu einem weiteren Wurf aus ungünstiger Position und ermöglichte auf der Gegenseite so Anders Eggert das 19:18. Gisalson versuchte den nächsten Trumpf, brachte Niklas Landin für Andreas Wolff. Die Probleme der Kieler lagen aber vor allem in der Offensive, fast acht torlose Minuten endeten dann aber durch einen erfolgreichen Siebenmeter von Niclas Ekberg. Die erste Chance auf das Zurückerobern der Führung blieb nach einer Landin-Parade ungenutzt, nach einem Ballgewinn in der Deckung war dann Raul Santos aber mit dem 19:20 zur Stelle. Der Flensburger Lauf war gestoppt, doch mit einem stark verbesserten Rückzug und einer weiterhin aufmerksamen Deckung sowie der Paraden von Kevin Möller holten sich die Hausherren das Momentum zurück: Anders Eggert traf von Außen und Johan Jakobsson warf mit dem 21:20 seine Farben wieder in Front. Die Gastgeber haderten mit einer dritten Entscheidung der Schiedsrichter in Serie, Rasmus Lauge kritisierte den verhängten Siebenmeter aus Sicht der Unparteiischen zu heftig und kassierte eine Zeitstrafe. Nach dem Strafwurf von Ekberg überstanden die Flensburger die Unterzahl zwar unbeschadet, doch Nikola Bilyk gelang es danach die Führung wieder auf die Seite der Kieler zu ziehen. In der Deckung musste nun aber der THW einen Rückschlag hinnehmen, Ilija Brozovic musste nach der dritten Zeitstrafe endgültig vom Parkett - zudem schienen Christian Zeitz und Steffen Weinhold angeschlagen. Die Überzahl nutzten die Flensburger zum Ausgleich durch Rasmus Lauge, auf der Gegenseite aber antwortete Marko Vujin. Auf den wichtigen Treffer in Unterzahl folgte aber das nächste Handicap, die Kieler wechselten den Torhüter zurück und hatten dabei einen Akteur zu viel auf dem Parkett. Die doppelte Überzahl nutzte Flensburg aber nicht: Santos stellte sich erfolgreich in den Weg von Jakobsson und zog ein Offensivfoul, wenig später sicherte der Österreicher einen Abpraller vom Lattenkreuz. Treffer von Domagoj Duvnjak und Nikola Bilyk sorgten stattdessen für das 25:22. Ein Treffer von Anders Eggert sorgte für Hoffnung bei den heimischen Fans, doch erneut war Nikola Bilyk zur Stelle. Als fünf Minuten vor dem Ende ein weiterer Angriff in Überzahl ins Leere gingen, bot sich Kiel allerdings die Chance zur neuerlichen Vier-Tore-Führung. Doch der Ball ging verloren und Rasmus Lauge nutzte die sich bietende Möglichkeit in das verwaiste Kieler Tor, auf beiden Seiten ging es nun hin und her - nach den ersten beiden Duellen schienen im dritten Derby binnen zehn Tage mit den Kräften auch die Konzentration zu schwinden. Gleich zwei Mal in Serie vergaben die Flensburger den möglichen Anschlusstreffer, doch es gab die dritte Chance - und auch diese endete mit einem Offensivfoul. Die vierte nutzte dann aber Rasmus Lauge, allerdings war die letzte Minute bereits angebrochen - Alfred Gislason nahm die Auszeit und sein Team brachte danach die Führung über die Zeit. Quelle: handball-world.com

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