Statt einem deutlicheren Abstand muss die Neckarsulmer Sport-Union den direkten Konkurrenten HSG Bensheim/Auerbach tabellarisch wieder aufschließen lassen, da das wichtige Heimspiel gegen die Flames mit 25:31 verloren geht. Nach einer Führung der Gastgeberinnen entwickelt sich die Partie in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) zum erwarteten Krimi mit vielen Fehlern auf beiden Seiten. Nach der Pause übernehmen die Gäste aus Bensheim die Führung und treffen gegen die NSU vor allem in der Schlussphase aus allen Lagen.

Dabei war der Start aus Neckarsulmer Sicht durchaus verheißungsvoll. Vier Treffer von Selina Kalmbach lassen die Sport-Union vor 968 Zuschauern gut in die Partie starten und zwingen Gäste-Trainerin Heike Ahlgrimm beim 6:2 zu einer frühen Auszeit. Im Anschluss sind aber auch die Flames kämpferisch in der Partie angekommen und können durch eine frühe, doppelte Unterzahl der Sport-Union den Anschluss schaffen. Mitte der ersten Halbzeit wächst der Druck von Bensheim immer mehr an, doch die Neckarsulmerinnen können dank einiger Paraden von Nicole Roth zunächst in Führung bleiben. Nach zwei vergebenen Strafwürfen der NSU kann Bensheim durch einen Doppelschlag von Bogna Sobiech schließlich ausgleichen. Die Gastgeberinnen scheitern in der Phase vor der Halbzeitpause zu häufig im eigenen Angriff, können aber trotzdem noch mit einem 13:13-Unentschieden in die Kabine gehen.

Die beste Nachricht des Tages gab es für die Sport-Union rückblickend definitiv mit dem Start in die zweite Halbzeit. Nach mehr als sieben Monaten Verletzungspause feierte Michelle Goos gegen die Flames ihr Comeback und konnte in den ersten Viertelstunde der zweiten Hälfte auch zwei wichtige Tore beisteuern. Insgesamt war die Angriffsleistung der Neckarsulmerinnen aber weiterhin zu schwach. Nele Reimer versuchte als einzige Spielerin etwas Verantwortung zu übernehmen, scheiterte aber mit zahlreichen Würfen an Gästetorhüterin Jessica Kockler. Trotzdem war die NSU bis zehn Minuten vor Spielende konstant mit maximal Toren Rückstand in Schlagdistanz, verpasste aber durch die schwache Angriffsleistung einen möglichen Ausgleich. Kämpferisch gab sich die Sport-Union trotzdem auch beim 21:26 noch nicht auf und hatte vier Minuten vor dem Ende die große Chance, erneut zu verkürzen. Doch der Aufsetzer von Selina Kalmbach geht knapp über das Tor. Im Gegenzug erhöht Bensheim erneut auf fünf Tore und Neckarsulm muss sich spätestens im darauffolgenden Angriff nach einer erneut vergebenen Chance durch Birna Haraldsdóttir geschlagen geben.

"Das 13:13 zur Pause ist aus meiner Sicht in Ordnung, da wir nach einem guten Start eine ausgeglichene Partie hatten. In der zweiten Halbzeit treffen die Flames aus allen Lagen, wir treffen leider gar nichts mehr. Dann kommt der Druck immer stärker dazu und wir verlieren das Spiel letztendlich aufgrund der mangelnden Chancenverwertung. In der Schlussphase sieht man leider erneut, dass wir mental nicht stabil genug sind und jeder kleine Fehler an unseren Nerven zehrt. Ich denke schon, dass wir vor allem am Anfang ein ordentliches Spiel gemacht haben und hier alles selbst in der Hand hatten. Aber mit unseren Fehlern und der Chancenverwertung machen wir dann auch den Gegner stark. Im Moment ist die Niederlage daher einfach nur bitter, denn wir wollten dieses Spiel zuhause unbedingt gewinnen.", sagte NSU-Trainer Pascal Morgant nach dem Spielende enttäuscht.

Kommendes Wochenende müssen die Neckarsulmerinnen die weiteste Reise der Saison bestreiten. Am Sonntagnachmittag trifft die NSU auswärts auf den Buxtehuder SV, der erst Ende Januar in Neckarsulm gastierte und sich am Ende knapp durchsetzen konnte. Im nächsten Heimspiel trifft die Sport-Union am 30. März auf den amtierenden deutschen Meister Thüringer HC.

Handball Bundesliga Frauen: Neckarsulmer Sport-Union - HSG Bensheim/Auerbach 25:31 (13:13)

Neckarsulm:

Roth (12/1 Paraden), Gorelova - Kalmbach (4 Tore), Pavkovic (1), Kaufmann, Haraldsdóttir (8/4), Namat (2), Goos (2), Pavlovic, Ineichen (1), Reimer (4), Espinola Perez (1), Stojkovska (2)

Bensheim/Auerbach:

Kockler (20/2 Paraden), van Beurden - Ettaqi (1 Tor), Thomas (3), Spur Petersen (3), Hoekstra (2/2), Friedberger, Freriks (5), van Gulik (1), Maidhof (8/5), Sobiech (8)

Siebenmeter: NSU 6/4 - BEN 8/7

Zeitstrafen: NSU 4 - BEN 2

Zuschauer: 968

Quelle: PM Neckarsulmer Sport-Union e.V.