Positiv: Die Eulen sind seit sieben Spielen ohne Niederlage. Sie spielen aber auch zum dritten Mal in Folge nur Unentschieden. Nach dem 23:23 nach 12:10-Pausenführung beim ThSV Eisenach kursiert aber auch einmal mehr die „Da war mehr drin“-These. Bemerkenswert Wille und Moral nach einer unglaublichen Leistungsdelle zwischen der 38. und der 48. Minute, als die Thüringer vor 216 Zuschauern mit einem 6:0-Lauf aus einem 14:16 ein 20:16 machen. Die Eulen aber kommen dank der 15 Paraden von Žiga Urbič und einem von Leon Hoblaj in der 51. Minute bei einem 17:20-Rückstand parierten Wöhler-Siebenmeter zurück. „Ich denke, es war ein sehr intensives Spiel mit zwei sehr aktiven Abwehrreihen. Wir spielen zunächst eine ordentliche erste Halbzeit, haben dann aber zu viele technische Fehler. Aus dem 16:14 wird ein 16:20, dieser 6:0-Lauf der Eisenacher kostet uns einen Punkt, weil wir in dieser Phase zwei technische Fehler machen und vier Fehlwürfe haben“, moniert Eulen-Coach Ceven Klatt. Ein Sonderlob des Trainers erntet sein Torhüter: „Žiga hat stark gehalten!“
Die Eulen müssen auch in Eisenach auf Matej Ašanin, Pascal Bührer, Pascal Durak und Christian Klimek verzichten. Dem ThSV Eisenach fehlen neben Ex-Eule Willy Weyhrauch und Ivan Snajder mit Malte Donker und Alexander Saul auch zwei Linkshänder. So startet der frühere Ludwigshafener Daniel Hideg halbrechts. Er muss sich auf ungewohnter Position mit einem Tor zum 1:2 begnügen (4.). Gunnar Dietrich, der Eulen-Kapitän, ist wieder an Bord. Er tut der Abwehr mit seiner Ruhe, seiner Übersicht und klaren Ansagen merklich gut. Es beginnt gut für den Gast: Max Haider trifft nach 44 Sekunden nach klasse Zuspiel von Hendrik Wagner. In der 10. Minute sorgt Stefan Salger für das 5:3. Dann der Riss im Eulen-Spiel, technische Fehler potenziert, nutzt der ThSV zu einem 3:0-Lauf: 6:5 durch den pfiffigen Mittelmann Jannis Schneibel, den gebürtigen Hochdorfer, der von den Rhein-Neckar Löwen im Sommer nach Thüringen gekommen ist, in der 11. Minute. Die Eulen kämpfen sich aber zurück ins Spiel. Der gute Žiga Urbič hat bis zur Pause acht Paraden, wehrt in der 28. Minute auch einen Hangstein-Siebenmeter ab, hält die 11:10-Führung fest. Die baut Max Haider bis zur Pause mit seinem dritten Treffer auf 12:10 aus. Erkennbar in den ersten 30 Minuten das verbesserte Spiel über den Kreis, wo Haider drei seiner vier Chancen nutzt. Zweimal verdient sich Wagner als Vorbereiter, einmal liefert Jan Remmlinger die Vorlage. Johannes Jepsen, der Schlussmann der Eisenacher, kommt schwer ins Spiel, hat dann zwischen der 22. und 26. Minute drei starke Paraden. Wunderschön anzusehen Salgers Treffer zur 10:8-Führung mit einem flachen Drehwurf (21.). Bis zur Pause stehen fünf Treffer auf Salgers Konto. Gefeiert vom Trommelwirbel der Hasert-Brüder, zwei mega treuen Eulen-Fans, die staubedingt erst in der achten Minute die „Arbeit“ aufnehmen konnten. 216 Zuschauer sind in der Werner-Assmann-Halle, 500 hätten kommen dürfen. Durch die kurzfristig geltend gewordene 2G Plus-Regel seien viele Dauerkarteninhaber nicht gekommen, erklären die Verantwortlichen des ThSV. Übrigens: Die Thüringer freuen sich, in rund drei Jahren in ihre neue Arena einziehen zu dürfen. Bei den Eulen ist das noch ein großer Traum …
Nach dem Seitenwechsel lässt’s ich zunächst gut an für die Männer in Rot. Wohl scheitert Salger, aber Jannik Hofmanns Nachschuss sitzt: 11:13. Alexander Falk baut die Führung aus: 11:14. Beim Stand von 13:14 fliegt Wagners Siebenmeter übers Tor (35.). Dem 14:14 Ulshöfers lassen die Ludwigshafener das 14:15 durch Salgers sechsten Treffer folgen. In der 38. Minute führen die Eulen nach einem Treffer Jan Remmlingers 16:14. Alex Falks Versuch mit einer Bogenlampe geht schief, Jepsen greift den Ball ab (40.). Die Eulen scheinen ratlos auf der Suche nach Lösungen. Zu den zwei technischen Fehlern kommen vier vergebene Top-Chancen. Auch Enes Keskic scheitert zweimal frei. Dann ist das Eisenacher Tor leer - Žiga Urbič aber verfehlt das Ziel. 13 Minuten vor Schluss sorgt Ante Tokic, der überragende Rechtsaußen, der achtmal trifft, für das 19:16. Dann das 20:16 durch Hangsteins Gegenstoß (48.). Nach dem 6:0-Lauf des ThSV trifft Max Neuhaus vom Punkt: 20:17 (49.). Den Hoffnungsfunken hält Leon Hoblaj am Glimmen, er meistert einen Wöhler-Siebenmeter (51.), im Gegenzug aber scheitert Wagner an Jepsen (51.). Mit Kempa, von Hofmann initiiert, verkürzt Jannek Klein auf 18:20 (53.). Eine Minute später – wieder Klein: Er vollendet mit Wucht, Wut und Willenskraft: 19:20. Dann ist wieder Urbič da. Aber Tokic erhöht: 21:19. Falk – 21:20. Rouben Sosa - 22:20. Noch dreieinhalb Minuten … Siebenmeter. Max Neuhaus bleibt eiskalt – 22:21. Siebter Feldspieler Eulen. Ausgleich Klein: 22:22 (58.). Dann Falk, der Zocker, gekonnt ins leere Tor, aber Tokic antwortet: 23:23. Klein – Latte. Er macht drei von fünf. Noch 22 Sekunden. Auszeit Eisenach – noch 16 Sekunden. Eisenach in Ballbesitz. Der Abschluss fünf Sekunden vor Schluss – Fynn Hangstein - Latte. Ende. „Für die Trainer fühlt sich der Punkt an wie nichts! Meine Mannschaft hat eine super Abwehr gespielt, mit dem siebten Feldspieler aber sehr viele klare Torchancen vergeben, 12, 13 Hundertprozentige. Wir hatten ein klares Chancenplus, der Torwart hatte drei, vier Paraden mehr als unserer. Wir sind an der Chancenauswertung gescheitert. Meine Mannschaft hat super gekämpft. Beim 20:16 müssen wir den Sack zumachen“, sagt ThSV-Coach Misha Kaufmann nach dem Remis. Seine Mannschaft hat 7:3-Punkte in Serie geholt.
Žiga Urbič hat 15 Paraden, vier mehr als sein Gegenüber Johannes Jepsen im Tor der Thüringer, glücklich ist der Eulen-Schlussmann aber nicht. Žiga Urbič: „Ich bin nicht zufrieden mit dem Punkt, weil wir die bessere Mannschaft sind. Ich bin enttäuscht, weil wir das Spiel hätten gewinnen müssen. Wir müssen am Montag gegen Gummersbach Mentalität auf den Platz bringen, dann können wir auch gewinnen. Wir haben eine sehr gute Mannschaft, das müssen wir aber auch konstant zeigen.“ Alexander Falk macht aus sechs Würfen fünf Tore. Der Rechtsaußen, der mit jetzt 44 Saisontoren in der internen Schützenliste Zweiter hinter Hendrik Wagner (79/17) und vor Stefan Salger (38), Jan Remmlinger (34) und Jannek Klein (30) ist, relativiert: „Es nützt mir nichts, wenn ich gut gespielt habe, wir aber nicht gewonnen haben. Wir waren in der ersten Halbzeit klar besser. Žiga hat gut gehalten, die Abwehrleistung war ordentlich. Aber im Angriff haben wir zu viel vergeben, zu viele technische Fehler gemacht, deswegen auch der 0:6-Lauf. Immerhin war’s im dritten Anlauf der erste Punkt im Osten … Am Montag gegen Gummersbach sind wir Außenseiter. Die spielen eine überragende Saison!“ „Wir freun‘ uns drauf“, sagt Eulen-Trainer Ceven Klatt mit Blick auf das Gastspiel des Liga-Primus am Nikolaustag (19 Uhr). Der VfL Gummersbach führt die Tabelle der Zweiten Bundesliga nach dem 32:25-Sieg vom Mittwoch gegen Bietigheim mit 24:4 Punkten an. Die Eulen haben drei Spiele weniger ausgetragen und rangieren mit 12:10 Zählern auf dem achten Platz. Eisenach hat ebenfalls noch drei Nachholspiele und ist mit nun 9:13 Punkten Tabellen-17..
Quelle: PM Eulen Ludwigshafen
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