Schwerer als erwartet

12.11.2018 9:42
ThSV-Kapitän Marcel Schliedermann marschierte in die Nahtstellen der Coburger Abwehr (Foto: Fotostudio Gräbedünkel)
ThSV Eisenach bezwingt vor über 1.600 Zuschauern den HSC Coburg II mit 28:24 (13:11) und festigen die Spitzenposition in der 3. Liga Ost/ Mehr Mühe als erwartet/ Adrian Wöhler und Alexander Saul lochen je 7 Bälle ein

„Keine Zitterpartie“, hatte Sead Hasanefendic, der Coach des ThSV Eisenach, im Vorfeld gefordert. Doch seine Schützlinge hatten mehr Mühe als erwartet, um mit einem 28:24 (13:11)-Erfolg über den HSC Coburg II den erwarteten 11. Saisonsieg einzufahren, um mit nunmehr 22:2-Ounkten die Tabelle der 3. Liga Ost souverän anzuführen. „Mit dem Resultat bin ich zufrieden, doch wir müssen besser werden“, betonte die Trainerikone mit Blick auf die anstehenden Auswärtsaufgaben bei der HG Oftersheim/Schwetzingen (17.11.) und der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II (01.12.). Heimrecht genießt das Team um Kapitän Marcel Schliedermann erst wieder am Samstag, 08.12.2018, wenn die SG Leutershausen in die Werner-Aßmann-Halle kommt.

Nach komfortabler Führung die Dominanz verloren

Nach knapp 20 Spielminuten sah es nach einem sicheren Sieg für den ThSV Eisenach aus „In unseren Reihen glaubte keiner, dass wir nach einem 6-Tore-Rückstand noch eine Chance auf Punkte haben“, räumte der bei den Franken die Linksaußenposition einnehmende ehemalige Eisenacher Lars Fichtner ein. Kompakt in der Abwehr stehend, Ballgewinne zum präzisen Tempogegenstoß nutzend, die Eisenacher Stammformation dominierte. Adrian Wöhler netzte zum 9:3 ein (14.), Alexander Saul besorgte das 10:4 (19.). „Wir sind nicht die Mannschaft, die nach einem satten Polster souverän aufspielt. Noch nicht. Nach den Top 20 Auftaktminuten und einhergehend mit komfortablen Führung haben wir in der Abwehr nicht mehr so entschlossen zugepackt, vorn unterliefen uns Fehler“, konstatierte Stanislaw Gorobtschuk. „Das ist uns gegen vermeintlich schwächere Mannschaften nicht das erste Mal passiert. Daraus müssen wir lernen. Auch, um unser großes Ziel zu realisierten“, fügte der Eisenacher Keeper hinzu. Coburgs Rückraumwerfer nutzten Eisenachs zu passive Abwehrarbeit, um selbst erfolgreich abzuziehen oder ihre Kreisläufer zu bedienen.

Mit der komfortablen Führung im Rücken müsste es sich eigentlich leichter spielen, dachte wohl auch Sead Hasanefendic. Eisenachs Trainer wechselte durch, im Tor, Amkreis und brachte seine beiden Neuzugänge im Rückraum. Doch der zweite Anzug scheint noch nicht zu passen. „Zweikämpfe erfolgreich gestalten, springen, laufen, dynamisch sein, das fehlte in der Folge“, bekannte Sead Hasanefendic. Seine neu verpflichteten Rückraumspieler Eduard Klyuyko und Andrej Obranovic hätten „zurückhaltend“ agiert. „Beide können mehr“, stellte der Eisenacher Trainer sofort klar. „Der ThSV Eisenach wucherte zunächst mit seinem starken Rückraum, wechselte dann durch und wir kamen mit unserem handballerischen Können und erhöhten Engagement immer besser ins Spiel“, resümierte Ronny Göhl, gemeinsam mit Till Riehn das Trainerteam beim HSC Coburg II bildend. Beide, zusammen so alt wie Eisenachs Trainerikone, spielten einst beim ThSV Eisenach. Beim Gang zu den Halbzeitgetränken sahen sich die Gäste auf Tuchfühlung (13:11).

Eisenachs Stammformation richtete es

Unmittelbar nach Wiederanpfff traf Nikola Franke vom Kreis gar zum 15:15-Ausgleich (37.). Kurz darauf scheiterte Alexander Saul nach Regelwidrigkeit an Daniel Luther von der Siebenmeterlinie an Tobias Apfel. Der Torhüter der Franken zählte zweifellos zu den Besten seines Teams, erreichte mit 14 abgewehrten Bällen die gleiche Fangquote wie Eisenachs Torhütertrio Stanislaw Gorobtschuk, Sebastian Brand und Lars Kremmer. Coburgs Trainer Ronny Göhl lobte seinen 17-jährigen Max Preller: „Obwohl körperlich unterlegen, war er mit seinen schnellen Beinen erfolgreich.“ Nach dem 15:15 entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. „Wir spielten geduldig, genossen die tolle Kulisse“, unterstrich Lars Fichtner. Die Waage neigte sich aber langsam zugunsten der Hausherren. Deren Stammformation richtete es letztendlich. Kapitän Marcel Schliedermann marschierte resolut in die Nahtstellen der gegnerischen Abwehr. Ballgewinne in der Abwehr waren Ausgangspunkt für Tempogegenstöße. Die pfeilschnellen Außen Adrian Wöhler (7 Tore bei 8 Versuchen) und Willy Weyhrauch (5 Treffer bei 7 Würfen) netzten konsequent ein. Alexander Saul gelangen wichtige Treffer aus dem Rückraum. (Für seine 7 Tore benötigte er allerdings die doppelte Zahl an Versuchen.) Daniel Luther bediente den am Kreis lauernden Justin Mürköster zum 21:18 (47.), Adrian Wöhler powerte zum 23:19 ein (49.). Mit einem Doppelpack brachte Lars Fichtner die Franken wieder heran (23:21, 52.). Alexander Saul und Marcel Schliedermann trafen mit ganz viel Willenskraft zum 25:21 (53.). Ballgewinne im Deckungsinnenblock waren Ausgangspunkt für Tempogegenstöße. Eine Vorentscheidung? Nein! Der ThSV Eisenach ging mit Andrej Obranovic, Marcel Schliedermann und Jonas Richardt ins Finish. Pech für die Hausherren, ein Richardt-Ball donnerte ans Holz (55.). Unbekümmert suchten die Gäste weiter ihre Chance. Ihr torgefährlicher Rückraumspieler Andreas Wolf (7 Treffer) wuchtete per Freiwurfablage ein. Lars Fichtner vollendete ins kurze Eck. Beim 26:24 witterte der HSC Coburg II die Chance zur faustdicken Überraschung. „Mit einer 4:2-Deckung versuchten wir dann alles, kassierten jedoch einfache Tore“, konstatierte Ronny Göhl. Der sich ein Herz fassende Andrej Obranovic und kurz darauf Adrian Wöhler brachten mit ihren Treffern zum 28:24 (59.) den Eisenacher Sieg in trockene Tücher.

Beste Wünsche von Ronny Göhl für seine heimliche Liebe

Ronny Göhl, in seiner einstigen Wirkungsstätte viele Hände schüttelnd, aus der Liebe zu seinem Ex-Verein keinen Hehl machend, wünschte dem ThSV Eisenach die Rückkehr in die 2. Handballbundesliga. „Das braucht der ThSV, das braucht die Stadt, das braucht ganz Thüringen“, betonte der beruflich als stellvertretender Amtsleiter des Sportamtes der Stadt Coburg in Suhl geborene einstige Außen.

Faires Spiel mit überzeugenden Schiedsrichtern

Das sollte auch erwähnt werden! Beide Teams befleißigten sich bei allem Einsatz einer überaus fairen Spielweise. Die sicher amtierenden Schiedsrichter Matthias Mischinger und Thomas Näther brauchten insgesamt nur 4 Zeitstrafen zu verhängen. Über sie fiel hernach kein Wort. Das spricht stets für die Spielleiter.

Statistik

ThSV Eisenach: Gorobtschuk, Brand, Kremmer; Iffert, Wöhler (7), Luther, Miljak (1), Klyuyko, Schliedermann (3), Richardt, A. Alaj, Jovanovic, Mürköster (3), Obranovic (2), Weyhrauch (5), Saul (7/3)

HSC Coburg II: Apfel, Titze; Preller (4/2), Franke (4), Beyer, Fichtner (3), Dude (5), Pernet, Rivera (1), Bühler, Wolf (7)

Siebenmeter: ThSV 5/3 – HSC II 3/2

Zeitstrafen: ThSV 1 x 2 Min. – HSC II 3 x 2 Min.

Schiedsrichter: Mischinger/ Näther

Zuschauer: 1.605

Th. Levknecht

Quelle: PM ThSV Eisenach

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