In wenigen Tagen beginnt für die
HSG Konstanzwieder der Kampf um den Klassenerhalt in der
2. Handball-Bundesliga. Mit dabei helfen soll als sofortige Verstärkung Rückraumspieler Felix Jaeger, der von Zweitliga-Konkurrent HSG Krefeld an den Bodensee wechselt und einen Kontrakt bis zum 30. Juni 2022 erhalten hat.
Nach dem Hohenlohe-Cup laufen die Vorbereitungen auf den Zweitliga-Start nach der EM-Pause am Samstag in Bietigheim auf Hochtouren. Seit Montag tummelt sich dabei ein neues Gesicht im Training des südlichsten Bundesligisten und sorgt für Betrieb im linken Rückraum. Felix Jaeger, 22 Jahre jung, gilt als ein hervorragend ausgebildetes Talent mit viel Potenzial. In der Handball-Hochburg Gummersbach geboren und aufgewachsen, nahm er dort schon im Alter von drei Jahren in der Ballsportgruppe des VfL zum ersten Mal einen Ball in die Hand, durchlief anschließend alle Jugendmannschaften und wurde in der Handballakademie des Traditionsvereins ausgebildet. Mit der B-Jugend wurde der heutige 1,90-Meter-Mann Deutscher Vizemeister, in seinem ersten Jahr bei den Aktiven konnte er für das Gummersbacher Drittliga-Team bereits 105 Tore erzielen. Nach seinem Wechsel zu Drittligist SG Leutershausen wurde Jaeger sofort zu einem wichtigen Leistungsträger, traf in seiner ersten Saison 143 Mal und erhielt ein Zweitspielrecht bei Erstligist TVB Stuttgart. Wie schon in Gummersbach konnte er hier etwas Luft im Profiteam schnuppern.
In der aktuellen Spielzeit plagte den defensivstarken und vielseitig einsetzbaren Rückraumspieler, der dort schon sämtliche Positionen bekleidet hat, lange ein eingeklemmter Nerv im Rücken. „Das ist nun weg“, strahlt Jaeger nach seinen ersten Einheiten in Konstanz und sagt: „Ich bin jetzt wieder voll dabei und möchte mithelfen, dass wir den Klassenverbleib sichern.“ Dafür wurden mit Hilfe der Familie innerhalb weniger Tage die Umzugskartons gepackt und das neue Zimmer bezogen. Schließlich stammt er aus einer echten Handballer-Familie. Opa Rolf war erster Nationalspieler des VfL Gummersbach, Vater Gunnar – ebenfalls Nationalspieler – 13 Jahre beim VfL und feierte mit einem der erfolgsreichten Vereine der Welt 1991 den letzten deutschen Meistertitel. Alle seine drei Brüder sind aktiv, Max noch vor dem bevorstehenden Wechsel im Sommer nach Erlangen in Coburg. Somit freut sich die Familie Jaeger schon ganz besonders auf die Duelle mit Gummersbach und Coburg.
Auf Konstanzer Seite ist die Freude über die geglückte wichtige Verstärkung vor dem Rückrundenstart auf einen „sehr dynamischen Spieler, der in die Nahtstellen und dahin geht, wo es schon einmal wehtun kann“, schon groß, so Andre Melchert. „Felix ist ein schneller Handballer, der gut zu uns passt“, sagt der Sportchef. Weil er nicht nur reiner Shooter sei, sondern auch ein gutes Auge für die Kreisläufer habe, fügt der Sportliche Leiter hinzu, dem sich nun mit dem zuletzt stark belasteten Paul Kaletsch, Felix Jaeger und Tim Keupp auf dieser Position neue und mehr Möglichkeiten eröffnen. Der Sportmanagement-Student selbst verrät: „Ich freue mich auf einen super sympathischen Verein mit tollen Fans. Als das Angebot kam, habe ich nicht lange gezögert. Die HSG ist eine attraktive Adresse.“
Der Mannschaftserfolg steht für den 1997 geborenen Mann aus dem Bergischen Land ganz oben, sprich: der Klassenerhalt. Optimistisch sei er angesichts der letzten Wochen vor dem Jahreswechsel und den Leistungen und Ergebnissen der HSG, fügt er lächelnd hinzu. Freundlich, aber mit Überzeugung. Kämpfen und „alles reinhauen“, so beschreibt er dabei sein Spiel, das von einem guten Eins-gegen-Eins-Verhalten gekennzeichnet ist. Und der Emotionalität. Deshalb freut er sich ganz besonders auf die „Schänzle-Hölle“, in der es für Gastmannschaften stets schwer sei. „Das kämpferische und dass jeder an einem Strang zieht, zeichnet dieses Team aus“, sagt er. „Auf die Fans freue ich mich sehr, genauso wie auf den schönen, schnellen Handball, den ich schon in Krefeld beim direkten Duell gesehen habe.“ Gespannt ist Jaeger aber auch noch auf die reizvolle Landschaft am Bodensee. Diese ist noch etwas die Unbekannte, denn die Heimspiele hat der Neuzugang schon intensiv verfolgt und dabei festgestellt, dass die HSG Konstanz „gut gespielt hat. Sie holt hier Punkte, die andere vielleicht nicht holen.“ Jaegers Ziel ist es, dabei wichtige Impulse zu geben und an seine starken Leistungen in Gummersbach und Leutershausen anzuknüpfen.
Quelle: PM
HSG Konstanz