Standing Ovations für den Verlierer

02.03.2017 9:06
Die Hürde SG Flensburg-Handewitt war dann doch zu hoch. Nach zwei erfolgreichen Spielen musste GWD Minden am Mittwochabend die Halle als Verlierer verlassen. Gegen den Tabellenführer gab es für das blutjunge Dankerser Team eine 17:41 (9:18)-Niederlage. Der Auftakt war ganz nach dem Geschmack der GWD-Fans. Ausgerechnet Youngster Tim Wieling, aufgrund der Svitlica-Verletzung an diesem Abend die erste Wahl auf Rechtsaußen, erzielte das 1:0 für die Hausherren. Mit Helge Freiman auf der Mittelposition spielten die Grün-Weißen ihre Angriffe sehr konzentriert aus, machten es dem Tabellenführer in der Abwehr aber häufig zu leicht. Vor allem der zuletzt so überzeugende Innenblock agierte zu defensiv. So hielt die Mindener Führung nur sechs Minuten, ehe Henrik Toft Hansen seine Farben beim 4:3 zum ersten Mal in Front brachte. Die SG demonstrierte danach ihre Stärke und schränkte die Kreise des GWD-Teams ein. Als Gerrie Eijlers nach 15 Minuten in die Partie kam und sich mit zwei Paraden glänzend einfügte, hofften die knapp 3.200 Zuschauer in der KAMPA-Halle auf einen positiven Impuls. Doch die Wirkung war schnell verpufft und der Tabellenführer nutzte neun torlose Minuten der Dankerser, um sich auf 14:7 (25.) abzusetzen. Die SG-Abwehr um Keeper Mattias Andersson hatte sich inzwischen bestens eingestellt und machte viele Angriffsbemühungen der Gastgeber zunichte. Diese nahmen die Hypothek eines Neun-Tore-Rückstandes mit in die Kabine. Immerhin erwischten die Mindener auch im zweiten Durchgang den besseren Start und konnten durch Magnus Gullerud auf 10:18 verkürzen. Nach dem Wechsel ging es für die Ostwestfalen weiterhin vor allem darum, Erfahrungen zu sammeln. Nicht nur Tim Wieling, Marian Michalczik und Mats Korte bekamen viele Spielanteile, auch A-Jugend-Kreisläufer Justus Richtzenhain durfte nach 37 Minuten sein Bundesliga-Debüt feiern. Aber die junge GWD-Mannschaft musste Lehrgeld zahlen und lag beim 12:22 zum ersten Mal mit zehn Treffern zurück. Nach 42 Minuten nahm die Niederlage noch deutlichere Formen an, als die Vranjes-Sieben mit 6 Treffern in Folge auf 30:14 davonzog. Dann kam wieder die Zeit der „jungen Wilden“. Justus Richtzenhain erzielte beim 15:30 sein erstes Bundesligator, kurz darauf kam Maximilian Nowatzki mit gerade erst einmal 17 Jahren zu seinem Erstliga-Debüt. Mit Mats Korte, Marian Michalczik, Helge Freiman, Maximilian Nowatzki, Tim Wieling und Justus Richtzenhain beendeten die Dankerser die Partie. Dieses Team mit viel Perspektive für die Zukunft lässt die gegenwärtige Niederlage verschmerzen. Für die Youngster gab es trotz des 17:41-Endstandes in den Schlussminuten Standing Ovations. Stimmen zum Spiel: Frank Carstens: „Flensburg war heute über die ganze Distanz sehr konzentriert. Nach dem 7:9 haben wir es nicht mehr geschafft, uns in dieses Spiel hineinzukämpfen. Wir haben nicht den emotionalen Kick bekommen, den wir uns vorgenommen haben. Natürlich haben uns da auch die Mittel gefehlt. Es war gut, dass die jungen Spieler dann ihre Chance bekommen haben.“ Ljubomir Vranjes: „Wir haben das Spiel von der 15. Minute an im Griff gehabt und sehr konzentriert und überragend gespielt. Bei uns hat jeder seine Arbeit zu einhundert Prozent gemacht. Ein gutes Ergebnis war uns heute wichtig.“ Torschützen GWD: Tim Wieling (6/2), Helge Freiman (2), Florian Freitag (2), Magnus Gullerud (2), Christoffer Rambo (2), Marian Michalczik (1), Mats Korte (1), Justus Richtzenhain (1). Im Tor: Kim Sonne Hansen (1.-15. mit 1 Parade), Gerrie Eijlers (15.-60. mit 8 Paraden davon 1 Siebenmeter) Torschützen SG: Anders Eggert (8/3), Lasse Svan (7), Henrik Toft Hansen (6), Jim Gottfridsson (4), Kentin Mahé (4), Holger Glandorf (3), Rasmus Lauge Schmidt (3), Bogdan Radivojevic (3), Anders Zachariassen (2), Petar Djordjic (1). Im Tor: Mattias Andersson (1.-60. mit 14 Paraden), Kevin Möller (bei einem Siebenmeter). Spielfilm: 3:3 (5.), 4:5 (10.), 6:8 (15.), 7:10 (20.), 7:14 (25.), 9:18 (30.), 11:20 (35.), 13:23 (40.), 14:26 (45.), 15:30 (50.), 16:35 (55.), 17:41 (60.). Strafminuten: Wieling (39.), Freiman (42.), Korte (49.) – Heinl (8.), Lauge (42.). Zuschauer: 3.179 Schiedsrichter: Sebastian Grobe und Adrian Kinzel Quelle: PM GWD Minden

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