Tim Jud nach gerissener Konstanzer Siegesserie: „Gehört leider dazu, dass man nicht konstant auf Topniveau agieren kann“

10.02.2019 20:23
HSG-Kapitän Tim Jud über die erste Niederlage nach 15 Siegen in Serie (Foto Michael Elser)
Kapitän Tim Jud musste trotz seiner eigenen neun Treffer mit der HSG Konstanz nach 15 Siegen in Folge und fünf Monaten voller Erfolge in Pforzheim mal wieder eine knappe 30:32-Niederlage hinnehmen. Tabellenführer bleibt die HSG Konstanz dennoch und hat weiter sechs Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger Balingen.

Im Gespräch mit HSG-Pressesprecher Andreas Joas analysiert der ehemalige Schweizer Jugend- und Junioren-Nationalspieler die Gründe dafür und spricht über neue Energie, die man daraus gewinnen könne – vor allem für das nächste Heimspiel gegen den amtierenden Drittliga-Meister Kornwestheim am Samstag, 20 Uhr, in der heimischen Schänzle-Hölle.

Tim, ist die Enttäuschung nach zuletzt 15 Siegen am Stück besonders groß, ebenso wie der Ärger über die eigene Leistung?

Beides ist der Fall. Es war schön, solch eine Serie hinzustellen. Ziel ist es dann, sie immer weiter auszubauen. Die Enttäuschung, dass uns nun nicht der 16. Sieg hintereinander gelungen ist, ist groß. Genau wie der Ärger über die eigene Leistung, denn es wäre mehr drin gewesen. Nach Siegen schläft man besser ein.

Warum ist es nun in Pforzheim passiert?

In der Abwehr standen wir nicht so kompakt wie in den letzten Spielen, haben nicht diesen Zugriff gefunden. Wir haben zwar in den Angriffen der TGS über lange Zeit gut deckt, kleine individuelle Fehler hat der Gegner aber clever genutzt. Im Angriff haben wir das Spiel nicht verloren, da war schon Druck da.

Ist euch die Manndeckung gegen Paul Kaletsch in der ersten Halbzeit dabei besser gelegen als die 6:0 in der zweiten?

In der offensiveren Deckung gibt es schnellere Möglichkeiten für Abschlüsse. Gegen die 6:0 mussten wir mehr arbeiten. Das haben wir jedoch in der ersten wie auch der zweiten Hälfte ganz gut gelöst. Mit fünf Holztreffern in den letzten zehn Minuten kommt etwas Pech dazu. Die Probleme lagen für mich eher in der Defensive.

Hat der schlechte Tag von einem zum nächsten Spieler übergegriffen, sodass wenige ihre normale Form erreicht haben?

Im Handball macht es schon extrem viel aus, was der Mitspieler und Nebenmann macht. Allerdings hat man auch die Chance, Fehler auszubügeln. Es haben sich jedoch Unkonzentriertheiten eingeschlichen und wir haben zu wenig für das nötige Glück gearbeitet. Es gehört leider dazu, dass man nicht konstant auf Topniveau agieren kann. Das passiert. Wir wissen, woran wir arbeiten müssen und dass es mehr braucht. Mit mehr Elan können wir wieder auf positive Schienen kommen.

Du spricht es an: Kann dieser Weckruf auch neue Kräfte für eine neue Serie freisetzen?

Wir sind uns bewusst, dass in dieser ausgeglichenen Liga viel möglich ist und viele Teams ein sehr gutes Niveau haben. 90 bis 95 Prozent reichen da nicht. Natürlich gehen wir nun mit neuer Energie in die nächsten Spiele. Trotzdem hätte ich lieber den Sieg genommen.

Nach drei Auswärtsspielen in Folge und zwei Monaten ohne Heimspiel: Wie groß ist die Vorfreude auf das Heimspiel am Samstag, 20 Uhr, gegen Kornwestheim?

Gerade nach der Niederlage tut uns die Unterstützung daheim sehr gut. Das pusht und setzt zusätzliche Kräfte frei. Deshalb ist die Vorfreude darauf riesig, obwohl auch in Pforzheim die Unterstützung durch unsere Fans großartig war. Wir werden die Fehler in der Deckung ganz genau analysieren und uns gut vorbereiten. Ich bin ein Typ, der lange über Niederlagen nachdenkt, aber diese gehören dazu. Daraus müssen wir die richtigen Schlüsse ziehen. Ab Montag gilt der Fokus dem Heimspiel. An diese Aufgabe gehen wir mit viel Spaß heran.

Quelle: PM HSG Konstanz

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