HSG Rückmarsdorf II – SG Motor Gohlis-Nord 24:29
Zum Samstag ging es pünktlich zur Mittagszeit an der Radrennbahn auf das Spielfeld. Unser Gegner kein geringerer als der vorzeitige Aufsteiger aus der Bezirksliga. Mit einem Sieg spornten sich unsere Gohliser Frauen an, denn mit zwei Punkten mehr auf dem Konto würden tatsächlich die letzten Spiele über Medaillenrang oder Holzerfolg entscheiden. In der ersten Hälfte angekommen, stellte sich Gohlis durch ein schnelles Umschaltspiel dem Gastgeber vor. Ein beginnender subtiler Umgang im Angriffsspiel sorgte für ein rasches Absetzen. Vor allem in der Rückrunde bewiesen die Gohliser, dass die anfängliche Misere von Unkonzentriertheit nun endlich ein Ende hatte und kurze „Schwächephasen“ evident Ausgleich fanden. In den fortlaufenden Minuten ergaben sich immer wieder dissonante Abspiele, welche eine deutlich höhere Absetzung reduzierte. Dennoch erwies sich heute die Abwehr als Trumpf, denn das Umstellen vom Offensivspiel zu einer dynamischen 6:0 erwies sich als tadellos und brachte den Aufsteiger deutlich ins Straucheln. So variierten unsere Damen mit einem opportunen Verhalten und konnten somit einen Torvorsprung von +4 zur Halbzeit verzeichnen. Heute zum letzten Mal Nerven beweisen hieß die Devise für die kommenden dreißig Minuten. Unnachgiebig arbeiten und bis zur völligen Kraftlosigkeit in jeden Zweikampf gehen. Die stupende Willenskraft der Mädels räumte eine kontinuierliche Führung ein. Auch dem deutlich stärkeren Auftrieb der Rückmarsdorfer nach der Halbzeit hielt man stand und setzte sich gekonnt im Aufbauspiel in Szene. Auch eine Manndeckung ließ uns heute kalt, denn dieses Unterfangen bereitete unseren Außenspielerinnen viel Platz, um im 1:1 zu punkten. Läuferische Bereitwilligkeit im Aufbauspiel und sehr gute Assists sorgten auch in der zweiten Halbzeit für ein attraktives Handballspiel. Zu keiner Zeit ließ man sich vom Tabellenersten den Vorsprung nehmen. Das ständige repetieren vom “Wellenreiten“ im Training trug auch im letzten Spiel erneut ihre Früchte, sehr zur Freude der Trainerin. Und am Ende feierte Gohlis. Endstand 24:29.
Fazit:
Ein Sieg, welcher uns am Ende leider nicht die Bronzemedaille einräumte, jedoch aufwies, was für eine Entwicklung diese Saison im Kader stattgefunden hat. Das unsere Hoffnung bis zum Sonntag (Spiel: LSV- DHfK) anhielt, ist dem Sieg zu verdanken. Dass es letztendlich nicht für das Fünkchen Glück reichte, ist der Hinrunde im Rückblick zu verschulden. Rückblickend betrachtet, sammelte das junge Team aus Gohlis bis Dezember zu viele Pleiten. Ein Sieg mehr hätte unsere starke Rückrunde zwar mehr ausgeschmückt und mit Bronze belohnt, jedoch kam die Wende erst mit dem ersten Rückrundenspiel gegen Borna. Ab diesem Zeitpunkt ließen sich die Gohliser Damen lediglich nur zwei Punkte von unseren Sportfreunden aus Delitzsch mausen. Wirft man einen Blick in die Tabelle, erwirtschaftete Gohlis sich mit dem letzten Saisonsieg die Bezeichnung vom stärksten Angriff der Liga. Mit 505 Toren und drei Torschützen unter den ersten sieben Plätzen, weist man auf mehr Individualität und Torgefährlichkeit hin, als in den vorherigen Jahren. So kann man voller Zuversicht in die nächste Saison blicken und auf diesem Fundament aufbauen. Es heißt jetzt dranbleiben und ab September von Beginn an Stärken ausspielen. Wer weiß, was sich dann für neue Möglichkeiten und Zielsetzungen 2017/18 verfolgen lassen.
So verabschiede ich mich als Trainerin der Frauenmannschaft mit einem guten Gefühl im Nachgang, denn das volle Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft. Es war eine durchwachsene Saison von Gefühlen und Reizschwellen, welche jedoch letztendlich als Trittbrett fungierten. Ein vierter Platz ist manchmal undankbar, aber weckt hoffentlich in den Köpfen noch mehr Ansporn, damit man in Zukunft sich mit edlere, Metallen schmücken kann. Dennoch auch ein verdienter vierter Platz, womit man im Nachhinein zufrieden die Saison beenden kann. Ich wünsche den jungen sympathischen Mädels aus Gohlis weiterhin viel Erfolg für die kommende Saison!
Für die SG Motor Gohlis-Nord spielten in dieser Saison:
Anne Kunath, Kathrin Heinrich, Vanessa Vandersee, Claudia Kalina, Isabell Born, Julia Schmidt, Fanny Büchau, Maria Scherpe, Michelle Schubert, Antonia Müller, Sophie Hickethier, Rike Wiechmann, Anna Freiberg, Jennifer Lork, Maria Blume, Sandra Pfeifer, Juliane Datko, Carolin Munzert, Christine Bell, Alexa Köhler, Sarah Rudolph, Jennifer Gramm, Alicia Damm, Carolin Smolka und Sarah Menzel
(von Anne Bothmischel)