Bei HBW Balingen-Weilstetten endet im Sommer 2021 eine Ära: Nach insgesamt 17 Jahren im Verein und zuletzt sechs Spielzeiten bei den Zweiten Herren wird Trainer André Doster seinen am 30. Juni auslaufenden Vertrag nicht verlängern. „Damit endet eine ebenso lange wie erfolgreiche gemeinsame Zeit, auf die beide Seiten voller Freude und Stolz zurückblicken können“, hieß es am Mittwochvormittag in einer Mitteilung der HBW-Verantwortlichen.

„Ich bin jetzt 17 Jahre in Balingen, durfte alles erleben und mitmachen. Ich habe für den Verein gelebt, viele großartige Erfolge gefeiert“, so Doster, der seinen Schritt wie folgt erklärte: „Jetzt ist mal die Familie dran, die mich in den letzten Jahren immer unterstützt hat – Nachwuchs steht an. Zunächst lege ich erst einmal eine Pause ein, um mich neu zu orientieren, um den Akku aufzuladen.“ Der Coach stellte klar, dass ihm die Entscheidung „äußert schwergefallen“ sei – sie sei aber „über viele Wochen gereift“ und „eine Summe aus vielen kleinen Beweggründen“.

Mit Stolz blickt Doster darauf zurück, dass er mit Jan Bitzer, Christoph Foth, Mario Ruminsky und Lukas Saueressig mehrere spätere Bundesliga-Spieler in ihrer Jugend ausbilden durfte. „Zudem habe ich in dieser schönen Zeit ganz viele Freundschaften gefunden“, so Doster, der resümierte: „Wir haben viel bewegt, ich glaube, ich hinterlasse eine der besten Nachwuchsmannschaften. Mir ist es ganz wichtig, dass wir einen guten Abschluss finden, dann brauche ich erstmal Zeit für mich.“

Der Erste HBW-Vorsitzende Dr. Dietmar Foth zollte dem Trainer „großen Respekt“ für diese schwerwiegende Entscheidung: „Doster hat in sechs Jahren als HBW II-Trainer einen exzellenten Job gemacht. Ich bedauere seine Entscheidung, zum Saisonende aufzuhören, sehr, verstehe jedoch seine Gründe.“ Dr. Dietmar Foth hätte „gerne mit Doster weitergemacht“ und lobte den im Sommer scheidenden Übungsleiter: „Als Jugendtrainer und langjähriger Jugendkoordinator hat er entscheidend dazu beigetragen, dass die JSG das geworden ist, was sie heute ist: Eine der ersten Adressen für Nachwuchsschulung in Baden-Württemberg, wenn nicht darüber hinaus.“

Auch HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel betonte den großen Anteil, den Doster an der Erfolgsgeschichte JSG während seiner Zeit als Jugendtrainer und -koordinator hatte: „Er hat über Jahre die Struktur der JSG mit aufgebaut und so quasi auch den Grundstock gelegt für seine spätere ebenso erfolgreiche Arbeit als Trainer bei HBW II, die Durchlässigkeit von JSG bis zur HBL ist eng mit seinem Namen verknüpft. In beiden Vereinen hat André sich große Verdienste erworben.“

Nun steht bei den Baden-Württembergern die Suche nach einem neuen Coach für die Zweiten Herren, die in der Dritten Liga, die zurzeit wegen der Corona-Krise pausiert, um Punkte kämpfen, im Mittelpunkt. „Die Entscheidung ist frühzeitig gefallen, so dass wir Zeit für die Suche eines Nachfolgers haben“, so Dr. Dietmar Foth, der abschließend betonte: „Die Position des HBW II-Trainers ist sehr wichtig, die Besetzung muss passen. Wir werden dies gewissenhaft angehen, nichts überstürzen.“