Ohne Mex Raguse und Mats Grupe
Mit Mex Raguse fehlt den Eulen bis zum Jahresende der Kopf der Mannschaft. Der Halblinke, bester Torschütze und bester Torvorbereiter der Mannschaft, absolviert sein Reha-Programm nach der im Spiel gegen seinen Ex-Klub VfL Lübeck-Schwartau erlittenen Knieverletzung in seiner Heimatstadt Berlin. Dort erfährt der 24-Jährige eine besondere Betreuung im Elternhaus: Sein Vater ist Orthopäde. „Die Reha ist so mit Lisa Heßler, Joh Wohlrab, Dr. Kusma und Rolf Bellmann abgestimmt“, betont Mex Raguse mit Hinweis auf Geschäftsführerin, Trainer, Mannschaftsarzt und Physiotherapeut. Torhüter Mats Grupe, den Cheftrainer Wohlrab zu Saisonbeginn zur Nummer 1 befördert hatte, pausierte am Sonntag nochmals wegen seiner Daumenverletzung. Das Tor hütete Žiga Urbič. Oskar Knudsen saß als Ersatz auf der Bank, kam in der 55. Minute bei einem Siebenmeter, vermochte aber das 24:22 durch den sehr treffsicheren Josip Eres nicht zu verhindern.
Eulen führen zur Pause 14:12
Es begann schlecht für die Eulen, die nach sechs Minuten mit 0:2 im Hintertreffen waren. Sebastian Trost gelang nach langer Angriffsflaute beim vogelwilden Start in der 7. Minute der Anschlusstreffer. Auf einmal lief’s. Die Eulen glichen durch einen Tempogegenstoß aus, Freddy Stüber hatte Kian Schwarzer mustergültig bedient (8.). Finn Leun, Mihailo Ilic und Marc-Robin Eisel erhöhten bis zur 11. Minute auf 5:2. Ein 5:0-Lauf! In der 19. Minute traf Trost zum 10:6. Dann legte Eulen-Coach Wohlrab den „Schongang“ ein, gönnte zeitgleich Leun, Eisel und Trost eine Pause, was er mit der "notwendigen Belastungssteuerung“ erklärte. Dafür kamen Sadok Ben Romdhane, Mauni Grupe und Nicolas Waldvogel. Romdhane und Waldvogel kamen trotz dessen feinen Treffer zum 11:8 nicht gut ins Spiel. Ihre ersten technischen Fehler rächten sich. Die Gastgeber kamen heran, verkürzten bis auf ein Tor: 10:11 (28.), 12:13 (30.). Sekunden vor der Pause markierte Freddy Stüber das 14:12 – er nutzte das erste Kreisanspiel der Eulen. Den präzisierten Bodenpass auf Stüber lieferte „Mauni“ Grupe. „Wir müssen die jungen Spieler weiterentwickeln. Dafür müssen sie spielen – auf der Bank können sie sich nicht entwickeln“, betonte Johannes Wohlrab mit Blick auf Ben Romdhane und Waldvogel. „Mauni ist jetzt wieder im Training. Es braucht Zeit, sich einzuspielen“, erklärte der Coach mit Hinweis auf die Positionierung des 20-jährigen U21-Nationalspielers im Angriff.
Zu viele Chancen verpulvert
Die Eulen kamen entschlossen aus der Kabine zurück zur zweiten Halbzeit. „Sebi“ Trost mit seinem vierten Treffer sorgte für das 15:12 (32.). Bei den Gastgebern war vor der Pause der Halbrechte Marvin Mundus die treibende Kraft, mehr und mehr aber rückten Mittelmann Janko Kevic und der Halblinke Jonas Fanger in den Mittelpunkt. Kevic traf zum 13:15 und 14:16. Nach Trosts Top-Zuspiel antwortete Freddy Stüber: 17:14 für die Eulen. Dann das Traumtor von Sadok Ben Romdhane, sein mit einem Dreher zum 18:14 gekrönter Durchbruch (35.). Der erneute Bruch im Spiel der Eulen ist schwer zu erklären. Sie hatten in der Abwehr kaum noch Zugriff. Kevic verkürzt – 15:18 und 16:18 (38.). Dann eine verschenkte Chance von Finn Leun (3 von 7). Wieder langt Kevic hin, der Mittelmann verkürzt vom Kreis, wo Kreisläufer Mattis Michel keinen Stich bekam - 17:18 (41.). Dann nach Foul am kampfstarken Eisel (3 von 5) Siebenmeter für die Eulen, aber Tim Schaller scheiterte an Wilde (41.). Den 4:0-Lauf der Hausherren vollendete Julius Fanger, den die Fans an seinem 22. Geburtstag besonders feierten. Nach Foul an Kapitän Haider sorgte Tim Schaller per Siebenmeter noch einmal für eine Eulen-Führung: 19:18 (42.). Drei Minuten später egalisierte Geburtstagskind Fanger (45.), eine Minute später sorgte der Ex-Friesenheimer Daniel Hideg für die erste Führung des TuS nach der Anfangsphase: 20:19 (46.). Nach einer vergebenen Chance von Mauni Grupe (1 von 3) parierte Žiga Urbič gegen den freien Fanger. Es sind entscheidende Minuten: Leun scheitert an Wilde, Stüber verkürzt 20:21 (50.). Aber Schaller scheitert frei an Wilde. Postwendend heißt’s 22:20 durch Kevic – noch neun Minuten. Marc-Robin Eisel fightet und verkürzt (52.). Dann Foul an Eisel, Siebenmeter – den nutzt Schaller: 22:22 (53.). Kevic antwortet mit der erneuten Führung des TuS: 23:22. Die große Ausgleichschance gibt „Sebi“ Trost aus der Hand, er trifft bei seinem Durchbruch nur den Pfosten (54.). 55. Minute: Siebenmeter Eres – 24:22. Trost (4 von 12) trifft in dieser Phase die Latte, Max Haider kommt frei zum Abschluss, wieder pariert Teufelskerl Wilde. In der 58. Minute schafft Alexander Falk das 23:25 und hat Sekunden später mit seinem Gegenstoß die Chance zum Anschlusstreffer, scheitert aber an Jonas Wilde. Das war’s!
Sorgen um Freddy Stüber
„Ferndorf hatte ein extrem cleveres Angriffsspiel. Wir hatten in einer kurzen Phase zu viele technische Fehler, was Ferndorf nutzt. Und Wilde hält viele Bälle“, sagt Kreisläufer Freddy Stüber (3/3), der in der Schlussphase mit einer schmerzhaften Schulterverletzung von der Platte musste. „Wir sind gut aus der Halbzeit gekommen, dann unterlaufen uns einfache technische Fehler, die uns gekillt haben, und wir vergeben viel zu viele freie Chancen“, analysierte Rechtsaußen Falk (3 von 5) die unnötige Niederlage. „Wir haben ein ausgeglichenes Spiel gesehen. Der Grund der Niederlage war Wilde im Tor. Er pariert sechs freie Würfe, zwei Durchbrüche“, resümierte Eulen-Trainer Joh Wohlrab. Die beiden Schlussmänner der Gastgeber kamen auf 14 Paraden (Wilde 8, Adanir 6), Žiga Urbič auf acht. Ein Loblied auf Torhüter Wilde sang auch Ferndorfs Trainer, der ehemalige Eulen-Coach Ceven Klatt: „Jonas spielt eine überragende Halbzeit!“ Klatt coachte sehr engagiert, lautstark peitschte er seine Jungs immer wieder an. Klatt war „on fire“ – so hatte man Klatt in seiner Eulen-Zeit eigentlich nie wahrgenommen.
Die Eulen haben nun Pause bis zum 29. November, wenn sie in Hagen ranmüssen. Zeit, an der Chancenverwertung zu arbeiten, die Trainer Wohlrab auch in den beiden vorher gegangenen Spielen bei der 25:28-Niederlage in Nordhorn und beim 23:23 gegen Lübeck-Schwartau monierte.
Quelle: PM Eulen Ludwigshafen