Waldvogel-Comeback
Nach einer Bänderdehnung war Finn Leun in Dresden zurück im Kader. Nach einem Bruch im Endglied des linken Daumens, am 16. Januar beim Benefizspiel in Hochdorf erlitten, gab Nici Waldvogel sein Comeback. Er kam in der 24. Minute für Mex Raguse und traf 30 Sekunden später zum 13:13. Aber erkennbar bei zwei Fehlpässen und zwei Fehlwürfen, dass der Halblinke nach der langen Zwangspause noch Zeit brauchen wird. Der 22-Jährige war am Ende am Boden zerstört. „Ich habe mich gut gefühlt, ich wollte helfen. Das war aber zu wenig von mir! Das habe ich mir anders vorgestellt“, sagte Waldvogel.
Dresden führt zur Pause knapp
Es war 30 Minuten lang ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Zwischenzeitlich führten die Eulen 7:6 und 9:8, dann 11:10. Dresden wendete das Blatt nach 20 Minuten. Letztmals glichen die Eulen in der 27. Minute durch Marc-Robin Eisel zum 14:14 aus. Elbflorenz führte zur Pause 16:15 in der Ballsport Arena. Die Eulen hatten bis zur Halbzeit nur eine Parade von Mats Grupe. Er kam nach 18 Minuten für Žiga Urbič, hatte insgesamt aber auch nur auf fünf Parden. Für Robin Cantegrel standen auf der Gegenseite 13 Parden zu Buche. „Žiga hatte einen rabenschwarzen Tag“, konstatierte der Trainer nach dem Desaster.
Ins offene Messer gelaufen
In der 34. Minute sah der überragende Kreisläufer Oliver Seidler (7 von 7) nach Foul an Eisel Rot. Die Eulen-Abwehr sah ein ums andere Mal schlecht aus. Die Dresdner steckten Seidlers Platzverweis gut weg, setzten sich durch konsequente Chancenauswertung und eine starke Abwehrleistung ab: 23:19 nach 39 Minuten, 26:22 nach 46 Minuten, 28:22 nach 51 Minuten. „Wir wollten mit Wut im Bauch spielen“, erklärte Elbflorenz-Coach André Haber mit Blick zurück auf das kuriose 33:33 in Lübeck, als die Gastgeber am Ende acht Mann auf der Platte hatten. „Wir sind ins offene Messer gelaufen“, konstatierte Johannes Wohlrab nach dem vogelwilden Auftritt im Angriff und monierte fehlende Leidenschaft und Bereitschaft in der inkonsequenten Abwehr. Die Eulen leisteten sich viel zu viele Fehlwürfe und haarsträubende Ballverluste. Das nutzte Elbflorenz kaltblütig und beeindruckte mit einem variantenreichen, abschlussstarken Rückraum gegen fahrige Eulen. „Wir haben es in der Halbzeit ganz gut gemacht, haben aber in der zweiten Halbzeit zu wenig Disziplin im Angriff gezeigt. 32 Gegentore sind nicht unser Anspruch“, sagte Marc-Robin Eisel (4 von 6). Erkennbar: Schlüsselspieler Mex Raguse (4 von 12) ist nach monatelanger Verletzungspause trotz allen Bemühens noch längst nicht wieder der Alte. Auch Finn Leun (4 von 8) vergab einiges, die Außen bekamen erneut zu wenige Zuspiele, Freddy Stüber (2 von 2) blieb am Kreis lange ohne brauchbare Anspiele. Positiv: Tim Schaller (4 von 4) nutzte seine drei Siebenmeter.
Am Samstag kommt Dessau
„In der ersten Halbzeit haben wir es ganz gut gemacht, in der zweiten Halbzeit verwerfen wir viel zu viele Bälle, kassieren gegen ein starkes Elbflorenz viele Gegentore, liegen vier, fünf Tore zurück und kommen nicht mehr dran“, sagte Rechtsaußen Alexander Falk nach der Schlappe. „Ich finde wir spielen eine ganz gute erste Halbzeit. Es ist in Ordnung, obwohl wir ein, zwei Bälle nicht so wegwerfen dürfen. In der zweiten Halbzeit war es viel zu wenig im Angriff. Wir haben keine Verantwortung für den Ball übernommen. Wir müssen jetzt alles in unser Heimspiel gegen Dessau, unseren Tabellennachbarn, reinhauen“, erklärte Linksaußen Kian Schwarzer (2 von 2). „Gegen Dessau darf es keine Ausreden geben“, betonte Mittelmann Eisel mit Blick auf den Samstag.
Quelle: PM Eulen Ludwigshafen