Saarlouis. Dieses Spiel hatte alle Zutaten zu bieten, die zu einem Handball-Leckerbissen in der 3. Liga gehören: viele begeisterte Fans, taktische Varianten, kämpferisch eingestellte Teams und Hochspannung bis zur letzten Sekunde. Der hauchdünne 33:32 (17:12)-Heimsieg der HG Saarlouis gegen einen starken Longericher SC Köln war Drittliga-Handball auf tollem Niveau.
Das sahen nach der Partie auch beide Trainer so: „Wir sind am Ende natürlich sehr sehr glücklich mit den Punkten.“, freute sich Philipp Kessler, während sein Gegenüber Christian Stark die Auffassung vertrat, seine Mannschaft hätte aufgrund der Leistung in Halbzeit 2 eigentlich auch einen Punkt verdient gehabt .
Auf Augenhöhe waren beide Mannschaften von Anfang an. Saarlouis begann mit einer offensiven Deckung (5:1 und 3-2-1) mit Lars Weissgerber auf der Einser-Position, was aber die Gäste aus der Domstadt nicht davon abhielt, in der 3. Minute mit 0:1 in Führung zu gehen. Gute zwei Minuten später hatten Philipp Kockler und Kevin Suschlik das Ergebnis aus Sicht der Gastgeber gerade gerückt, Saarlouis führte 3:1 (6.). Wieder ging es relativ schnell. Jetzt knallten die Kölner einen Dreierpack auf die Platte und die Führung wechselte erneut (4:5, 9.). In der Folge behaupteten die Gäste diesen knappen Vorsprung immer wieder bis zur 25. Spielminute (11:12). Der Beste auf Seiten der HGS, Spielgestalter und Torschütze Tom Paetow, leitete die Phase ein, die LSC-Coach Christian Stark später mit dem Satz umschrieb: „Da habt ihr uns den Stecker gezogen.“ Mit einem 5:0 Lauf – drei der Treffer erzielte Lars Weissgerber – stellten die Saarländer zur Halbzeitpause das Ergebnis auf 17:12.
Wer unter den 930 Zuschauern in der Stadtgartenhalle an eine Vorentscheidung dachte, sah sich mächtig getäuscht. Christian Stark war es offenkundig gelungen, den Stecker wieder an die richtige Stelle zu bringen. Seine Jungs ließen sich nicht hängen, kamen stark zurück und waren nach neun Minuten der 2. Spielhälfte und einem Dreierpack ihres treffsichersten Schützen Lukas Martin Schulz wieder dran (21:20, 39.).
Philipp Kessler zog die Notbremse, nahm die Auszeit und rief seine Jungs zur Ordnung. Der Doppelschlag von Philipp Kockler und das Siebenmeter-Tor von Lars Weissgerber sorgten danach erst einmal für Pulsberuhigung auf den Rängen (24:21). Aber nicht für lange Zeit. 12 Minuten vor dem Ende waren die Gäste wieder in Schlagdistanz (26:25) und die Partie bog in die Zielgerade ein.
HGS-Coach Philipp Kessler zog die nächste Karte aus seinem Matchplan-Katalog, spielte jetzt 7 gegen 6. Volles Risiko. Aber es blieb eng, die Kölner wollten unbedingt etwas Zählbares mit nach Hause nehmen, bissen sich fest und blieben dran (29:29, 52.). Zwei bärenstarke Abwehr-Minuten und eine Jonczyk-Parade später schien die Vorentscheidung gefallen: Kurotschkin, Kockler und Elyas Noh stellten auf 32:29 (54.).
Aber es ist noch nicht die Entscheidung. Pyszora und Niehaus sorgen für den Ausgleich (32:32, 59.). Die Halle steht, als Youngster-Linksaussen Elyas Noh 44 Sekunden vor dem Abpfiff das Leder zum 33:32 versenkt. Und immer noch nicht ist Schluss. LSC-Auszeit, noch stehen 32 Sekunden auf der Uhr. Doch die Gäste schenken die Chance her, Zerwas begeht ein Stürmerfoul, Ballbesitz Saarlouis. 4 Sekunden und eine letzte Auszeit weiter, ist Jubeln angesagt. Die HGS holt sich diesen wichtigen Sieg und damit Rang 3 in der Tabelle.
Jetzt warten zwei Auswärts-Saar-Pfalz-Derbys in Folge (Hochdorf und Haßloch) auf die Jungs von Philipp Kessler.
Statistik HGS: Schlingmann 12 Paraden, 1x7m, Jonczyk 1 Parade, Paetow 9, Kockler 7, Noh 4, Weissgerber 4/1, Becker 2, Suschlik 2, Walz 2, Kurotschkin 2, Richard 1
Statistik LSC: Schulz 12/3, Niehaus 7, Pyszora 5, Richter 3, Nolting 2, Gerfen1, Zerwas 1, Dahlke 1.
Siebenmeter: HGS 1/1, LSC 3/4
Zeitstrafen in Minuten: HGS 6, LSC 4
Zuschauer: 930
Quelle: PM HG Saarlouis
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