Turbulent. Das erste Wort, das Daniel Eblen einfällt, wenn er auf den bisherigen Saisonverlauf der HSG Konstanz zu sprechen kommt. Erfolgreich könnte man dann die letzten Wochen beschreiben, als der HSG acht Siege hintereinander und dadurch der Sprung auf Platz eins der 3. Liga Süd gelungen ist. Ein wenig konnte der HSG-Trainer nun am letzten spielfreien Wochenende durchatmen und auf die nächste Aufgabe am Samstag, 20 Uhr, in der heimischen Schänzle-Sporthalle vorbereiten, die mit dem Südbaden-Derby gegen den traditionsreichen TV Willstätt eine reizvolle ist. Das Ziel: den derzeitigen Drei-Punkte-Vorsprung – mit einer Partie Vorsprung – verteidigen.
Turbulent – ein Attribut, das man auch der Vereinshistorie des TV Willstätt zuschreiben kann. 2003 ging der TVW in der ersten Bundesliga an den Start, bis 2009, zuletzt als HR Ortenau, noch in der 2. Bundesliga. Nach der Insolvenz der Spielgemeinschaft dauerte es bis zum Sommer, bis Willstätt als Oberliga-Vizemeister die Rückkehr in die 3. Liga glückte. Man muss jedoch gar nicht so weit zurückblicken, um auf turbulente Zeiten zu stoßen. Wie alle Aufsteiger und auch die beiden Zweitliga-Absteiger HSG Konstanz und HG Saarlouis hatte Willstätt zu Saisonbeginn einige Probleme, sich in der ausgeglichenen und stark besetzten 3. Liga Süd zurechtzufinden. Kurz nach dem ersten Saisonsieg am vierten Spieltag wurde Aufstiegstrainer Marcus Simowski freigestellt. Seitdem ist der Sportliche Leiter Rudi Frisch für die Mannschaft aus der 10 000-Einwohner-Gemeinde an der französischen Grenze in Personalunion auch als Trainer verantwortlich. Bis Weihnachten, im neuen Jahr übernimmt Marco Schiemann, der schon beim SV Allensbach und als Co-Trainer der SG Köndringen-Teningen gewirkt hat. „Willstätt hat sich im Laufe der Saison stark verbessert“, hat Daniel Eblen festgestellt. „Sie haben sich entwickelt, ähnlich wie Baden-Baden.“ Gegen einen starken TVS hatte Konstanz zuletzt große Mühe, den 26:24-Heimsieg sicherzustellen. Deshalb gibt der HSG-Coach auch nicht viel auf die derzeitige Tabellenkonstellation. „Der Tabelle Aussagekraft für den Ausgang der Spiele allzu viel Bedeutung beizumessen ist sehr gefährlich“, sagt er – und lacht, der er selten einen Blick darauf riskiert. „Es hat einen Grund und auch Vorteil, sich die Tabelle nicht im Detail anzusehen“, so der Übungsleiter.
Zumal sich das Bild in der in qualitativer und tabellarischer Hinsicht unglaublich eng beieinander liegenden 3. Liga auch schnell ändern kann. Bestes Beispiel: Die HSG Konstanz. Nach 4:4 Punkten und einem holprigen Saisonstart ist die Mannschaft dank einer beeindruckenden Serie ganz oben angekommen. Das Erfolgsrezept? „Wir machen weniger Fehler und stehen besser in der Abwehr“, lautet die prägnante Analyse des 44-Jährigen. Weit weg von den 14 technischen Fehlern beziehungsweise völlig frei vergebenen Möglichkeiten der ersten Partien war die HSG Konstanz zuletzt bei den Rhein-Neckar Löwen II. Mit einer 35:26-Gala brachte das junge Team vom Bodensee die Trainer beider Seiten zum Schwärmen, die den Auftritt respektive den Gegner „als stärksten der letzten Jahre“ einstuften. „Weil wir bei der Fehlerreduzierung nicht an Geschwindigkeit eingebüßt haben“, so Eben, habe man zu einer gewissen Stabilität gefunden. „Aber das geht doch allen neuformierten Teams so“, fügt er an und warnt mit Blick auf das Spiel gegen Baden-Baden somit auch vor dem TV Willstätt.
Denn: „Wir können nicht davon ausgehen, das Niveau vom Sieg bei den Junglöwen immer auf das Parkett bringen zu können. Das ist das Ziel. Aber so weit sind wir noch nicht.“ Allerdings hat sich nicht nur ein großer Zusammenhalt im Team entwickelt, auch die Neuaufstellung am Kreis und im Tor, zwei zentralen Positionen, ist dank der starken Leistungen von Fabian Wiederstein und Simon Tölke geglückt. Zudem ist es den Konstanzern zuletzt auch gelungen, an einem nicht ganz so guten Tag trotzdem zu bestehen. Dennoch nimmt man jeden Gegner ernst. „Es braucht immer alles“, betont Eblen. Willstätt sei unter Rudi Fritsch geduldiger und effektiver geworden. Um Neuzugang Daniel Schliedermann, mit 47 Toren bester Werfer, Linksaußen Dinko Dodig und Marco Schlampp verfügen die Ortenauer über einige Qualität.
Nach einem spielfreien Wochenende konnte insbesondere die HSG Konstanz mit drei Spielen innerhalb von einer Woche etwas regenerieren und im Training gerade im athletischen Bereich neue Reize setzen. Zeit, den Blick kurz zurück auf die bisher zwölf absolvierten Begegnungen zu richten, war ebenfalls. Dabei ist Eblen wenig überrascht von den Startschwierigkeiten. „Wir haben gewusst, dass es so kommen kann. Schwierige Phasen wird es immer wieder geben, das gehört dazu“, meint er. „Vielleicht hat es auch genau so kommen müssen, mit dieser Entwicklung. Ich kann dem Ganzen auch Positives abgewinnen, denn der Start hat sicher die Entwicklung und den starken Zusammenhalt beschleunigt und gestärkt.“ Aufregende Wochen liegen hinter der HSG Konstanz. Eben turbulent – und erfolgreich. Erstgenanntes ist auch gegen Willstätt wieder garantiert, für Zweites hofft die Eblen-Equipe auf eine ähnlich herausragende Unterstützung im Hexenkessel „Schänzle-Hölle“ mit jeweils deutlich über 1 000 Zuschauern wie vor der Pause. Schon um 17.30 Uhr, direkt vor dem Drittliga-Spiel, tritt die A-Jugend in der Bundesliga gegen den Erstliga-Nachwuchs von Frisch Auf Göppingen an.
Eintrittskarten können bequem online als Print@Home- sowie Handy-Ticket – auch spontan vor der Halle mit dem Smartphone – gebucht werden. Damit können lange Warteschlangen an der Abendkasse umgangen werden.
Zum Online-Ticketshop: www.hsgkonstanz.de/tickets
Das Spiel im kommentierten Full-HD-Livestream: www.hsgkonstanz.de/livestream oder direkt das YouTube-Video zur Einbettung: https://www.youtube.com/watch?v=TYviJWkS7So
Weitere Informationen unter:
www.hsgkonstanz.de
Quelle: PM HSG Konstanz
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