Duell der Remis-Meister

15.11.2019 10:00
Es war ein Drama, das Alexander Weck mit seinem Treffer in letzter Sekunde entschied. Das 25:24 gegen den HC Erlangen war ein großer Sieg des Willens. "Und vielleicht für alle auch ein bisschen Erleichterung", wie Trainer Sebastian Hinze einräumt. Am Sonntag um 16 Uhr wollen die Bergischen Löwen beim TVB 1898 Stuttgart einen weiteren Erfolg nachlegen. Es deutet sich aber eine hart umkämpfte Partie in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga an. Statistisch liegt aktuell nicht viel zwischen den beiden Mannschaften. Die Teams haben in den vergangenen fünf Spielen nur ein Mal verloren. Während die Bergischen dabei immerhin zwei Mal gewannen, schafften die Schwaben nur einen Sieg. Drei Mal gelang der Truppe ein Remis - vor allem das 23:23 gegen die SG Flensburg-Handewitt ließ die Handball-Welt aufhorchen. "Seitdem Stuttgart komplett ist, haben sie eine sehr hohe Qualität", weiß Hinze. Den schwachen Saisonstart hat die Mannschaft von Coach Jürgen Schweikardt jedenfalls ausgeglichen.

Wie eng es die beiden Kontrahenten derzeit oft machen, belegt auch die Unentschieden-Bilanz. In 13 Bundesliga-Partien gab es bislang in dieser Saison keinen Sieger. An sieben dieser Spiele waren Stuttgart oder der BHC beteiligt. Darauf, dass es am Sonntag dramatisch wird, deuten auch die Begegnungen der vorigen Spielzeit hin. Im Hinspiel erzielte Jeffrey Boomhouwer den Siegtreffer zum 31:30 per Siebenmeter nach der Schlusssirene. Im Rückspiel war es Max Darj, der das 29:28 markierte, nachdem eigentlich die Stuttgarter in der Klingenhalle den letzten Angriff ausgeführt, die Kugel aber per Stürmerfoul verloren hatten.

"Dass ich das Tor gemacht habe, ist mir nicht wichtig", sagt Darj. "Das Wichtigste waren die beiden Punkte." An beide Spiele hat der Schwede noch gute Erinnerungen. "Es waren keine optimalen Leistungen von uns, aber ich weiß natürlich, dass wir jeweils gewonnen haben." Und die Stärke der Schwaben kennt der 28-Jährige ebenfalls: "Es ist eine Mannschaft, die mit viel Power spielt."

Sebastian Hinze hebt vor allem die starke Abwehr hervor. "Es ist eine zweikampfstarke 6:0-Verteidigung, die aber sehr offensiv agiert", erläutert der Coach. "Wir müssen mit großer Intensität spielen, aber auch clever, da wir im Positionsangriff nicht nur über Zweikämpfe Erfolg haben werden."

Personelle Probleme haben die Schwaben nicht mehr. Zu Beginn der Saison fehlte unter anderem David Schmidt, der in der kommenden Spielzeit ins Bergische Land wechselt, noch aufgrund einer Schambeinentzündung. Inzwischen ist der Rückraum-Linkshänder aber zurück und bereits zum erfolgreichsten Feldtorschützen seiner Mannschaft avanciert. Stärken hat der TVB - mittlerweile traditionell - auch im Tor. Veteran Johannes Bitter ist die Nummer Eins zwischen den Pfosten und auch in dieser Saison nicht wegzudenken. Der 37-Jährige stand in den ersten elf Saisonspielen nur 53 Minuten nicht im Stuttgarter Gehäuse.

Im Gegensatz zum TVB muss der BHC auch am Sonntag auf ein paar Spieler verzichten. Fehlen werden Arnor Gunnarsson (Muskelbündelriss), Tomas Mrkva (Patellaspitzensyndrom), Daniel Fontaine (Achillessehnenriss) und Leos Petrovsky (Schambeinentzündung). Ein großes Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Csaba Szücs, der sich eine Knochenverletzung zugezogen hat. Optimistisch ist Hinze bei Fabian Gutbrod. Der Rückraumspieler hatte zuletzt mit Schmerzen am Schienbeinköpfchen kaum eingreifen können, befindet sich aber auf dem Weg der Besserung.

Quelle: PM Bergischer HC 06

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