Goran Suton im Interview

19.06.2009 9:23
Schon Anfang April war es raus: Der Coach, der Anfang September mit der HSG Düsseldorf in der TOYOTA Handball-Bundesliga starten wird, heißt Goran Suton. Der 40-jährige Handball-Fachmann, der zuletzt bei der HR Ortenau unter Vertrag stand, war so etwas wie der Wunschkandidat von Manager Frank Flatten. Suton absolvierte 30 Länderspiele für Bosnien-Herzegowina, war von 2001 bis 2006 zunächst Spielertrainer, später Trainer der HSG Vulkan Vogelsberg und übernahm 2006 den TV Willstätt-Ortenau, aus dem 2008 im Zusammenschluss mit vier weiteren Vereinen aus der Region die HR Ortenau entstand. Frage: Glückwunsch. Da sind Sie ja unverhofft zu einer Erstliga-Karriere gekommen. Goran Suton: "Stimmt! Das kann man so sagen." Frage: Wie ist denn der Kontakt zwischen Ihnen und der HSG zustandegekommen? Goran Suton: "Kontakte zwischen mir und der HSG gab es schon seit ein paar Jahren. Aber in der Phase, in der die HSG ihren Erstliga-Aufstieg perfekt machte, hat Manager Frank Flatten erneut den Kontakt zu mir gesucht und mir ein Angebot unterbreitet. Wir haben uns recht schnell geeinigt." Frage: Sie hatten doch sicher auch andere Angebote. Was gab den Ausschlag zu Gunsten der HSG? Goran Suton: "Tatsächlich, es gab einige andere Angebote. Aber mich hat vor allem die Überzeugungsarbeit von Frank Flatten beeindruckt. Und natürlich die großen Möglichkeiten, mit dem Team etwas zu bewegen. Düsseldorf hat sich in der Vergangenheit immer wieder dazu bekannt, eine Sportstadt zu sein. Das alles bietet deutlich mehr Potenzial, als ich bei der HR Ortenau je hatte." Frage: Bei der HR Ortenau trainierten Sie einen ambitionierten Zusammenschluss von fünf Klubs, der zuletzt jedoch Insolvenz anmelden musste. Dabei hätte doch auch dort großes Potenzial vorhanden sein müssen. Goran Suton: "Bei der HRO handelte es sich von Beginn an um das Konstrukt einer Mannschaft, deren Basis nahezu ausschließlich beim TV Willstätt lag. Insgesamt profitierte das Zweitligateam nicht sehr von dem Zusammenschluss - wenn wir den Jugendbereich hier einmal ausklammern. Ich glaube, man hat die Dinge nach dem Zusammenschluss auf die leichte Schulter genommen. Aber ich bin keineswegs der Typ, der gern zurückschaut. Ich versuche immer, nicht die Fehler, sondern die Lösungen zu sehen. Und so will ich auch an die Aufgabe in Düsseldorf herangehen." Frage: Sie übernehmen nun eine Mannschaft, die souverän den Aufstieg geschafft hat. Wie gehen Sie damit um? Goran Suton: "Zunächst einmal ist das eher ungewöhnlich, dass im Aufstiegsjahr der Trainer wechselt. Mich stört das aber nicht. Und - das ist ja noch viel wichtiger - die Spieler auch nicht. Der gesamte Verein, der Vorstand, das gesamte Trainerteam bis hin zur medizinischen Abteilung - sie allesamt signalisieren mir die hundertprozentige Unterstützung. Wir haben alle dasselbe Ziel." Frage: Und das kann im Jahr eins nach dem Wiederaufstieg doch nur der Klassenverbleib sein, oder? Goran Suton: "Die Aufgabe zu bewältigen wird schwer genug. Alles andere einzufordern wäre utopisch." Frage: Hat das Team der HSG schon jetzt die Klasse, um die Liga zu halten? Goran Suton: "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir das schaffen werden." Frage: Wer ist denn schon da und wer wird noch kommen? Goran Suton: "Wir haben soeben Maximilian Weiß verpflichtet, einen Junioren-Nationalspieler aus Delitzsch, der uns am Kreis sicher weiterhelfen wird. Und wir sind dabei, einen jungen Linkshänder zu finden. Das heißt: Gefunden haben wir ihn schon, aber wir müssen ihn noch verpflichten. Da ist der Vertrag noch nicht ganz unterschriftsreif." Frage: Welche Rolle wird Nationalspieler und Heimkehrer Michael Hegemann in Ihrem Konzept spielen? Goran Suton: "Michael Hegemann bringt alle Voraussetzungen mit, bei uns ein Führungsspieler zu werden. Er ist der Rolle absolut gewachsen, sodass alle davon profitieren werden. Er ist sicher auch wichtig als Integrations und Identifikationsfigur bei den Fans und Sponsoren, aber in erster Linie sehe ich seinen Wert natürlich als Spieler. Er hat eine tolle Karriere hingelegt, deshalb dürfen sich alle auf ihn freuen." Frage: Und wenn der Klassenverbleib doch nicht gelingen sollte? Goran Suton: "Daran verschwenden wir gegenwärtig überhaupt keinen Gedanken." Quelle: www.toyota-handball-bundesliga.de

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