Eigentlich ging es im letzten Hessenderby Wallau gegen Groß-Umstadt um nichts mehr, Wallau – verzichtet aufgrund der finanziellen Schieflage auf die 3. Liga und spielt nächstes Jahr in der A – Klasse – und Groß-Umstadt verabschiedete sich bereits letzte Woche mit dem 45:23 Sieg gegen Münden aus der Abstiegszone, aber trotzdem wollten beide Teams noch einmal gute Leistungen zeigen und sich versöhnlich von den Fans verabschieden. So spürte man doch von Anfang an das gewisse „Knistern“, das solche Derbys ausmacht. Groß-Umstadt kam perfekt ins Spiel, führte nach nur fünf Minuten bereits 0:4, bevor sich Unaufmerksamkeiten einschlichen und Wallau sogar in der 16. Minute mit 7:6 in Führung ging. Der Druck des TVG ließ etwas nach und Wallau lag in der 21. Minute mit 10:8 in Führung. Doch im Gegensatz zu anderen Auswärtsspielen des TVG, kam diesmal kein weiterer Leistungseinbruch und so konnten Becker (zweimal), Bettin und Krauß die Führung bis zum Halbzeitpfiff wieder drehen und es stand 11:12. Mit einem Sieg des TVG konnte man in der Tabelle noch einmal zwei Plätze gut machen, das war an diesem Tag Motivation genug für die Beckmann Truppe, die den gut 100 mitgereisten Groß-Umstädter Fans zum Saison Abschluss diese Freude bereiten wollten und so übernahm der TVG zu Beginn der 2. Halbzeit wieder das Heft des Handelns und dominierte den Gegner, hielt ihn immer wieder auf Distanz und ging ab der 35. Minute wieder in Führung, die er bis zum Schluss nicht mehr abgab. Zu stark spielte man aus dem Rückraum mit See und Bettin, zu stark war wieder einmal Torwart Thomas Bolling. Nach 50 Minuten hieß es 19:22 und dieser 3 Tore Vorsprung wurde bis zum Ende der Partie geschickt vom TVG verwaltet. Erfreulich für den TVG und seinen jungen Rückraumlinken Maximilian Leon Bettin: Bereits in seiner ersten Spielzeit im Aktivenbereich gelangen dem Jugend Europameister 217 Tore, mit denen er Torschützenkönig der 3. Bundesliga Ost werden konnte. Sein außergewöhnliches Talent wird er allerdings in der neuen Saison beim neuen Zweitligisten Bayer Dormagen unter Beweis stellen. Mit dem Sieg in Wallau gelang es wirklich, nach einer sehr durchwachsenen Spielzeit mit unerklärlichen Leistungsschwankungen und vermeidbaren Niederlagen durch mangelnde Cleverness in den letzten Spielsekunden, noch einen Platz am unteren Ende des Tabellenmittelfeldes (11.) zu erreichen und die Fans versöhnlich zu stimmen. Holger Zindt, der sportliche Leiter des TVG zog dann auch das Saison Fazit: „Unser Zufriedenheitsgrad dieser Saison bewegt sich am unteren Level, bedenkt man welches Personal wir da hatten und was daraus geworden ist. Wir hätten – und da übertreibe ich wirklich nicht, locker 10 Pluspunkte mehr haben können – und befänden uns in ganz anderen Tabellenregionen. Aber so war es halt nicht, daraus müssen wir unsere Schlüsse ziehen, noch intensiver und vor allem disziplinierter arbeiten und näher zusammenrücken. Die 3. Liga ist außergewöhnlich stark geworden, sie stellt sehr hohe Anforderungen an die Vereine, an die Leistungsbereitschaft der Spieler, da muss jeder Beteiligte an seine Grenzen gehen, sonst wird das nichts. Wir hoffen jetzt auf eine glücklichere Einteilung in eine Klasse, die uns die weiten Wege erspart und auf eine neue Saison, in der wir nicht wieder solange zittern müssen.“ Quelle: http://www.handball-world.com