„Habe das Gefühl, dass wir auswärts richtig frei aufspielen“: Vorfreude und Zuversicht bei HSG Konstanz vor Nordhorn-Lingen

09.03.2017 20:22
Die bittere und unnötige 24:26-Heimniederlage gegen den TuS Ferndorf ist verdaut, die Stimmung im Training wieder gut und die Vorfreude auf die Partie in der 4300 Zuschauer fassenden Emsland-Arena in Lingen gegen einen ganz großen Namen des deutschen Handballs groß bei der HSG Konstanz. Bereits am Freitagmorgen macht sich das Team von Cheftrainer Daniel Eblen auf den 730 Kilometer langen Weg nach Niedersachsen an die Grenze zu den Niederlanden. Besonders schwer zu verarbeiten sei die auf bitterste Art und Weise zu Stande gekommene Niederlage gegen die Siegerländer aus Ferndorf gar nicht gewesen, meint Daniel Eblen. „Es wäre viel schwieriger gewesen, wenn wir von A bis Z keine Chance gehabt hätten“, erklärt der 42-jährige A-Lizenzinhaber und stellt klar: „Aber das war ja überhaupt nicht der Fall. Ich denke, wir waren mindestens gleich gut wie der Gegner. Das zeigt uns doch nur wieder, dass wir, wenn die Jungs es schaffen, das, was sie können, auf die Platte zu bekommen, immer eine Chance haben mitzuhalten.“ Ohnehin spielt das Bundesliga-Unterhaus von Woche zu Woche scheinbar komplett verrückt, gewinnen sämtliche Mannschaften aus der unteren Tabellenregion gegen die Topteams der Liga und Platz 17 und neun trennen gerade einmal vier Zähler. Für den HSG-Coach spielt das alles keine Rolle, denn er beteuert: „Ich habe noch gar nicht damit angefangen auf die Tabelle zu schauen und habe das alles gar nicht genau im Blick.“ Die Erklärung ist, obwohl ihm im Videoportal der Handball-Bundesliga (HBL) doch immer wieder die aktuellen Ergebnisse in das Auge springen, denkbar einfach: „Das hilft nicht, um Punkte zu holen. Wichtig ist, sich um sich selbst zu kümmern und sich auf den Gegner vorzubereiten.“ Das hat der gebürtige Konstanzer ausführlich getan und ist – wie schon in der Hinrunde, als er sich gerne eine Tüte Popcorn beim Studium des EHF-Pokalsiegers von 2008 aufgemacht hätte – begeistert von der Spielweise der HSG Nordhorn-Lingen. „Ich bin ein Fan des Nordhorner Spiels und der Arbeit von Heiner Bültmann“, gibt er zu. „Das ist alles schwer zu lesen, sehr schnell und dynamisch im Zusammenspiel und daher schwer zu verteidigen.“ Immerhin, im Hinspiel konnte seine junge Mannschaft den deutschen Vizemeister von 2002, der zehn Jahre lang sehr erfolgreich in der 1. Bundesliga antrat und nach dem wirtschaftlich bedingten Abstieg stets zu den Spitzenteams der Zweiten Liga zählte, bei lediglich 23 erzielten Treffern halten und einen umjubelten 24:23-Erfolg feiern – der erste vor eigenem Publikum nach der Zweitliga-Rückkehr und ein sehr emotionaler Moment für alle HSG-Akteure. Vor allem in Torwart-Routinier Björn Buhrmester, seit Jahren einer der besten seiner Zunft in Liga zwei, und dem mit 117 Feldtoren und der damit viertbesten Ausbeute der Liga glänzenden Jens Wiese im linken Rückraum verfügt Nordhorn-Lingen über herausragende Akteure. Doch Eblen warnt: „Mit Alex Terwolbeck auf der Mitte, guten Außen und einer stimmungsvollen Halle im Rücken wird es für uns dort ganz schwer zu bestehen. Das ist eine gestandene Zweitligatruppe, die zuletzt immer oben mit dabei war.“ Trotzdem sieht der Konstanzer Übungsleiter hierin auch die kleine Chance für seine Mannschaft. „Natürlich ist es auswärts immer schwer“, gibt aber auch zu bedenken: „Ich habe aber das Gefühl, dass wir auswärts richtig frei aufspielen. Wenn es uns gelingt, lange den Anschluss zu halten, sind wir vielleicht auch in Lingen irgendwann mitten im Spiel, wenn es um die Entscheidung geht.“ Auch beim HSG-Coach steigt vielmehr die große Vorfreude auf die 2013 eröffnete hochmoderne Multifunktionshalle Emsland-Arena, die im Wechsel mit dem Euregium in Nordhorn bespielt wird. Seit September 2008 nennt sich die Bundesliga-Mannschaft aufgrund von Etat-Problemen und damit verbundenen finanziellen Zuwendungen aus dem Emsland und der Stadt Lingen (Ems) HSG Nordhorn-Lingen und spielt regelmäßig auch im nur 30 Kilometer entfernten und ebenfalls wie Nordhorn knapp über 53000 Einwohner zählenden Lingen. Knapp 1800 Zuschauer im Schnitt weiß der Tabellenachte der letzten Saison hinter sich – zweitbester Wert der Liga. „Solche Erfahrungen in solchen Arenen haben wir noch nicht so oft gemacht“, meint Eblen und fügt an: „Das kann prägend für die Zukunft sein. Und wir haben die Möglichkeit, diese Erfahrung mitzubestimmen.“ Doch damit diese möglichst positiv wird, muss die HSG Konstanz eine echte Herkulesaufgabe bewältigen. Der Ex-Verein der heutigen Handball-Stars Holger Glandorf. Lubomir Vranjes, Steffen Weinhold, Bjarte Myrhol und Ola Lindgren sorgte erst vor drei Wochen für eine historische Überraschung. Der 26:25-Auswärtssieg bei Spitzenreiter TuS N-Lübbecke beendete eine über 80 Spiele andauernde Serie des Erstliga-Absteigers, der sich zuvor in Liga zwei vor eigenem Publikum nicht hatte geschlagen geben müssen. „Wir wollen uns trotzdem nicht vorwerfen lassen, nicht alles für eine Überraschung getan zu haben“, sagt Daniel Eblen. Der kaum für möglich gehaltene Nordhorner Coup, der wieder einmal zeigt, dass in der extrem ausgeglichenen 2. Bundesliga jeder jeden schlagen kann und die gute Stimmung in der Trainingswoche lassen bei ihm das Gefühl wachsen, dass „das Team zusammengerückt ist und sich alle wahnsinnig auf Nordhorn konzentrieren.“ Fabian Maier-Hasselmann bestätigt dies: „Ich denke, das wird ein geiles Spiel gegen eine starke Mannschaft mit guter Stimmung in der Halle. Darauf freuen wir uns alle.“ Quelle: Quelle PM HSG Konstanz

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