TUSEM mit bitterer Derby-Pleite in Hagen

21.10.2017 9:45
Die Handballer vom TUSEM Essen haben ihren ersten Auswärtssieg in der 2. Bundesliga erneut verpasst. Beim Tabellenletzten Eintracht Hagen unterlag die Mannschaft von Trainer Jaron Siewert mit 23:24 (12:11). Das, was ab der 40. Spielminute zwischen dem Aufsteiger Eintracht Hagen und TUSEM Essen passiert ist, konnte nach der Partie kaum jemand in Worte fassen. Bis zu diesem Zeitpunkt lief es für die Gäste absolut nach Plan, die 17:11-Führung ging in Ordnung. Doch am Ende jubelten die Hausherren. „Es ist natürlich jetzt langsam keine Enttäuschung mehr, sondern es ist einfach nur bitter, dass wir den Sack nicht zumachen“, ärgerte sich TUSEM-Trainer Jaron Siewert nach der Niederlage. Dabei begann die Partie aus Sicht der Essener sehr ordentlich. Schnell fanden sie Lücken in der gegnerischen Deckung und nutzten diese zur 3:0-Führung. Hagen hatte Probleme in das Spiel zu finden, kämpfte sich aber hinein. Die anfängliche Nervosität wich dem Mut und so konnte sich die Eintracht mit dem Ausgleich zum 4:4 belohnen. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes, wenn auch nicht hochklassiges Spiel in der stimmungsvollen Enervie-Arena. Im Angriff des TUSEM stockte es immer wieder mal, zudem fehlte oft das Tempo. Zwei Tore von Tom Skroblien kurz vor der Pause ließen das Ergebnis dann aber wieder zugunsten der Gäste kippen, weshalb es mit einer verdienten Führung in die Pause ging. Nach dem Seitenwechsel hätte der TUSEM gar nicht besser starten können. Binnen weniger Minuten schraubte er die Führung auf sechs Tore hoch, was vor allem an einem guten Sebastian Bliß im Tor und eiskalt ausgespielten Gegenstößen lag. Zudem brannte in der Deckung wenig an, Hagen fand selten einen Abschluss. Dann aber kam der Bruch ins Spiel. Die Eintracht sorgte für den Anschluss und spürte, dass die eigenen Fans wieder Hoffnung schöpften. Stimmungsvoll und emotionsgeladen ging es durch die zweite Halbzeit, in der der TUSEM jetzt arge Probleme bekam. In der Essener Deckung fanden die Gastgeber immer wieder eine Lücke und den Zug zum Tor, während die Margarethenhöher auf der anderen Seite reihenweise an Torhüter Tobias Mahncke scheiterten. Satte 19 Abschlüsse konnte Mahncke entschärfen, was den TUSEM zur Verzweiflung brachte. So war tatsächlich dann auch die Führung futsch und plötzlich lag der Aufsteiger in Front. Die letzten Minuten waren spannend, doch aus Sicht der Gäste nicht erfolgreich. Spätestens als Tom Skroblien gleich zweimal an Mahncke scheiterte war die Partie gelaufen. Am Ende gab es großen Jubel in der Arena auf Seiten der Hagener und große Enttäuschung bei den Essenern. „Es ist ziemlich katastrophal. Dass wir uns für das Spiel nicht belohnt haben, ist nicht in Worte zu fassen. Hagen war eigentlich tot, dann kriegen wir drei Blitztore und das kann einfach nicht sein. Da müssen wir einfach cleverer werden und dem Gegner – hart gesagt – den Todesstoß geben. Wenn wir den Killerinstinkt entwickeln, haben wir zehn bis zwölf Punkte. So haben wir nur vier und ich deswegen bin unheimlich enttäuscht“, sagte Rückraumspieler Carsten Ridder nach der Niederlage. Auch sein Trainer Jaron Siewert war enttäuscht: „Wir hatten eine Phase, in der wir zehn Minuten lang kein Tor schießen. Das kann natürlich nicht sein. Wir haben zu wenig in die Abwehr investiert und vorne nicht mit allem, was wir haben, in jeden Ball reingeworfen. Dann hatte Hagen mit Mahncke einen überragenden Torhüter, aber der ist auch nur so gut, wie man ihn lässt. Wir hatten das Potential und waren lange besser, aber am Ende verlierst du trotzdem. Du darfst einfach nicht in Hektik und Nervosität verfallen, sondern du musst das Ding einfach über die Zeit bringen.“ Für den TUSEM steht nun in der 2. Bundesliga eine kurze Herbstpause an, ehe es am Freitag, den 3. November, mit einem Heimspiel weitergeht. Dann kommt die HG Saarlouis nach Essen. Anwurf in der Sporthalle „Am Hallo“ ist um 19.30 Uhr. Eintracht Hagen – TUSEM Essen 24:23 (11:12) Hagen: Mahncke, Walter; Lindner, Kress (1), Tubic (3/1), Pröhl (2), Schneider (4), Fauteck (3), Renninger (2), Konitz, König, Saborowski, Mestrum (5), van Boenigk (4). TUSEM: Bliß, Mangold; Beyer (3), J.Ellwanger (1), Witzke (1), L.Ellwanger, Roosna, Wöss (3), Szczesny (1), Käsler, Ridder (2), Müller, Seidel, Skroblien (5), Zechel (5). Siebenmeter: 3/1 - 4/2. Zeitstrafen: 2 - 1. Schiedsrichter: Kilp/Maier (Oberursel). Quelle: PM TUSEM Essen

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