ThSV Eisenach unterliegt bei abstiegsbedrohter SG Leutershausen mit 19:26

01.05.2017 9:50
Kleines Feuer in der zweiten Halbzeit erlosch schnell Schnelligkeit, Geschmeidigkeit, handballerisches Können und die Freude am gemeinsamen Spiel mit dem kleinen runden Leder, damit triumphierte der ThSV Eisenach in der Heinrich-Beck-Halle zu Leutershausen. Das war am 12.11.2016, als der ThSV Eisenach mit 39:23 (22:11) an der Bergstraße jubelte. Allerdings um Punkte in der Jugendbundesliga. Damals dabei, Noah Streckhardt. Der 17-Jährige kam am Samstag erstmals im Eisenacher Zweitbundesligateam zum Einsatz. Das Debüt wird ihm wohl noch lange in Erinnerung bleiben. In unangenehmer. Wohlgemerkt, nicht wegen seiner persönlichen Leistung! Als er auf das Parkett kam (50.), mit der Aufgabe des Rückraum-Mitte-Spielers betraut wurde, führten die Gastgeber 23:17. “Wer ist hier eigentlich der Abstiegskandidat”, fragten sich die 700 Zuschauer. Ihre SG Leutershausen, ohne den gesperrten torgefährlichen Rückraumspieler Stefan Saiger, dafür mit dem reaktivierten Thomas Zahn, hatte nach Beginn der zweiten Halbzeit zum 18:10 (36.) eingenetzt und damit unmißverständlich kundgetan, wer die zwei Zähler auf der Habenseite verbucht. Am Ende bejubelten die roten Teufel aus der 6.000-Seelen-Gemeinde Leutershausen, die zuzletzt an gleiche Stätte den TV Hüttenberg mit 25:17 “weggeputzt hatten”, einen völlig verdienten 26:19 (15:9)-Erfolg über enttäuschende Thüringer und dürfen weiter auf den Ligaverbleib hoffen. Den hat sich der Dessau-Roßlauer HV mit einem 22:20 über die SG BBM Bietigheim vollends gesichert. Die Anhaltiner haben inzwischen gerade einmal nur einen Zähler weniger wie der weiter auf Tabellenplatz 8 rangierende ThSV Eisenach. Eisenachs Abwehr bekommt keinen Zugriff “Unser Konzept, im Angriff ohne Linkshänder, ist aufgegangen. Wir hatten den festen Glauben, dass es funktioniert. Kompromisslose Torwürfe zählten dazu. Zwei sich bestens ergänzende Spielgestalter sorgten mit dafür, dass wir auch kritische Phasen überstanden”, erklärte Marc Nagel, der Coach der SG Leutershausen, und warf damit den Ball seinem Eisenacher Kollegen Christoph Jauernik zu. Der musste mit Marcel Schliedermann und Olafur Bjarki Ragnarsson auf beide Spielgestalter verletzungsbedingt verzichten. Und dennoch besetzte der beste Eisenacher an diesem Tag die zentrale Aufbauposition. Toms Lielais, erst Anfang Februar von der Zweiten der SG Flensburg-Handewitt gekommen, zählte zu den wenigen Lichtblicken. Der 20-Jährige versuchte unaufhörlich das Angriffsspiel anzukurbeln, suchte selbst den Weg zum Tor, markierte 4 Treffer. “Nach guten Auslösehandlungen gingen wir zu wenig in die Tiefe”, benannte Christoph Jauernik einen Grund für die inzwischen 15. Saisonniederlage. Bei Holztreffern hatten seine Schützlinge Pech. Aber auch in der Abwehr bekamen die Eisenacher keinen Zugriff, kassierten mehrere Treffer nach Freiwurfablagen. Leutershausens Torjäger Valentin Spohn stellte damit die Weichen. Dabei waren die Wartburgstädter durch Treffer von Duje Miljak und Tomas Urban zum 0:2 so hoffnungsvoll gestante. Die SG Leutershausen, mit zwei Kreisspielern Lücken für die Rückraumspieler schaffend, traf vom 5:5 (14.) zum 12:6 (23.), hatte zudem durch Alexander Hübe einen Vorteil auf der Torhüterposition. Zwei Eisenacher Auszeiten kurz hintereinander (21./24.) fruchteten kaum. Selbst dem im bisherigen Saisonverlauf so zuverlässigen Tomas Urban unterlief beim Gegenstoß ein Zuspielfehler (26.). “Wir haben zu wenige Zweikämpfe geführt. Da gibt es keine Ausreden”, konstatierte Christoph Jauernik. Seine “Kanten” im Deckungsinnenblock hatten mehrfach das Nachsehen, kassierten dadurch auch sechs Zeitstrafen. “Im ersten Abschnitt hatten wir zudem eine schlechte Torwartleistung”, ergänzte Christoph Jauernik. Zwischenzeitliches Feuer war nur ein Strohfeuer Mit einer Deckungsumstellung, mit Tomas Urban als vorgezogene Spitze, setzten die Eisenacher die Gastgeber zwischenzeitlich unter Druck. Willy Weyhrauch kam auf Rechtsaußen (2 Würfe/ 2 Treffer), Tomas Urban rückte in den rechten Rückraum. Plötzlich war Feuer unter dem ThSV-Kessel! Die Gastgeber wackelten beim 19:15 (40.), 20:16 (45.) und 21:17 (46.). Dann angelte sich Marcel Möller, flankiert von zwei Eisenacher Abwehrspielern, einen Abpraller und lochte zum 22:17 ein (47.). “Ein bigpoint”, strahlte SGL-Trainer Marc Nagel. Die Einheimischen erhaschten einen “Ball mit Ansage” und es hieß 23:17 (49.). Das Eisenacher Feuer erlosch, es war nur ein Strohfeuer. Resignation machte sich breit. Marcel Möller netzte zum 26:18 ein (56.). Von den Tugenden, mit denen die eigene A-Jugend mit oleine Kader an oleiche Stätte triumphiert hatte, war nichts zu sehen… Statistik SG Leutershausen: Hübe, Mangold; Wetzel, Zahn, Räpple (3/2), Kupijai (5), Ruß (3), Bauer (6), Spohn (6), Kubitschek (1), Conrad, Karpstein, Möller /2) ThSV Eisenach: Gorobtschuk, Redwitz; Iffert, Streckhardt, Wöhler, Gerlich (5), Miljak (5), Hansen, Urban (1), Richardt (1), Heinemann. Lielais (4), Niemeyer (1), Weyhrauch (2) Siebenmeter: SG Leutershausen 2/2 – ThSV Eisenach 0 Zeitstrafen: SG Leutershausen 2 Min. – ThSV Eisenach 6 x 2 Min. Schiedsrichter: Kern/Kuschel Zuschauer: 700 Quelle: PM ThSV Eisenach

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