Mit einer beeindruckenden Willensleistung, hohem Einsatz und spielerischer Klasse besiegte die SG BBM Bietigheim am Mittwochabend den EHV Aue mit 28:24. Bei den Bietigheimer Zweitliga-Handballern geht es bei der Personalsituation immer noch einen Tick schlimmer. Eine Stunde vor dem Spiel gegen musste Linkshänder Tim Coors seinen Einsatz wegen einer Krankheit absagen. Ohnehin nicht dabei waren die Leistungsträger Timo Salzer, Christian Heuberger, Christian Schäfer und Hannes Lindt. Mit acht Feldspielern absolvierte SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer die Heimpartie gegen das Team aus dem Erzgebirge. Alle acht trugen sich in die Torschützenliste ein, als Letzter Tim Dahlhaus mit einem Doppelpack gegen Ende der Partie. Einmal mehr eine überragende Leistung lieferte Torhüter Jan Kulhanek ab. Am Ende stand ein verdienter 28:24-Heimsieg, der die SG BBM wieder zurück auf den dritten Tabellenplatz bringt. "Das Ergebnis hätte noch schlimmer ausfallen können. Bietigheim hatte die bessere Einstellung und eine starke Abwehr", brachte der Auer Trainer Runar Sigtryggsson die 60 packenden und hart umkämpften Minuten auf den Punkt. Sein Bietigheimer Kollege Hartmut Mayerhoffer war begeistert vom Auftritt seiner Mannschaft. "Das hat mir heute sehr gut gefallen. Da ziehe ich alle Hüte. Wir haben viel besser Abwehr gespielt als zuletzt in Altenholz und haben den Rückraum der Aue nicht ins Spiel kommen lassen. Drei, vier Tore am Schluss hätten wir nicht kriegen müssen. Die Einstellung war der Schlüssel zum Sieg", meinte er. Die Bietigheimer trotzten dem Ausfallpech und legten vor den 886 Zuschauern in der Halle am Viadukt eine tolle Anfangsphase hin. Nach sieben Minuten führten sie mit 5:0. Das lag an der Entschlossenheit bei den Gegenstößen, die Schlussmann Kulhanek mit Glanzparaden einleitete. Er wehrte die ersten drei Würfe der Gäste bravourös ab. Erst per Siebenmeter ließ er sich in der achten Minute zum ersten Mal bezwingen. Das erste Tor aus dem Spiel heraus gelang dem EHV Aue nach zehn Minuten zum 2:6. Die Bietigheimer waren taktisch gut auf die spezielle Spielweise der Gäste vorbereitet und eingestellt. Aue versuchte es mit langatmigen Ballpassagen, die dann in blitzschnelle Zuspiele an den Kreis oder einen nachrückenden Spieler mündeten. Patrick Rentschler, der zudem vier Treffer erzielte, Thorsten Salzer und dann auch Paco Barthe stellten eine stabile Abwehr, gegen die Aue kein Rezept fand und mehr und mehr auf Einzelaktionen setzen musste. Mit der Versetzung seines 18-jährigen Sohnes Dadi Sigtryggur Runarsson von der Linksaußenposition in den mittleren Rückraum gelang dem EHV-Trainer Runar Sigtryggsson ein guter Zug. Runarsson brachte mehr Tempo ins Spiel der Gäste und kam auch erfolgreich zum Abschluss. Die Auer kamen so auf 7:8 heran, schafften gegen entschlossene Bietigheimer aber nie den Ausgleich und fielen schnell wieder zurück. Bei den Gastgebern hatte Robin Haller die Rolle des Motivators übernommen und traf wie zu besten Zeiten. Am Ende standen bei ihm acht Tore zu Buche. Andreas Blodig füllte die Spielmacherrolle erneut exzellent aus, über die Außenpositionen trafen André Lohrbach und Patrick Rentschler. Durch geschickte Wechsel zwischen Offensive und Defensive half Trainer Mayerhoffer seinen stark beanspruchten Spielern. Die bauten den Halbzeitvorsprung von 16:12 auf 19:13 und später auf 24:17 aus und liefen nie Gefahr, die Kontrolle über die Partie vor den begeisterten Zuschauern zu verlieren. Verloren hat die HSG Nordhorn-Lingen zeitgleich beim TV Bittenfeld und musste Platz drei für die SG BBM räumen. Im nächsten Spiel am 28. März trifft Bietigheim in Ludwigsburg auf Nordhorn-Lingen. Quelle: http://www.dkb-handball-bundesliga.de/news/40486