Die nächste Hiobsbotschaft für die HSG Konstanz kurz vor Beginn der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga: Leistungsträger Joschua Braun hat sich im letzten Vorrundenspiel in Balingen schwer an der Schulter verletzt und wird in dieser Saison nicht mehr spielen können. Darüber hinaus haben etliche Spieler noch mit den Folgen ihrer Covid19-Erkrankung zu kämpfen und der DHB hatte der HSG bei nur fünf Partien als Tabellenerster überraschend nur zwei Heim-, dafür aber drei Auswärtsspiele zugeteilt.
Die ihr von der Konkurrenz zugewiesene Rolle als „Topfavorit“ ist die HSG Konstanz damit los. Nun zählt es für die Konstanzer noch enger zusammenzurücken und vielleicht dennoch als Außenseiter zu überraschen. Nachdem zuletzt fast die komplette Mannschaft an Covid19 erkrankt war, „kommen wir diese Woche gerade über harte Trainingseinheiten wieder zu Kräften“, berichtet Trainer Jörg Lützelberger. „Noch immer fehlen uns jedoch Spieler, die mit stärkeren Symptomen zu kämpfen hatten.“ Verletzt sind zudem noch Peter Schramm, Christos Erifopoulos und Carlos Marquis. Einer, der in den nun entscheidenden Wochen der Saison definitiv nicht mehr dabei sein wird, ist Joschua Braun. Während die Mannschaft ihre intensiven Trainingseinheiten abhält, sitzt der Linkshänder, mit bislang 63 Saisontoren einer der Aktivposten und Anker in der Deckung, völlig geknickt am Spielfeldrand. Die Schulter des linken Wurfarms lässt sich nicht bewegen, Schmerzen hat der 23-Jährige ebenso. Nach eingehenden Untersuchungen steht die bittere Diagnose fest: Schultereckgelenkssprengung. Mit Schulterspezialisten wird nun entschieden, ob operiert werden muss oder nicht. Für Braun ist die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga damit gelaufen. Die Folgen für sein anschließend geplantes Auslandssemester in Australien sind noch nicht absehbar. Kürzlich hatte er dafür für ein halbes Jahr beim australischen Topklub Sydney University HC unterschieben. Es lockte der große Traum vom IHF Super Globe mit einigen der besten Teams der Welt. Der SC Magdeburg ist schon sicher dabei, Braun hatte noch auf den FC Barcelona als Traumgegner gehofft. Alles nun in Gefahr, denn er droht monatelang auszufallen.
Entsprechend niedergeschlagen und traurig ist der gebürtige Laupheimer. Sonst eine absolute Frohnatur und immer gut gelaunt, sagt er nun mit leiser Stimme „mäßig“ auf die Frage, wie es ihm aktuell geht. Es war eine unglückliche wie unnötige Aktion in Balingen, als Braun fast an der Mittellinie nach einem Ball hechtete, sein Gegenspieler sich dabei auf ihn warf und auf der Schulter landete. „Danach konnte ich meinen Arm nicht mehr heben“, so Braun, in der Hoffnung, dass es sich lediglich um eine starke Prellung handelt. Doch zwei Bänder sind gerissen, sodass sein Schlüsselbein nun gerade etwas „heraussteht“. „Verletzungen sind immer blöd“, sagt der Blondschopf. „Aber ich hatte mich schon so sehr auf die Aufstiegsrunde gefreut. Das werden geile Spiele und es tut mir richtig weh, nicht mit dabei sein zu können.“ Es ist vor allem der mentale Schmerz, der es ihm gerade nicht leicht macht, auch wenn die ganze Mannschaft hinter ihm steht und der Rückraumrechte nun von der Seitenlinie vor allem für seine Positionskollegen mit Rat und Tat zur Seite stehen wird. Für Head Coach Lützelberger ist die schwere Verletzung seines wichtigen Rückraumspielers eine echte Hiobsbotschaft. „Die Verletzung und das vorzeitige Saisonaus für Joschi trifft uns wirklich hart. Joschi hatte nicht ohne Grund viel Spielzeit und hat in einer unauffälligen Art gerade defensiv einen brutal wertvollen Job gemacht. Jetzt werden wir sowohl defensiv als auch offensiv versuchen, dies über unser Kollektiv aufzufangen.“ In Verbindung mit einer von DHB-Spielleiter Andreas Tiemann nicht öffentlich durchgeführten Los-Entscheidung, die einen überraschenden Verlust eines Heimspiels zur Folge hat, sieht der EHF-Mastercoach seine Mannschaft in der Aufstiegsrunde „aktuell nicht im Favoriten-Status, der uns über lange Zeit in dieser Saison zugeschrieben wurde. Das ist aber auch nicht schlimm, weil wir selbst dies sowieso nie so gesehen haben. Deswegen geben wir jetzt einfach Gas, bereiten uns auf das erste Endspiel vor und werden dort alles versuchen, zwei Punkte zu holen.“ Braun selbst hofft auf den breiten Kader und gibt sich kämpferisch: „Wir sind unberechenbar und werden alles reinhauen. Uns zeichnet aus, dass wir alles füreinander geben. Jetzt erst recht.“
Am Sonntag, 17 Uhr, ist die HSG Konstanz bei der HSG Hanau (30:10 Punkte, 2. Platz Staffel E) gefordert. Dort gilt die 2G-Plus-Regelung für Zuschauer, d.h. nur wer geboostert ist benötigt keinen tagesaktuellen Test. Darüber hinaus muss während des gesamten Spiels eine mindestens medizinische Maske getragen werden. Der Ticket-Vorverkauf startet zeitnah unter www.hsghanau.de/tickets/. Die Gästetribüne befindet sich in Block C.
Für die beiden Heimspiele am 9. April um 20 Uhr gegen Pforzheim und am 14. Mai um 20 Uhr gegen Pfullingen in der Schänzle-Hölle sind bald Tickets unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich. Aktuell gilt in Baden-Württemberg noch eine FFP2-Maskenpflicht und die 3G-Regelung. Bis 9. April ist jedoch mit weiteren Lockerungen zu rechnen. Schon jetzt ist aber sicher: Die Schänzle-Hölle darf nach langer Zeit endlich wieder komplett gefüllt werden.
Quelle: PM HSG Konstanz
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