Die Füchse Berlin haben das Hinspiel der Königsklassen-Play-offs bei Industria Kielce mit 33:27 (12:14) gewonnen und sich eine gute Ausgangslage für den Einzug ins Viertelfinale gesichert. Vor allem Lasse Andersson brillierte al bester Werfer mit 13 Treffern.
Lange Zeit war es eine Begegnung auf Messers Schneide. Mit der robusten Abwehrarbeit des polnischen Gastgebers hatten die deutschen Gäste Probleme, sodass Industria auf der Anzeigetafel die Nase kontinuierlich vorne hatte, doch ebenso konstant blieben die Füchse Berlin dran. Dies wurde belohnt mit dem Turnaround nach 40 gespielten Minuten. Daraufhin schienen die Hausherren gebrochen, das Team von Trainer Jaron Siewert hingegen entfesselt. Mit einem Vorsprung von sechs Toren geht es in genau einer Woche in das Achtelfinal-Rückspiel der Machineseeker EHF Champions League. Karten für das erneute Aufeinandertreffen am Mittwoch, 2. April, um 18.45 Uhr sind im Ticketshop erhältlich.
Beim 33:27 (12:14) in Polen ging der dänische Olympiasieger und Weltmeister Lasse Andersson als Spieler des Spiels hervor. Seine 13 Tore halfen seinem Team immens, auch in wichtigen Momenten behielt der 31-Jährige einen kühlen Kopf. Auch Tim Freihöfer mit sieben Treffern und Dejan Milosavljev mit 13 Paraden hatten ihren Beitrag. Nichtsdestotrotz sind die geschlossene Mannschaftsleistung, die Mentalität und der ungebändigte Siegeswillen im Verbund der Schlüssel zum Erfolg gewesen.
In einer torarmen Anfangsphase zeichnete sich direkt beim ersten Kielce-Abschluss Füchse-Torhüter Dejan Milosavljev aus, dessen Teamkollege auf der Spielmacherposition Nils Lichtlein den Premierentreffer markierte. Doch bei diesem blieb es erst einmal, während die Hausherren in der stimmungsvollen Hala Legionow aufdrehten, Dylan Nahy traf nach gut vier Minuten zum 4:1. Obwohl die Defensive der Füchse ein wenig besser stand, war die eigene Wurfeffektivität unzureichend. Daran änderte Lasse Andersson etwas, indem er drei Abschlüsse in Folge versenkte. Doch weiterhin bissen sich die Mannen in den Reihen des deutschen Vizemeisters die Zähne an Kielces Abwehrverbund aus.
Weil dann aber auch die Gastgeber in der Offensive einiges liegen ließen, kam der Hauptstadt-Club bis auf einen Treffer heran, unter anderem mit einem schönen Anspiel von Mathias Gidsel auf Kapitän Max Darj am Kreis. Infolgedessen nutzten sie weitere Möglichkeiten zum Ausgleich allerdings nicht. Die 5:1-Abwehr der Polen sowie deren Keeper Milosz Walach stellten die Berliner vor hartnäckige Aufgaben. Immer wieder gelang der Anschluss, auch weil Milosavljev einen Dreher von Hassan Kaddah entschärfte. Beim Nahi-Wurf mit der Halbzeitsirene hatte der serbische Schlussmann leichtes Spiel. Es blieb beim 14:12 für den polnischen Rekordmeister, weil die Füchse zuvor in ihrem letzten Angriff des ersten Durchgangs aufgrund eines Abspielfehlers ohne Erfolg blieben.
Fast drei Minuten nach Wiederaufnahme des Spielgeschehens brachte Andersson das Netz erstmals zum Wackeln. Es ging weiter wie vor dem Seitenwechsel: Kielce kontinuierlich in Front, doch die Gäste hielten den Anschluss. Bei der Chance auf Gleichstand ebenfalls dasselbe Spiel: der entscheidende Treffer vermochte nicht zu fallen. So warf Mijajlo Marsenic unter Bedrängnis am Tor vorbei. Trotz Körperkontakt am Kreis erlöste Lichtlein die Berliner endlich mit dem Treffer zum 17:17 (40.). Weil nach zwei erfolgreichen Abschlüssen – aufgeteilt auf beide Seiten – Kielces Szymon Sicko an Milosavljev scheiterte, brachte Anderssons Wurf den Turnaround.
In Unterzahl und ohne Torwart mussten die Füchse die Führung allerdings wieder abgeben, doch Matthes Langhoff hatte mit einem Wurf unter die Latte die passende Antwort parat. Fabian Wiede drehte den Spielstand nach guter Abwehrarbeit seiner Mitstreiter, Darj und erneut Wiede erhöhten auf Plus drei, wenig später erzielte Freihöfer das 26:22 und 27:22 aus Berliner Sicht. Lichtlein machte die 30 Buden voll, Gidsel erzielte mit bandagiertem linkem Ellbogen das 31:25, nachdem Darj einen Block setzte. Bedingungslosen Einsatz bis zum Ende verkörperte der beste Werfer, Lasse Andersson. Zwei Minuten vor dem Ende stahl er an der Mittellinie das Spielgerät und feuerte dieses von dort aus in den gegnerischen Kasten. Schlussendlich war es ein 27:33-Auswärtssieg.
Bereits an diesem Sonntag geht es für die Füchse Berlin weiter. In der DAIKIN Handball-Bundesliga gastiert der HSV Hamburg in der heimischen Max-Schmeling-Halle. Anwurf ist um 15 Uhr, Restkarten sind hier erhältlich.
Trainer Jaron Siewert: „Wir sind sehr glücklich über diesen Sieg in dieser hitzigen Atmosphäre. Vielleicht waren wir davon ein wenig beeindruckt in der ersten Halbzeit, haben zu Beginn einige freie Würfe vergeben. In der zweiten Halbzeit können wir uns glücklich schätzen, dass das Spiel eng bleibt. Nach den ersten acht Minuten konnten wir es aber drehen und ich bin stolz auf die Mannschaft. Wir gehen mit sechs Toren Vorsprung in das Rückspiel in Berlin, doch das ist nicht so viel im modernen Handball. Wir hoffen, auch zuhause gewinnen zu können.“
Torhüter Dejan Milosavljev: „Die Stimmung hier war grandios, es ist eine der schwierigsten zu bespielenden Hallen in Europa. In der ersten Halbzeit hat Kielce super gespielt, doch wir hatten gute Antworten parat. In der zweiten Halbzeit haben wir auch im Angriff besser agiert. Ich bin glücklich über die Sechs-Tore-Führung, aber wir müssen weiter Bereitschaft zeigen und unser Maximum geben, um gegen Kielce zu bestehen.“
Spieler des Spiels Lasse Andersson: „Wir haben in beiden Hälften gut gespielt. Mit der tollen Atmosphäre in Kielce war es ein harter Kampf. Am Anfang war es schwierig, denn Kielce hatte einige Paraden, wir zu viele Fehler. Aber unsere Abwehr stand sehr gut. In der zweiten Halbzeit sind wir bei uns geblieben, haben nie aufgehört. Am Ende bekommen wir das Momentum und machen immer weiter. Das zeigt den Charakter der Mannschaft, jeder war füreinander da.“
Industria Kielce: Walach (9 Paraden), Cordalija (3); Olejniczak (5), Kounkoud, Sicko (2), Alex Dujshebaev (3), Maqueda Peno (1), Karacic, Daniel Dujshebaev (3), Surgiel, Kaddah (1), Gebala, Karalek (4), Monar (4), Nahi (6).
Füchse Berlin: Ludwig, Milosavljev (13 Paraden); Wiede (2), Darj (2), Prantner (1), Štrlek, Andersson (13), Lichtlein (4), Gidsel (3), Freihöfer (7), Langhoff (2), Beneke, Herburger, av Teigum, Marsenic.
Quelle: PM Füchse Berlin
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