In einer hitzigen Partie setzten sich die Berliner dank eines starken Dejan Milosavljev im Tor und einem glänzend aufgelegten Leo Prantner mit 32:26 (16:16) bei FRISCH AUF! Göppingen durch. Nach einem offenen Schlagabtausch vor der Pause sorgten ein starker Lauf und Nervenstärke in der Schlussphase für den verdienten Sieg im ersten Auswärtsspiel der Saison.
Die Partie zwischen den Füchsen Berlin und FRISCH AUF! Göppingen erinnerte in Phasen an das Auftaktspiel gegen den Bergischen HC. Mit Tempohandball gestartet, sahen die Zuschauer, wie der Hauptstadt-Club langsam seinen Vorsprung ausbaute. Insbesondere Leo Prantner, der auf Rechtsaußen startete, brachte sich gleich zu Beginn mit Toren ein. Insgesamt ließ er am Ende neunmal die gegnerischen Torhüter hinter sich greifen. Er zog diese Leistungen bis zum Ende konsequent durch und wurde damit bester Schütze der Partie. Doch mit der Zeit brachten eigene Fehler in der Offensive den Gegner zurück ins Spiel. Die Süddeutschen nutzten ihre Chancen und sorgten noch vor dem Seitenwechsel für ausgeglichene Verhältnisse.
Nach dem Anpfiff der zweiten Hälfte wurde die Partie ruppiger und noch hitziger. Von den Zuschauern angepeitscht, hielten die Gastgeber eine Weile das Unentschieden, verzweifelten dann aber immer wieder an einer starken Defensive mit einem gut aufgelegten Dejan Milosavljev im Tor, der insgesamt 17 Mal einem Torerfolg im Weg stand. Der serbische Schlussmann parierte von Beginn an immer wieder aus dem Spiel heraus. In den Schlussminuten brachte er bei einem Siebenmeter entscheidend die Hand an den Ball und verhinderte damit einen weiteren Anschlusstreffer von FRISCH AUF!. Diese Parade ließ den Glauben der Göppinger schwinden, während die Berliner hinten heraus aufdrehten und einen deutlichen 32:26-Endstand auf die Platte brachten.
In der EWS Arena bei FRISCH AUF! Göppingen rotierte Trainer Jaron Siewert in der Startaufstellung auf den Außenpositionen. Leo Prantner startete für Hakun West av Teigum und Neuzugang Aitor Ariño spielte zu Beginn für Tim Freihöfer. Damit stand er in seinem dritten Pflichtspiel für die Füchse Berlin zum ersten Mal von Anfang an auf der Platte.
Kein Abtasten: Vor 5000 Zuschauern starteten die Füchse Berlin ihren ersten Angriff direkt mit Tempo. Mathias Gidsel nahm sich den ersten Wurf und traf gleich zum 1:0 (1.). Göppingen begann mit vier Rückraumspielern, obwohl Martin Hanne weiterhin angeschlagen fehlte. Ludvig Hallbäck glich aus, und Torhüter Kristian Sæverås parierte im Gegenzug. Doch auch die Füchse hatten einen gestandenen Schlussmann. Dejan Milosavljev zeichnete sich ebenfalls aus, und sein Landsmann Mijajlo Marsenic holte im Anschluss den ersten Siebenmeter heraus. Diesen ließ sich Tim Freihöfer, der in dieser Partie zunächst nur dafür eingewechselt wurde, nicht nehmen (2:1, 4.). Kurz darauf folgte ein Doppelschlag von Leo Prantner: Erst leitete Marsenic schnell auf ihn weiter, sodass er zum 3:2 (4.) traf. Beim 5:3 (6.) nutzte er erneut den Platz auf Außen. Göppingen antwortete in Form von Hallbäck (7:5, 11.). Gidsel traf daraufhin aus lockerer Hand zum 9:6 (13.). Den Füchsen fehlte jedoch die letzte Konsequenz im Angriff, sodass die Gastgeber insbesondere in Person von David Schmidt, der mit dem 10:8 (16.) bereits seinen vierten Treffer markierte, herankamen.
Es folgte eine kuriose Szene: Sæverås parierte zunächst, jubelte seinen Mitspielern auf der Bank zu, bemerkte aber erst spät, dass Gidsel schon wieder mit dem Ball angelaufen kam – dennoch hielt er erneut. Wenig später traf Aitor Ariño nach Ballgewinn seiner Mannschaft zum 12:9 (20.) ins leere Tor der Göppinger, die in Unterzahl ihren Torhüter für den Angriff herausnahmen. Milosavljev parierte erneut, der Ball lief schnell im Rückraum, und so entstand Platz für Ariño, der verwandelte. Kurz darauf traf auch Prantner nach einem Tempogegenstoß zum 15:11 (24.). Die Göppinger traten weiterhin mit einer robusten Defensive auf und machten den Berlinern das Leben schwer. Dennoch spielten sich die Gäste gute Chancen heraus, ließen diese aber zu oft liegen. Göppingen bot auch offensiv einen großen Kampf, und Hallbäck stellte mit dem 15:15 (29.) erstmals den Ausgleich her. Beim Stand von 16:16 wenige Sekunden vor der Pause schnappte sich Prantner den Ball, traf das Lattenkreuz, wurde dabei aber von Ymir Örn Gislason am Kopf getroffen. Gislason musste die ersten zwei Minuten nach dem Seitenwechsel von der Bank aus zuschauen.
Göppingen startete erneut mit vier Kreisläufern, die Berliner deckten nun offensiver und brachten den Gastgeber damit in Schwierigkeiten. Gleich der erste Angriff in Durchgang zwei wurde abgewehrt. Wie schon in der ersten Hälfte war es Gidsel, der mit dem 17:16 (32.) den ersten Treffer markierte. Die Partie nahm nun mehr Fahrt auf als zum Ende der ersten Halbzeit. Die Füchse-Defensive wurde beim Stand von 19:19 stärker, konnte die Göppinger-Offensive zweimal stoppen, während die Berliner vorne zum 21:19 (38.) nachlegten. Freihöfer, der bis dahin nur für Siebenmeter von der Bank kam, verwandelte auch diesen zum 22:20 (40.). Göppingen wurde von seinen Fans weiter angefeuert und hielt die Partie eng. Doch die Füchse fanden zunehmend besser ins Spiel, machten FRISCH AUF! defensiv das Leben schwer und drückten im Angriff aufs Gaspedal. In der 45. Minute sorgte erneut Gidsel mit dem 25:21 nach längerer Zeit wieder für eine komfortablere Führung.
Milosavljev parierte nun erneut und hatte damit seine 15. Parade. Das Füchse-Torhüter-Duo startete fulminant in die Saison 2025/26: War es Lasse Ludwig gegen den Bergischen HC, war es nun Milosavljev, der eine überragende Leistung zeigte. Das Spiel wurde hitziger: Es gab Nickligkeiten auf der Platte und viel Diskussionsbedarf an der Seitenlinie. Göppingens Coach Ben Matschke sah für sein energisches Beschweren die gelbe Karte (51.). Der Deutsche Meister ließ sich von der Unruhe jedoch nicht anstecken. Freihöfer traf erneut vom Siebenmeter-Strich zum 27:22 (51.). Dann aber kämpfte sich Göppingen noch einmal heran: Julian Büchele, mittlerweile im FAG-Tor, parierte zweimal und ebnete seinen Mitspielern den Weg in der Offensive. Doch die Berliner blieben in der Schlussphase nervenstark und unterbanden ein mögliches Comeback mit dem 28:24 (54.) von Kapitän Max Darj. Beim Stand von 26:29 (57.) bekam Göppingen einen Siebenmeter zugesprochen. Marcel Schiller trat an, doch Milosavljev parierte erneut. Diese Parade sorgte dafür, dass FRISCH AUF! nicht mehr zurückkam. Am Ende legten die Berliner noch einmal nach, und Freihöfer setzte mit dem 32:26 Sekunden vor der Sirene den Schlusspunkt.
Das Tempospiel der Berliner brachte erneut in der Schlussphase den Gegner ins Straucheln. Dazu bekam die Mannschaft von Siewert in den entscheidenden Phasen immer wieder Paraden von Milosavljev. So reisten die Berliner mit zwei Punkten im Gepäck zurück und bereiteten sich auf das Topspiel am Samstag ab 15.40 Uhr gegen den SC Magdeburg vor. Die letzten Restkarten für das Aufeinandertreffen zwischen dem Tabellenersten und -zweiten sind hier erhältlich.
Trainer Jaron Siewert: Uns war bewusst, dass das heute eine ganz große Hürde wird. Dass das Spiel aus dem letzten Jahr kein Vergleich ist zu dem, was uns dieses Jahr hier erwartet hat, war uns klar. Ich finde, Göppingen hat die Euphorie aus der Vorbereitung mit in dieses Spiel genommen. Ähnlich wie in den letzten Spielverläufen hatten wir in der ersten Hälfte die Chance, mit vier bis fünf Toren Vorsprung in die Halbzeit zu gehen, wenn alles ideal läuft. Aber da haben uns der Torhüter und auch der gute Angriff von Göppingen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nach dem Unentschieden zur Pause konnten wir uns nach dem Seitenwechsel relativ schnell mit zwei Toren absetzen, was uns ein bisschen Sicherheit gegeben hat. Danach der Lauf, als wir uns auf vier, fünf Tore abgesetzt haben, war eventuell die Vorentscheidung in einer sehr hitzigen Atmosphäre. Die Zuschauer haben wie gewohnt extrem Druck gemacht. Die sechs Tore sind für den Spielverlauf vielleicht ein bisschen zu deutlich, aber wir sind sehr happy, hier bestanden zu haben. Ich freue mich auch als Gästetrainer, wenn Spieler wie Ludvig Hallbäck wieder zu alter Stärke finden, und ich glaube, da werden wir alle noch viel Freude dran haben.“
Füchse Berlin: Ludwig, Milosavljev (17 Paraden); Wiede (1), Darj (1), Prantner (9), Andersson, Ariño (2), Grøndahl (1), Lichtlein (2), Gidsel (7), Freihöfer (8/6), Langhoff, Herburger, av Teigum, Marsenić (1).
FRISCH AUF! Göppingen: Buchele (4), Sæverås (8); Neudecker (1), ten Velde, Klöve (1), Goßner (5), Hofele, Hallbäck (8), Persson, Schiller (4), Aström (1), Sunnefeldt, Gislason (1), Newel (1), Schmidt (4).
Quelle: PM Füchse Berlin
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