Günther: "Mit sportlichem Erfolg die Zuschauer in die Halle locken"

11.09.2014 12:05
Im Interview der Woche: Karsten Günther, Geschäftsführer des SC DHfK Leipzig und Präsidiumsmitglied der Handball-Bundesliga e.V. In der Vorsaison spielte der SC DHfK Leipzig lange um den Aufstieg in die DKB Handball-Bundesliga mit, am Ende war der Atem allerdings nicht lang genug. In der neuen Spielzeit haben sich die Leipziger mit drei Siegen in drei Spielen sofort wieder an der Tabellenspitze festgesetzt. Für Geschäftsführer Karsten Günther ein alles andere als selbstverständlicher Saisonstart. Im Interview verrät Günther, welche Saisonziele sich die Mannschaft von Cheftrainer Christian Prokop gesetzt hat und welche Erfahrungen er bisher im Präsidium der Handball-Bundesliga e.V. gemacht, in das er vor genau zehn Wochen als Vertreter der 2. Liga gewählt wurde. 3 Spiele, 3 Siege - Der SC DHfK Leipzig hat einen lupenreinen Saisonstart hingelegt. Wie schätzen Sie diese Erfolge ein und geht das jetzt so weiter? Karsten Günther: Nein, da bleiben wir auf dem Boden (lacht). Wir sind sehr froh über die 6:0 Punkte nach den ersten drei Spielen, das war mit Sicherheit nicht zu erwarten. Wir hatten ein schweres Programm, haben eine, vor allem im Rückraum, neu formierte Mannschaft und dann hat sich mit Michael Quist auch noch ein ganz wichtiger Spieler für uns verletzt. Aber die Mannschaft hat das alles mit Teamgeist, Geschlossenheit und einem großen Kämpferherz kompensiert und besonders in den kniffligen Auswärtsspielen kühlen Kopf bewahrt. Daran gilt es nun im nächsten Heimspiel gegen Coburg anzuknüpfen. Wir denken immer von Spiel zu Spiel. Vom Aufstieg redet in Leipzig also niemand? Günther: Unser Saisonziel war von Anfang an die Weiterentwicklung der Einzelspieler und des gesamten Teams. Außerdem wollen wir unsere Heimbilanz im Vergleich zur Vorsaison ausbauen, da haben wir vor unserem großartigen Heimpublikum nicht das Optimum herausgeholt. Und das wollen wir, wie schon gesagt, als nächstes gegen Coburg ändern. In der Sportstadt Leipzig mit erfolgreichem Frauenhandball, Eishockey und der aufkommenden Fußball-Euphorie kann man nur mit sportlichem Erfolg die Zuschauer in die eigene Halle locken. Und wenn wir so viele Heimspiele wie möglich gewinnen, werden wir schon sehen, was dann am Ende der Saison herausspringt. Ist der aktuelle Erfolg der Leipziger Fußballer ein Problem für den Handball? Günther: Der Zuschauerzuspruch für den Fußball ist natürlich riesig, zu jedem Heimspiel kommen um die 20.000 Fans. Ob das allerdings einen Einfluss auf unsere Zuschauerzahlen haben wird, kann man jetzt noch nicht sagen. Im letzten Jahr erzielte der Männerhandball in jedem Fall die größte Fanresonanz in der 2. Liga und eine Topplatzierung in Leipzig, ich denke also, dass wir durchaus ein gutes Standing unter den Sportbegeisterten der Region haben. Mit dem All Star Game fällt 2015 ein Handball-Highlight in Leipzig weg. Entsteht dem Handball in Stadt und Region dadurch Schaden? Günther: Dass das All Star Game der DKB Handball-Bundesliga aufgrund der Hockey-WM im kommenden Jahr nicht in Leipzig ausgetragen werden kann, sondern in Nürnberg stattfindet, ist natürlich sehr schade. Denn wir haben den besten Handballspielern der Welt immer gern eine Heimat geboten und uns als Verein auch gern an der großartigen Veranstaltung beteiligt. Dennoch glaube ich, dass wir den Ausfall ganz gut auffangen können. Wir bieten ein gutes Grundprogramm mit vielen spannenden Heimspielen. Am 22. Oktober steht die 2. Runde im DHB-Pokal an. Es wird also weiterhin einiges in Sachen Männerhandball in Leipzig geboten sein. Nichtsdestotrotz würden wir uns natürlich alle sehr freuen, wenn die Weltstars dann 2016 wieder in Leipzig auflaufen würden. Seit 10 Wochen gehören Sie dem Liga-Präsidium an. Wie sind die Erfahrungen bisher? was wollen Sie als Präsidiumsmitglied zukünftig erreichen? Günther: Die ersten Erfahrungen sind im Grunde allesamt positiv. Es werden unabhängig von irgendeiner Vereinsbrille wichtige Projekte angeschoben. Allerdings bin ich persönlich natürlich noch dabei, viele Dinge, die mir übergeben wurde, aufzuarbeiten und mir einen Überblick zu verschaffen. Aber man merkt schon, dass eine positive Grundstimmung herrscht und die Zusammenarbeit zwischen dem DHB und der DKB Handball-Bundesliga immer besser wird. Was wollen Sie als Präsidiumsmitglied zukünftig erreichen? Günther: Ich denke, es geht für das gesamte Präsidium darum, sich der Kernthemen anzunehmen: Wie lässt sich der Handball weiterhin positiv positionieren? Ich als Vertreter eines Zweitligavereins habe aber natürlich auch ein Auge darauf, dass die Schere zwischen der ersten Liga – der stärksten Liga der Welt – und der 2. Handball-Bundesliga nicht zu groß wird. Es muss unser gemeinsames Ziel sein, dass 38, oder wie in diesem Jahr 39, potente Clubs im deutschen Profihandball vertreten sind. Quelle: http://www.dkb-handball-bundesliga.de

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