ine Ära endet: Gunnar Dietrich (36), der Kapitän, insgesamt zwölf Jahre für die Eulen Ludwigshafen in der Bundesliga und der Zweiten Liga am Ball, verabschiedet sich zum Saisonende. Der Abwehrchef wechselt zum Drittligisten TuS KL-Dansenberg. „Der Aufwand in der Zweiten Liga, was Training und viele sehr weite Reisen angeht, ist mir dauerhaft zu hoch. Ich bin Familienvater, möchte mehr Zeit mit meinen Kindern und meiner Familie haben und will den zeitlichen Aufwand für Handball reduzieren“, erklärt „Günnes“ die Beweggründe, die zu seiner Entscheidung führten. Eines aber betont Gunnar Dietrich ganz besonders: „Jeder weiß, was mir die Eulen bedeuten. Jeder weiß, wie schwer mir der Abschied fällt. Die Eulen sind für mich Herzenssache!“

Aufwand und Belastung reduzieren

„Es ist auch eine körperliche Geschichte. Man stellt sich die Frage: Was kann ich noch leisten? Noch bringe ich meine Leistung. Aber ich werde nicht jünger … Nur Mitläufer möchte ich nicht sein“, betont der Eulen-Kapitän, den Trainer Ceven Klatt in der Abwehr „wie einen Fels in der Brandung sieht“. Dietrich, der sein Stundenkontingent bei den TWL ab Sommer erhöhen wird, glaubt, dass er Familie, Beruf und Handball durch den Wechsel zum Drittligisten Dansenberg besser unter einen Hut bringen kann. Dietrich: „Ausschlaggebend für den Abschied von den Eulen ist, dass die Belastungen weniger werden, dass der Aufwand weniger werden wird.“

Weggefährte Frank Müller wird sein Trainer

Handball macht Dietrich, der erneut eine gute Runde spielt, noch immer Spaß. Deshalb will er auch noch keinen endgültigen Schlussstrich ziehen. „Bei der Entscheidung für Dansenberg spielt es natürlich auch eine Rolle, dass Frank Müller da Trainer wird“, erklärt Gunnar Dietrich, dass er mit seinem ehemaligen Mannschaftskameraden, derzeit Eulen-Co-Trainer, beim TuS KL-Dansenberg zusammenarbeiten wird.

,,Bei Günnes stehen die Dankbarkeit und absolute gegenseitige Wertschätzung an oberster Stelle. Was Günnes in den letzten Jahren für die Eulen geleistet und mit den Eulen erlebt hat, ist nicht hoch genug anzuerkennen", würdigt Eulen-Geschäftsführerin Lisa Heßler das Wirken Dietrichs, der von 2008 bis 2011 für die damalige TSG Lu-Friesenheim spielte und nach zwei Jahren beim TBV Lemgo-Lippe ab 2013 wieder das Eulen-Trikot trägt. Nach all der Zeit im Leistungssport sei nachvollziehbar, dass der Vater der Zwillingsmädchen Lynn und Leonie sportlich kürzertreten möchte.

Chef und Bessermacher

In der Zweitliga-Mannschaft hat die Stimme der Nummer 8 Gewicht. Das streicht auch die Geschäftsführerin heraus. Lisa Heßler: ,,Auch in dieser Saison zeigt er einfach auch als Kapitän, wie wichtig er für die Mannschaft ist und wie sehr er die jungen Spieler besser macht! Ich bin ihm sehr dankbar für unsere offenen Gespräche in den letzten Jahren, für die komplette Transparenz." Es sei gut zu wissen, dass der bei den TWL beschäftigte Dietrich mit seiner Familie in Ludwigshafen wohnen bleibe. Lisa Heßler: ,,Im Sommer wird das Kapitel Handball bei den Eulen für Günnes zunächst abgeschlossen sein. Es wird aber viel, viel mehr bleiben."

Herz und Kopf

„Gunnar ist nicht umsonst seit fünf Jahren der Kapitän der Mannschaft. Er ist ein stückweit auch das Herz des Teams, er ist der Kopf der Abwehr“, lobt Trainer Ceven Klatt den 36 Jahren Team-Senior. Klatt: „Gunnars Abschied ist ein Verlust für die Eulen. Es wird schwer, ihn zu ersetzen. Sein Wort hat Gewicht, was er sagt, findet Gehör und wird akzeptiert.“

Quelle: PM Eulen Ludwigshafen