HSG Konstanz möchte Lauf gegen Kubes-Team und Zweitliga-Dino Emsdetten fortsetzen

24.02.2017 9:05
Beste Laune bei der HSG Konstanz: Nach zwei völlig unerwarteten Erfolgen gegen den Tabellenzweiten Hüttenberg und die drittplatzierten Bietigheimer innerhalb von nicht einmal 48 Stunden herrschte diese Woche gelöste Stimmung im Trainingsbetrieb des nun Tabellenneunten. Cheftrainer Daniel Eblen blickt indes schon mit großem Respekt auf den nächsten Gegner. Am Samstag, 20 Uhr, muss sich seine junge Mannschaft nach einer klaren 23:33-Niederlage im Hinspiel erneut dem TV Emsdetten stellen, dieses Mal allerdings mit der zuletzt gegen Hüttenberg wieder außergewöhnlichen Unterstützung der Konstanzer Fans in der „Schänzle-Hölle“. Doch allzu große Euphorie lässt Daniel Eblen gar nicht erst aufkommen. Dazu muss er gar nicht erst an das Hinspiel erinnern, als die HSG im zweiten Auswärtsspiel der Saison von Beginn an im Hintertreffen war und am Ende förmlich überrollt wurde. Obwohl Konstanz nach dem fulminanten Vier-Punkte-Wochenende im Moment drei Zähler vor Emsdetten liegt, so handelt es sich bei den Gästen aus dem Münsterland alles andere als um einen normalen Gegner. Der ehemalige Erstligist kann auf eine 22-jährige Zugehörigkeit zur 2. Handball-Bundesliga zurückblicken – und ist damit der Zweitliga-Dino, denn keine andere Mannschaft kommt an diesen Bestwert heran oder kann mehr Punkte als Emsdetten im Bundesliga-Unterhaus vorweisen. Aber auch aktuell stuft Eblen die Mannschaft aus dem 650 Kilometer entfernten 36000-Einwohner-Städtchen sehr hoch ein. „Eine richtig tolle Mannschaft, die einen sehr schnellen Handball spielt, auch im organisierten Angriff“, erzählt der A-Lizenzinhaber. „Dazu kommen starke Individualisten wie Merten Krings, gute Kreisläufer und Außen.“ Vor allem der Isländer Oddur Gretarsson auf der linken Außenbahn sticht dabei hervor. Dies ist auch Erstligist HBW Balingen-Weilstetten nicht verborgen geblieben, der den 26-Jährigen ab der kommenden Saison mit einem Profivertrag für die stärkste Liga der Welt ausgestattet hat. Damit könnten Gretarsson und Gregor Thomann, der aktuell beste Konstanter Torschütze, nach dessen bevorstehender Rückkehr auf die Schwäbische Alb in der kommenden Saison die Flügelzange des HBW bilden. Vorher möchten Thomann und Co. aber die kleine Erfolgsserie nach großen Problemen in den ersten Spielen nach der WM-Pause fortsetzen und Wiedergutmachung für die deutliche Schlappe im Hinspiel betreiben. Mächtig Selbstvertrauen konnte die Eblen-Eqiupe zumindest schon einmal tanken. „Damit war nicht zu rechnen“, beginnt Daniel Eblen, angesprochen auf den sensationellen Doppelerfolg gegen die Topteams der Liga, noch immer zu lächeln. „Vor allem nicht damit, dass wir so konstant in beiden Spielen auf hohem Niveau agieren.“ Wie weggefegt waren die Unsicherheiten und die Umstellungsprobleme nach dem großen Verletzungspech. Zwar musste und muss Konstanz immer noch auf Chris Berchtenbreiter verzichten und auch Mathias Riedel hat mit Rückenproblemen zu kämpfen, doch dafür kommt Felix Gäßler immer besser in Schwung und die Abwehr hat sich nach einer gewissen Phase der Neuorientierung nach durch die Ausfälle erzwungener Umstellung wieder stabilisiert. Dazu kommt Torhüter Konstantin Poltrum, der sich nach einem Muskelbündelriss und verpasster Vorbereitung wieder in absoluter Bestform befindet. Der HSG-Coach lobt dementsprechend „die gute Deckungsarbeit und die beiden Torhüter“, denn auch Patrick Glatt erweist sich immer wieder in entscheidenden Situationen wie in Bietigheim als hervorragende Vertretung von Stefan Hanemann. „Und im Angriff haben wir wieder diszipliniert und konzentriert in beiden Partien agiert“, sagt der 42-Jährige, der seit 2004 für die HSG Konstanz an der Seitenlinie steht. „In Bietigheim hat man dann gemerkt, wie müde beide Mannschaften am Ende waren. Wir haben uns am Ende für Risiko im Angriff entschieden und sind dafür belohnt worden.“ Mit einem beeindruckenden 4:0-Lauf drehte die HSG einen 25:27-Rückstand beim Tabellendritten in den letzten fünf Minuten schließlich ohne Gegentreffer noch zum 29:27-Auswärtscoup. Daniel Eblen kann sich die deutliche Leistungssteigerung – wenn nicht sogar Leistungsexplosion – selbst kaum erklären, sieht aber im besseren Start in beide Spiele eine Ursache und erklärt: „Wenn wir gut in das Spiel kommen, mit Selbstvertrauen auftreten und das Gefühl bekommen, dass unsere Vorbereitungen funktionieren, dann haben wir gute Chancen mit gescheitem Handball gegen jede Mannschaft mitzuhalten.“ Genau das wird aber gegen einen sehr variablen TV Emsdetten besonders schwer werden, denn der TVE praktiziert von einer 6:0- bis zu einer sehr offensiven 3:2:1-Dekcung viele Varianten, auf die es laut Eblen schwer wird, jedes Mal eine neue Lösung aus „dem Ärmel zu schütteln.“ Schließlich führt das Kommando an der Seitenlinie mit Daniel Kubeš ein Ausnahmekönner, der neben dem TV Emsdetten auch noch die tschechische Nationalmannschaft betreut. 140 Länderspiele für Tschechien, ein Champions-League- und Weltpokal-Sieg, zwei Europapokal-Triumphe, eine schwedische und eine deutsche Meisterschaft, zwei deutsche Pokalsiege sowie ein Supercup-Sieg stehen in der Vita des ehemaligen Kieler Weltklassespielers, der auch als Trainer viele Varianten pflegt. „Nur, wenn wir wieder sehr diszipliniert aufbauen, werden wir eine Chance bekommen“, bekräftigt Eblen. „Emsdetten ist sehr schwer zu bespielen, gerade auch wegen der taktischen Spielchen von Daniel Kubes. Das müssen wir in den Griff bekommen und versuchen, das Spiel lange offen zu gestalten.“ Damit dies gelingt, wurde diese Woche der Schwerpunkt auf taktische Schwerpunkte gelegt, etwas die Intensität aus dem Training genommen und viel Wert auf eine gute Regeneration gelegt. „So wie am Wochenende gehobelt wurde, sind schon einige Späne gefallen“, zuckt Eblen mit den Schultern und verweist auf viele kleine „Wehwehchen“ bei seinen Akteuren. „Aber wenn wir rechtzeitig einen Fuß in die Tür bekommen, sind wir auch wieder fähig zu punkten“, strahlt er trotz unklarer Personalsituation große Zuversicht aus. Besonders zu beachten ist jedoch die auffällige Auswärtsstärke des TV Emsdetten. Während in der eigenen Halle bisher lediglich acht Zähler errungen werden konnten – die drittschwächste Bilanz der Liga – trumpft das Kubes-Team in der Fremde richtig auf. 11:11 Punkte bedeuten Platz sechs in der Auswärtsbilanz und sollten für die schwere der Aufgabe vor der angestrebten Revanche Warnung genug sein. Quelle: PM HSG Konstanz

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