Heißer Tanz im Süden DKB Handball-Bundesliga: Mit Charakter gegen den EHF-Cup-Sieger

30.05.2017 15:59
Zwei Reisen in den tiefen Süden hat die SG Flensburg-Handewitt vor der Brust – in einer Phase der Saison, die den Spielern mental alles abverlangt. Nach der 21:23-Niederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen sind die Chancen auf den Titel in der DKB Handball-Bundesliga auf ein Minimum gesunken. Dennoch möchte die SG die letzten schweren Paarungen gewinnen. Zunächst geht es am Mittwoch um 19 Uhr bei FA Göppingen um zwei Punkte. „Wir wollen Vollgas geben, auch wenn es nach dieser Niederlage sehr schwer werden wird“, äußert sich Ljubomir Vranjes. „Meine Jungs haben Charakter, das weiß ich. Und sie haben insgesamt eine fantastische Saison gespielt.“ Den Sonntag steckt man nicht so einfach weg. Das stellt der SG Trainer ganz besonders fest. „Das war extrem hart, du fühlst keinen Boden unter dir“, berichtet er. „Wir waren in den letzten Jahren nie so dicht dran an der Meisterschaft gewesen wie diesmal. Wir und unser ganzes Umfeld haben lange auf dieses Ziel hingearbeitet.“ Allein der Chefcoach bringt es auf 7000 dokumentierte Stunden, seitdem er vor zwei Jahren den Angriff auf die Meisterschaft geblasen hatte. Ganz ausgeschlossen ist der Titelgewinn noch immer nicht, die Rhein-Neckar Löwen sind bei einem Restprogramm gegen Kiel, Wetzlar und Melsungen gewiss nicht im sicheren Hafen. „Wir müssen alle Kraft in unsere letzten drei Spiele legen“, fordert SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „Die Mannschaft hat so lange auf das große Ziel hingearbeitet, dass wir uns nicht selbst die Möglichkeit verbauen sollten.“ Das Glück war der SG in den entscheidenden Wochen sicherlich nicht hold. Besonders ärgerlich: das Verletzungspech im rechten Rückraum. Zunächst brach sich Holger Glandorf einen Daumen, dann Johan Jakobsson einen Handwurzelknochen. „Die Ansprüche in Flensburg sind extrem hoch“, meint Ljubomir Vranjes. „Da wird oft übersehen, was es ausmachen kann, ohne gesunden Linkshänder antreten zu müssen. Das hat Auswirkungen nicht nur auf den Angriff, sondern auch auf Abwehr und Gegenstoß.“ Ob Johan Jakobsson in Göppingen mitwirken wird, soll kurzfristig entschieden werden. Die Schwaben blieben in der DKB Handball-Bundesliga deutlich hinter den Erwartungen zurück. Der Triumph im EHF-Cup sorgte vor zehn Tagen allerdings für viel Rückenwind. Starke Teams wie die Füchse Berlin und der SC Magdeburg wurden in die Knie gezwungen. Lars Kaufmann, von 2011 bis 2015 bei der SG, trumpfte kurz vor seinem Karriereende auf und erzielte im Endspiel acht Tore für Göppingen. Eine statistische Randnotiz: Die Partie in Göppingen ist das 1000. Bundesliga-Spiel einer Mannschaft aus dem Flensburger Raum. 1971 legte der Flensburger TB den Grundstein für das Fundament, auf dem sich später der TSB Flensburg, die SG Weiche-Handewitt und seit 1992 die SG Flensburg-Handewitt bewegten. Quelle: PM SG Flensburg-Handewitt

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