Im Spielrausch Grundstein zum Sieg gelegt

13.03.2022 18:31

Der zweite Anzug der Eulen – an diesem Samstag maßgeschneidert: Wie im Rausch legen Gunnar Dietrich und Kollegen in den ersten 30 Minuten den Grundstein zum Sieg gegen Tusem Essen. 20:12 führen die Eulen zur Pause, am Ende gewinnen sie die Zweitliga-Partie vor 1607 Besuchern 29:25. Vor dem Spielbeginn die würdevolle Gedenkminute für den 58-jährig gestorbenen Tennistrainer und Eulen-Förderer Robert Pfeffer. „Wir werden Dich niemals vergessen“, sagt Eulen-Geschäftsführerin Lisa Heßler in der Würdigung „Robbie“ Pfeffers.

Sieben Stammkräfte fallen aus

Den Eulen fehlen neben den schon länger pausierenden Stammkräften Pascal Bührer, Pascal Durak, Jannek Klein und Jan Remmlinger die erkrankten Asse Hendrik Wagner, Jannik Hofmann und Alexander Falk. Auch der dritte Torhüter Leon Hoblaj fällt aus. Personalsorgen aber plagen auch Tusem-Coach Jamal Naji. Er muss neben Spielmacher Justin Müller mit Dimitri Ignatow und Lukas Becher auch zwei starke Außen ersetzen. Zudem steht Kapitän Jonas Ellwanger nicht zur Verfügung. In der 11. Minute – die Eulen führen 5:3 – scheint sich endgültig alles gegen die Mannschaft von Ceven Klatt verschworen zu haben: Stefan Salger sieht nach Foul an Tim Rozman eine Rote Karte. Der zweitbeste Torschütze der Eulen auf der Strafbank, Hendrik Wagner, Torjäger Nummer eins, und Alex Falk, bislang drittbester Eulen-Werfer, im Krankenbett …

#fürRobbie

Zu Ehren von Robert Pfeffer, der Fan und Förderer der Eulen war, spielt „seine“ Mannschaft in Trikots, auf denen auf der Rückseite und der Brust steht: #fürRobbie. Er wäre hellauf begeistert gewesen! Die Eulen-Rumpftruppe tritt mit großer Leidenschaft auf, sie spielt sich in einen Rausch. Zur Pause führen die Eulen, angeführt vom 36 Jahre alten Kapitän Gunnar Dietrich, der auf halblinks auch im Angriff ganz lange wirkungsvoll spielt, 20:12. Das ist auch ein Verdienst von Žiga Urbič, der in den ersten 30 Minuten zehn Paraden hat, beim Stand von 9:6 auch einen Siebenmeter von Noah Beyer abwehrt (16.). Nach dem 11:9 Klinglers in der 19. Minute brillieren die Eulen und ziehen innerhalb von sechs Minuten auf 17:9 davon. Da trumpft vor allem auch Marc-Robin Eisel als couragierter Mittelmann auf. Er lässt sich von Fehlwürfen nicht entmutigen, macht sechs von zwölf, arbeitet zielgerichtet, verteidigt beherzt und zeigt sich als kluger, mutiger Passgeber. Davon profitiert Yessine Meddeb, der auf Rechtsaußen Alex Falk vertritt, fabelhaft spielt. Am Ende hat macht er bei sechs Würfen fünf Tore. Wie aufgedreht Linksaußen Enes Keskic – er macht acht von neun. Auf halbrechts springt nach Salgers Roter Karte Max Neuhaus in die Bresche. Er macht fünf von acht, lässt sich auch durch einen vergebenen Siebenmeter beim Stand von 25:21 nicht entmutigen und sorgt nach Eisel-Pass für das wichtige 26:22 (54.), dem „Eno“ Keskic das 27:22 folgen lässt (55.). Den Schlusspunkt zum 29:25 setzt Max Neuhaus mit seinem fünften Treffer. Klasse das Einlaufen der Außen Meddeb und Keskic an den Kreis. Stark, wie Eisel als Mittelmann Regie führt. Und die beiden Kreisläufer, ganz Teamarbeiter, malochen: Max Haider und Christian Klimek geben der Abwehr Halt. Am Ende erlebt Debütant Veit Schlafmann seine erste Humba. Da sind auch Matej Ašanin, der Freund Urbič von außen toll unterstützt, der noch geschonte Julius Meyer-Siebert und Tim Schaller, die nicht zum Einsatz kommen, dabei. Und natürlich auch der strahlende Stefan Salger, den die Leistung der Kameraden sprichwörtlich von seinem Stuhl am Spielfeldrand reißt. Die Mannschaft lebt!

Sonderlob für Meddeb, Keskic und Urbič

„Wir haben eine überragende erste Halbzeit gespielt, unser Tempospiel war herausragend. Ich freue mich für die Jungs, vor allem für die, die sonst nicht so viel gespielt haben, wie Enes Keskic oder Yessine Meddeb, der sehr stark gespielt hat. Žiga Urbič war bärenstark. Er hatte in der zweiten Halbzeit zwar nur noch drei Paraden, hat aber in der ersten Halbzeit mit seinen Paraden den Grundstein zum Sieg gelegt“, lobt Eulen-Coach Ceven Klatt. „Am Ende hat die Kraft gefehlt“, erklärt der Trainer, warum Tusem noch einmal herankam, die zweite Halbzeit quasi 13:9 gewonnen hat. „Ich hatte das Gefühl, dass wir die Eulen in der zweiten Halbzeit noch einmal gehörig ins Schwimmen bringen“, beschreibt Tusem-Coach Nadji das Geschehen mit einem 5:0-Lauf zwischen der 29. und der 35. Minute. Am Ende sieht er die Eulen als verdiente Gewinner, lobt die Eulen als die clevere Mannschaft und würdigt Gunnar Dietrich als „sehr reifen“ Abwehrchef. Der 36-Jährige macht aus sieben Würfen vier Tore, rackert, organisiert, treibt an. „Der, alte Mann‘ hat es noch einmal hervorragend gemacht“, lobt Ceven Klatt, den Teammanager Philipp Grimm auf und neben der Bank engagiert unterstützt, nach 60 Minuten. Klatt sieht seine Mannschaft kämpfen und leidenschaftlich verteidigen. Mit dem siebten Feldspieler versucht Klatt in den letzten vier Spielminuten dem Kraftverlust durch den schmalen Kader aufzufangen.

„Enos“ Traum

„Für diese erste Halbzeit habe ich keine Worte …“, schwärmt Enes Keskic, der sein Trefferkonto von 30 auf 38 erhöht. Er trifft nach Belieben. Er läuft grandiose Gegenstöße, er zeigt sich in der Abwehr als Freibeuter, er nutzt die Chance kaltblütig, als des Gegners Tor leer ist, er läuft super ein und trifft vom Kreis. Acht von neun – fast eine 100-Prozent-Quote. „Es lief alles, wie man sich das besser nicht vorstellen kann. Wir haben mit viel Tempo gespielt, unsere Chancen genutzt.“ Die zweite Halbzeit kostet Nerven. „Ich brauche jetzt einen Herzschrittmacher …“, bemerkt der 22-Jährige grinsend, der zur bosnischen Nationalmannschaft reist. In der WM-Qualifikation geht es am Donnerstag gegen Gastgeber Griechenland, zwei Tage später folgt das Rückspiel in Tuzla.

 

Fan vom Pfälzer Wein

„Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt. Wir wussten aber auch, dass wir das Tempo nicht auch über die komplette zweite Halbzeit spielen können“, sagt Žiga Urbič, der Mann mit der Nummer 97. Als Tusem aufkommt, ist Urbič wieder da, bricht mit zwei Paraden den zwischenzeitlichen Mega-Lauf der Essener. Auffällig auf der Tribüne drei Männer in Urbič -Trikots mit der Nummer 97. „Das sind drei Freunde aus Slowenien, die mit einer Freundin zu Besuch gekommen sind. Die müssten eigentlich immer kommen …“, sagt Urbič lachend. Wie er den Abend mit seinen Gästen genießen wird? „Ein bisschen Party. Ich bin ein großer Fan von Pfälzer Wein“, verrät der 24-Jährige. Dass die Eulen trotz der vielen Ausfälle so auftrumpfen können, macht der Torwart am Teamgeist fest: „Ich hatte ein gutes Gefühl. Wenn Leute wie Wagner und Falk fehlen, wusste jeder, dass man noch mehr geben muss!“ So hat das im Vorfeld auch „Capitano“ Dietrich gesagt.

 

Quelle: PM Eulen Ludwigshafen

Die Eulen Ludwigshafen Herren

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