U23 der HSG Konstanz mit furiosem Comeback nach Sechs-Tore-Rückstand

28.09.2021 7:51
Foto: André Frensel

Oberliga Baden-Württemberg: HSG Konstanz U23 – TSB Schwäbisch Gmünd 34:30 (13:18)

Welch eindrucksvolle Energieleistung der Konstanzer U23: Scheinbar aussichtslos mit sechs Toren und aufgrund zweier Roter Karten dezimiert, drehte die Drittliga-Reserve in den letzten 20 Minuten richtig auf und erkämpfte sich einen 34:30 (13:18)-Heimsieg gegen den starken TSB Schwäbisch Gmünd. Am Samstag, 17 Uhr, empfangen die HSG-Talente die SG H2Ku Herrenberg in der Schänzle-Halle.

 

Der Schock war groß nach gerade einmal 97 gespielten Sekunden. Lars Michelberger, ein wichtiger Faktor in Abwehr und Angriff, musste mit Rot vom Feld. Da der zweite Shooter für den linken Rückraum mit Luca Merz krankheitsbedingt ausfiel, stand die blutjunge Konstanzer Truppe nun ohne Shooter und Wurfkraft aus dem linken Rückraum da.  Später sollte es auch noch Constantin Eich mit einer Disqualifikation treffen. „Die frühe Rote Karte war extrem bitter für uns, aber auch in Ordnung“, bestätige Trainer Benjamin Schweda. „Das hat zunächst alle verunsichert.“ Der TSB Schwäbisch Gmünd wusste nun um das Defizit der HSG aus der Distanz, stellte sich gut darauf ein und zog bis zur 10. Spielminute direkt auf 5:1 davon. Lange fand die HSG kaum Mittel, um sich gegen die gute Deckung der Gäste durchzusetzen und offenbarte selbst große Lücken gegen die entschlossen auftretenden Gmünder. Schweda: „Wir haben 40 Minuten kein gutes Spiel gezeigt, vorne wie hinten und haben insbesondere das Eins-gegen-Eins kaum verteidigt bekommen.“ Wie im Vorfeld erwartet zog Spielmacher Aron Fröhlich geschickt die Fäden im TSB-Spiel und traf selbst elfmal.

 

Bis der Knoten plötzlich platzte. 15:21 lag die junge Konstanzer Mannschaft zurück, als die Maßnahmen von Schweda griffen und ein erstaunlicher Ruck durch das Team ging. Jonas Hadlich wurde in den linken Rückraum beordert und setzte mit seinen Schlagwürfen und Anspielen auf Pascal Mack am Kreis das Zeichen, das es für Schwäbisch Gmünd sehr schwer machte, sich auf das Angriffsspiel der Gelb-Blauen einzustellen. Achtmal traf Hadlich, acht Treffer steuerte Felix Fehrenbach von Rechtsaußen aus teils spektakulären Winkeln bei. Mit zwei Kreisläufern und Einläufern, giftiger Abwehrarbeit und blitzschnellem Umschaltspiel wirbelte Konstanz die Schwaben durcheinander. Sven Gemeinhardt lieferte mit seinen wichtigen Paraden und einem Treffer in das leere Gästetor weiteren Input für die wundersame Wendung. Mit einem 5:0-Lauf war Konstanz beim 20:21 plötzlich wieder voll im Rennen (40.). Nun war es eine verrückte Partie und Werbung für den Handball. Mit großem Kampferherz, unbändigem Willen, ganz viel Spielfelde und herrlichen Toren zeigte sich die U23 wie verwandelt. Benjamin Schweda zuckte mit den Schultern – mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Keine Ahnung“, sagte er, „woher solch ein Umschwung manchmal kommt. Jeder war mit Vollgas dabei. So schnell geht’s“. Denn: Seine Mannschaft blieb weiter am Drücker. Felix Fehrenbach besorgte den ersten Ausgleich zum 22:22 überhaupt und Konstanz war nicht mehr zu stoppen. Mit einer unglaublichen Energie und Intensität und vielen Emotionen traf Pascal Mack wenige Minuten später zur frenetisch bejubelten 25:24-Führung. Es blieb hochspannend bis fünf Minuten vor Schluss – dann machte die HSG aus einem 29:29 den lautstark gefeierten 34:30-Heimsieg. Mit 4:0 Punkten setzt sich die Konstanzer Perspektivmannschaft vorne in der Oberliga-Tabelle fest.

 

 

„Zwei, drei gute Aktionen helfen so jungen Spielern manchmal schon“, versuchte der neue 27-jährige Trainer anschließend zu erklären, was nicht zu erklären war. „Ein Block, ein Schlagwurf, ein Wurf ins leer Tor. Es war zu spüren, dass noch nichts verloren ist. Es ging quasi von 0 auf 100. Die Reaktion der Jungs war sensationell. Für so eine junge Truppe schon bemerkenswert.“ Für die jüngste Mannschaft der Liga war dieser hart erkämpfte Erfolg gegen einen ebenfalls talentierten, jungen Gegner sehr wertvoll. „Daraus lernen die Jungs am meisten, Vertrauen in sich und die Mitspieler“, ist er sich sicher.

 

HSG Konstanz U23: Lukas Herrmann, Sven Gemeinhardt (1) (beide Tor); Kai Mittendorf (2), Lars Michelberger, Marvin Böhlefeld, Pascal Mack (5), Jan Stotten (2), Nico Koch, Felix Fehrenbach (8), Gianluca Herbel (6/2), Constantin Eich, Jo Knipp (1), Jens Koester, Leandro Lioi, Jonas Hadlich (8), Adam Czako (1).

Trainer: Benjamin Schweda

 

Quelle: PM HSG Konstanz

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