34:31-Krimi-Sieg Füchse Berlin lösen erst im Nachsitzen das Achtelfinal-Ticket

20.08.2017 20:59
Verdammt, war das spannend. Spannender, als es die Füchse Berlin eigentlich haben wollten. Der Bundesligist hat sich im DHB-Pokal gegen die HSG Nordhorn-Lingen erst in der Verlängerung durchgesetzt. Am Ende stand es 34:31 n.V. (30:28/27:27) für die Mannschaft von Velimir Petkovic. Silvio Heinevetter und Marko Kopljar brachten die Wende für den Achtelfinal-Einzug. Er musste nach dem Abpfiff schon kräftig durchpusten. Velimir Petkovic wirkte erleichtert, als die Partie endlich zu Ende war und zu Gunsten seiner Füchse ausging. „Das war ein ganz schwieriges Spiel. Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht. Zum Glück konnten wir den Schalter noch rechtzeitig umlegen“, blickte der Coach zurück. Bis zum Sieg gegen die Nordhorner war es ein ganz hartes Stück Arbeit. Petkovic’ Füchse gingen mit Personalsorgen in die Partie. Wie bereits am Samstag musste der Coach auf die Langzeitverletzten Paul Drux und Drago Vukovic sowie Bjarki Elisson verzichten. Petar Nenadic, der gegen HF Springe noch wegen muskulären Problemen geschont wurde, lief dagegen wieder auf. Der leicht angeschlagene Fabian Wiede sollte zunächst geschont werden, musste dann aber in der Schlussphase ran und bereicherte das Füchse-Spiel. Sportkoordinator Volker Zerbe hatte im Vorfeld der Begegnung in höchsten Tönen gewarnt: „Das wird ein ganz heißer Ritt. Uns erwartet eine gestandene Zweitliga-Truppe, die um jeden Zentimeter kämpft.“ Er sollte Recht behalten. Vor 510 Zuschauern in der Sporthalle Schulzentrum Süd in Springe erwischten die Füchse den schlechteren Start. Über die Stationen 0:2 (4.), 4:6 (13.) und 8:11 (30.) ging es in die Pause. Und damit war man noch gut bedient. Die Füchse konnten sich mehrfach beim überragenden Silvio Heinevetter bedanken, der allein im ersten Durchgang acht Mal glänzend parierte und seine Truppe so im Spiel hielt. „Er hat uns mit seinen Paraden sehr geholfen“, sagte Zerbe. Nach dem Seitenwechsel ging es für die Berliner zunächst so weiter, wie im ersten Durchgang. Viele Unkonzentriertheiten, Abspielfehler und verworfene Bälle – das führte nach 49 Minuten zu einem Vier-Tore-Rückstand (19:23). Petkovic reagierte, zog die Grüne Karte und stimmte sein Team auf den Schlussspurt ein – mit Erfolg! Die Füchse wurden jetzt stärker, spielten ihre Aktion durchdachter zu Ende und kamen dank des überragenden Marko Kopljar und Hans Lindberg ran (21:23), kurz darauf sogar zum 25:25-Ausgleich (57.). Kopljar sollte zur Schlüsselfigur werden. Der kroatische Neuzugang übernahm jetzt das Kommando und hielt die Füchse mit seinen Treffern im Spiel. Der 2,10-Meter-Hüne markierte erst das 26:26 und in allerletzter Sekunde dann das 27:27 (Zerbe: „Marko hat Verantwortung übernommen. Das war stark“). Es ging in die Verlängerung - und die hatte es in sich. Der Bundesligist ging sofort mit 28:27 in Führung, Heinevetter rettete abermals mit einer Glanztat und ermöglichte es den Füchsen, mit 30:28 in die Pause zu gehen. Im zweiten Durchgang der Over-Time machten die Berliner, die von vielen aus der Hauptstadt mitgereisten Fans unterstützt wurde, alles klar. Nenadic, Wiede und Kopljar machten den Sack zu. „Wir haben erst in der Verlängerung so gespielt, wie wir es uns eigentlich vorgenommen hatten“, fasst Zerbe zusammen. „Insgesamt war das aber ein ganz schlechtes Spiel von uns. Wir sind einfach froh, dass wir weitergekommen sind.“ Geschäftsführer Bob Hanning sah das Match ebenfalls kritisch: „Von einer Mannschaft unserer Qualität kann man erwarten, dass sie trotz einer ausgezeichneten gegnerischen Torhüter-Leistung in solchen Spielen nicht in Schwierigkeiten kommt. Das fahrlässige Auslassen vieler Großchancen war bei allem Respekt von Nordhorn nicht nötig. Da kann auch unsere Verletztensituation keine Ausrede sein.“ Die Füchse haben nach diesem Krimi das Ticket für das DHB-Pokal-Achtelfinale gelöst. Der Gegner für den 17. oder 18. Oktober wird demnächst ausgelost. Spielfilm: 1:3 (5.), 2:4 (10.), 6:8 (15.), 7:8 (20), 8:9 (25.), 10:11 (Hz.), 13:14 (35.), 16:17 (40.), 18:19 (45.), 19:23 (49.), 21:23 (50.), 24:24 (55.), 27:27 (60.), 30:28 (66.), 31:29 (67.) 33:30 (69.) 34:31 (En.). Statistik: Heinevetter, Stochl; Wiede (2), Struck (2), Gojun (1), Nenadic (7/1), Schauer, Plaza Jimenez (2), Lindberg (5/3), Zachrisson (1), Fäth (1), Simak, Schmidt (3), Kopljar (10), Mißling Quelle: PM Füchse Berlin

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