DHfK-Handballer stoßen mit halbvollen Gläsern an

26.02.2017 20:55
Wir können wieder die Geschichte von einem halbvollen oder einem halbleeren Glas strapazieren. Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben beim mehrfachen Europacupsieger, deutschen Meister und deutschen Pokalsieger TBV Lemgo ein wertvolles Remis erreicht. Das Endergebnis lautete 25:25 (11:10). Einerseits hätten die Sachsen dieses Ergebnis vor dem Spiel sofort akzeptiert, andererseits waren sie einem Auswärtssieg viel näher als Lemgo einem eigenen Erfolg. Doch der Reihe nach... Das Geschehen vor dem Seitenwechsel erinnerte an das Bundesligaspiel der körperkulturellen Handballer am letzten Sonntag in Minden. Das hatte der Aufsteiger des vergangenen Jahres bekanntlich mit 23:28 (7:10) Toren verloren. Am Anfang der Begegnung in Lemgo dominierten wieder die beiden Abwehrreihen. Sowohl die Ostostwestfalen auf der einen als auch Sachsen auf der anderen Seite ließen einige Chancen aus. Oder besser gesagt: Die beiden Torhüter Jens Vortmann und Jonas Maier wussten zu überzeugen. Es stand 0:0, 1:1, 4:4, 7:7. Dann brachten die Gastgeber mit Juniorennationalspieler Tim Suton einen zweiten Spielmacher in den Rückraum, der die grün-weißen Gegenspieler vor neue Aufgaben stellte. Seine verdeckten Anspiele und Abschlüsse waren toll. Prompt hätte Lemgo – wie Minden – bis zur Pause mit mehreren Treffern davonziehen können. Allerdings hielten die Leipziger dieses Mal einen Tick länger dagegen, zeigte Vortmann zwei zusätzliche Paraden, so dass die Gastgeber mit einer ganz knappen Führung in die Kabine gingen. In Minden hatten die Hausherren in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel die Auseinandersetzung praktisch entschieden. Doch die Leipziger schienen die richtigen Lehren aus der bitteren Niederlage gezogen zu haben. Sie blieben hinten beweglich und drückten vorn permanent auf das Tempo, so dass etliche so genannte leichte Treffer gelangen. Marvin Sommer und Lucas Krzikalla schlossen Konter ab. Dann steuerten Maximilian Janke, Niklas Pieczkowski und Andreas Rojewski wichtige Treffer aus dem Rückraum bei. „Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment für diese Phase machen!“ lobte Chefcoach Christian Prokop das Team. Seine Männer führten 13:15, 15:19, 19:22, 22:25. Vielleicht hätte der Vorsprung zuhause ausgereicht. Vielleicht. Beim Hallenhandball können die Schlachtenbummler auf den Tribünen eine ganz große Rolle übernehmen. Die Lippelandhalle war rappelvoll, die einheimischen Zuschauer lärmten, sie erzeugten eine heiße Atmosphäre, zweifelten (fast) alle Entscheidungen der beiden Schiedsrichter an. Sie trieben die eigene Vertretung vorwärts, vorwärts, vorwärts. Der frühere Nationalspieler Rolf Hermann schaffte in der Begegnung sieben Tore und brachte seine Mannschaft in der hektischen Schlussphase beinahe im Alleingang auf einen Treffer heran. Sie profitierten gleichzeitig vom mangelhaften Überzahlspiel der Gäste. „Wir haben in einigen Situationen die falsche Entscheidung getroffen“, legte CCCP seinen Finger auf die Wunde. Trotzdem hätte es weiterhin für den dritten grün-weißen Auswärtssieg der Saison reichen können. Hätte, hätte, Fehlerkette: Zwanzig Sekunden vor dem Schlusspfiff vertändelten die körperkulturellen Angreifer den Ball, mussten den Konter und den Ausgleichstreffer hinnehmen und hämmerten schließlich den allerletzten Freiwurf in den ostostwestfälischen Block. 25:25. Jetzt können wir wieder die Geschichte von einem halbvollen oder einem halbleeren Glas strapazieren. Statistik: TBV Lemgo gegen SC DHfK Leipzig 25:25 (11:10) TBV Lemgo: Maier 1, van den Beucken; Mansson, Kogut 1, Ramba, Theuerkauf 2, Stenbäcken 2, Hermann 8, Suton 4, Valiullin 1, Zieker, Ebner, Hornke 2, Skroblien 3, Klimek 1, Bartók. SC DHfK Leipzig: Putera, Vortmann; Steinert 4/2, Rojewski 2, Jurdzs 1, Krzikalla 5, Janke 2, Pieczkowski 4, Sommer 4, Roscheck, Meschke 3 Zuschauer: 4038 Handballfans in der Lipperlandhalle Schiedsrichter: Blümel/Loppaschewski Siebenmeter: Lemgo 1/1, Leipzig 3/2 Zeitstrafen: Lemgo 10 Min, Leipzig 4 Min Christian Prokop (SC DHfK Leipzig): „Das war ein unglaublich intensives Spiel, taktisch sehr diszipliniert. Wir sind froh über den Auswärtspunkt. Von der Gefühlslage her ist es aber ein verlorener Punkt, denn am Ende waren wir nicht clever genug, die Angriffe auszuspielen. Im letzten Angriff lassen wir uns zu viel Zeit bis wir in die Aktion gehen. Trotzdem überwiegt doch die Freude, weil meine Mannschaft einen unheimlichen Kampf in der Abwehr und auch ein besseres Tempospiel gezeigt hat. Leider haben wir in Überzahl zu viele falsche Entscheidungen getroffen. Aber man sieht eine ansteigende Form und am Mittwoch wollen wir vor vollem Haus gegen Göppingen nachlegen.“ Florian Kehrmann (TBV Lemgo): „Wir wussten, dass Leipzig aus einer aggressiven und beweglichen 6-0-Deckung agiert und hohes Tempo geht. Das konnte man schon in Minden sehen. Für uns war es wichtig, eine ordentliche Deckungsleistung zu bringen und Leipzig immer vor Aufgaben zu stellen. Das Spiel konnten wir in der ersten Halbzeit durch ein, zwei schnelle Tore drehen. In der zweiten Halbzeit kommen wir nicht mehr in den Angriff, machen viele technische Fehler und laden Leipzig zu einfachen Toren ein. Der Knackpunkt war vielleicht, dass ich Mark van den Beucken gebracht habe, der ein, zwei freie Bälle hält. Man kann sehr froh sein, wenn man bis zur 51. Minute vier Tore hinten liegt und sich dann noch den Punkt holt. In den letzten zwei Minuten haben wir alles richtig gemacht, darum war der Punkt für uns verdient.“ Quelle: PM SC DHfK Handball

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