Das Final4: "Nur Jubel bei Flensburg" und keineswegs nur Enttäuschung bei den anderen Teams

03.06.2014 13:19
„Das ist das Ende einer unglaublichen Reise“, genoss SG-Trainer Ljubomir Vranjes den tollen Moment. „Wir hatten in den letzten drei Jahren viele schlechte, aber auch viele sehr gute Spiele. Das war sicherlich eines unserer besseren.“ SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke ergänzte: „Das ist der letzte Titel, der uns noch fehlte. Er war ein Ergebnis von Leidenschaft, Raffinesse, jugendlicher Unbekümmertheit und taktischen Überraschungen.“ „Das ist unser Stil“, erklärte nachher Spielmacher Thomas Mogensen: „Sechs Tore hinten liegen und dann einfach nur zu kämpfen.“ Sein Mitspieler Steffen Weinhold konnte den Coup „noch gar nicht richtig glauben“. Anders als gegen den FC Barcelona, wo man mit einem 6:0-Lauf erst die Verlängerung erzwang und dann im Siebenmeterwerfen kühlen Kopf bewahrte, brachte das frühe 5:11 gegen den Nordrivalen THW Kiel die SG noch nicht aus der Ruhe. „Wir wussten, dass wir viel Zeit haben und das Spiel nicht in fünf Minuten umbiegen müssen.“ Auch Anders Eggert räumte mit Blick auf das Halbfinale ein: „Wir waren am Rand aufzugeben.“ Gegen Kiel habe es hingegen gereicht „nur die Fehler wegzulassen“. „Wir kämpfen uns zurück und das setzt dann extrem viel Energie frei“, freute sich unterdessen Tobias Karlsson. „Wir hatten die Kieler gut im Griff, das Problem waren unsere technischen Fehler und die vielen Kieler Gegenstöße. Das lief dann in der zweiten Halbzeit besser.“ Das erkannte auch der Gegner aus Kiel an, Spieler und Trainer gratulierten dem Konkurrenten zu einem verdienten Erfolg: „Am Ende war der Kräfteverschleiß zu hoch, wir konnten nicht mehr“, bilanzierte der Kieler Filip Jicha und machte am Ende auch die „harte Abwehr der Flensburger“ als Erfolgsgarant aus. THW-Coach Alfred Gislason befand: „Wir sind gut gestartet, aber ich wusste, dass wir mit der Zeit Probleme bekommen würden.“ Patrick Wiencek war früh mit zwei Zeitstrafen vorbelastet und auch Aron Palmarsson musste früh eine Auszeit nehmen. „Ich habe mich in der ersten Halbzeit selbst wegen Rückenschmerzen ausgewechselt, das nehme ich auf meine Kappe. Ich brauchte eine Pause“, so der als wertvollster Spieler ausgezeichnete Isländer. "Heute war Flensburg aber einfach besser. Flensburg hat die Champions League verdient gewonnen", erklärte unterdessen Gislason und fügte an, dass mit Meisterschaft und Finalteilnahme in der Champions League die vor der Saison gefassten Ziele mit der sich im Umbruch befindenen Mannschat übererfüllt wurden. Der Isländer erklärte, er sei „glücklich, dass wir Zweiter sind“. Platz 3 ging an den FC Barcelona: „Ich bin enttäuscht, denn natürlich wollten wir das Finale spielen“, so Linksaußen Juanin Garcia, der mit dem 26:25 gegen Veszprem die Handballschuhe an den Nagel hängte. Er erklärte mit Blick auf das Aus gegen Flensburg: „Das ist für uns nicht vorstellbar gewesen. Da war es hart noch einmal zurückzukommen. Aber wir sind Barca und wir müssen Charakter zeigen.“ Mit dem Sieg im Spiel um den dritten Platz gelang dies. "Ich habe es genossen, die Arena, die Stadt, die Fans - alles rund um diesen Event", erklärte so auch Barcelonas Fußballstar Carlos Puyol, der im Gegensatz zum Rückspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen für die Handballer des Vereins im Halbfinale aber nicht zum Glücksbringer wurde. „Wir wollten mehr erreichen“, räumte unterdessen auch Veszprems Momir Ilic ein. Für den Rückraumspieler gab es am Ende immerhin den Goldenen Ball als bester Torjäger. „Es war ein großer Erfolg hier zu sein und nächstes Jahr wollen wir einen weiteren Schritt nach vorne machen.“ Sollte Veszprem dann der Coup gelingen und man das Finale zu erreichen, dann würde eine langjährige Serie zu Ende gehen. Zuletzt stand 2004 eine Mannschaft im Endspiel, die nicht aus Deutschland oder Spanien stammt. Damals siegte der slowenische Vertreter RK Celje über die SG Flensburg-Handewitt. Quelle: http://www.handball-world.com

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