Deutscher WM-Traum zerplatzt im Viertelfinale gegen Katar

29.01.2015 11:56
Das Handball-Märchen der deutschen Nationalmannschaft in Katar ist in der Runde der letzten 8 zu Ende gegangen. Gegen den Gastgeber unterliegt das DHB-Team mit 24:26. Jetzt rückt die Olympia-Quali in den Fokus. Die traumhafte Weltmeisterschaft der deutschen Nationalmannschaft hat im Viertelfinale gegen Gastgeber Katar ein jähes Ende gefunden. Nach zähem Kampf unterlag das DHB-Team dem international besetzten Gegner mit 24:26 (14:18). Die mit 14.000 Zuschauern beinahe ausverkaufte Lusail Multipurpose Hall im Norden Dohas entwickelte sich von Anpfiff an zur erwarteten lautstarken Unterstützung für die Hausherren. Die deutschen Akteure zeigten sich von der hitzigen Stimmung doch beeindruckt, starteten gleich mit einem Fehlwurf durch Weinhold. Doch auch Katar, das im Achtelfinale Team Austria ausgeschaltet hatte, kam nicht sofort ins Spiel. So war es im zweiten Versuch doch Weinhold, der das DHB-Team in der 2. Spielminute in Führung brachte. Schon in den ersten Spielminuten rieben sich beide Angriffsreihen unter großem Kraftaufwand auf, Paul Drux von den Füchsen Berlin und nochmals Weinhold hielten die knappe Führung für die deutsche Mannschaft (3:2, 8. Minute). Dass DHB-Kapitän Uwe Gensheimer und Co. ab diesem Zeitpunkt nie wieder in der Partie in Front liegen sollten, ahnte in Lusail da noch niemand. Doch die Angriffsmaschinerie der Kataris kam von Minute zu Minute immer besser ins Rollen. Zarko Markovic, gebürtiger Montenigriner, der in der Vorsaison noch für den HSV Handball in der DKB Handball-Bundesliga auf Torjagd ging, strahlte die gewohnte Gefahr aus dem rechten Rückraum aus - nicht zu Unrecht lag der Linkshänder nach dem Viertelfinale auf Rang 3 der WM-Torschützenliste mit 49 Treffern. Noch mehr Probleme als mit Markovic hatte die deutsche Deckung um Patrick Wiencek (THW Kiel) und Hendrik Pekeler (TBV Lemgo) die gesamte erste Hälfte allerdings mit Kreisläufer Borja Vidal (4 Tore). Immer wieder schuf der gebürtige Spanier große Lücken im deutschen Abwehrverbund, stieß dann entweder selbst hinein und brachte seine Mitspieler durch seinen robusten Körpereinsatz in gute Wurfpositionen. Durch vier Tore in Folge zog Katar erstmals bis zur 13. Minute auf 6:3 davon. Auch danach gelang es dem DHB-Team nicht, wieder Anschluss zu gewinnen. 4 Minuten vor der Pause lag der Gastgeber gar mit sechs Treffern in Front (16:10), ehe ein willensstarker Kapitän Gensheimer in letzter Sekunde noch auf 14:18 verkürzte. Nach der Halbzeit schien sich die deutsche Abwehr dann besser auf das Kreisläuferspiel und den katarischen Toptorschützen Markovic, der dennoch starke 6 Treffer im Spielverlauf markierte, eingestellt zu haben. Nun wirbelte allerdings der linke Rückraumspieler der Kataris, Rafael Capote, die deutsche Abwehr ein ums andere Mal durcheinander. Bundestrainer Sigurdsson ließ nichts unversucht, tauschte sowohl das Personal auf dem Feld und im Tor - Silvio Heinevetter ersetzte ab der 17. Spielminute den glücklosen Carsten Lichtlein im deutschen Gehäuse bravourös -, als auch die taktischen Systeme. In der Abwehr stellte der Isländer zwischenzeitlich auf eine 5:1-Deckung um. Vorne versuchten abwechselnd auch die Einwechselspieler Michael Kraus, Stefan Kneer und Jens Schöngarth Akzente zu setzen. Im Endeffekt vergebens. Auch eine 4-Tore-Folge durch Spielmacher Martin Strobel und Rechtsaußen Patrick Groetzki, die das DHB-Team wieder auf 19:20 (39. Minute) heranbrachte, brachte den Gastgeber nicht aus dem Konzept. Dazu stieg in der jungen deutschen Mannschaft mit jeder verronnen Minute die Hektik im Angriff. Immer wieder wurden Bälle vergleichsweise einfach hergeschenkt, der im Turnierverlauf glänzend aufgelegte Groetzki vergab in der Schlussphase zwei freie Versuche. Schon in der 56. Spielminute sollte Patrick Wiencek durch einen verwandelten Angriff nach zweiter Welle das letzte Tor der Partie erzielen. Anschließend retteten die Kataris das 26:24 über Zeit und zogen unter dem rauschenden Jubel der Fans erstmals in ihrer Handballgeschichte in ein WM-Halbfinale ein. Quelle: http://www.dkb-handball-bundesliga.de

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