Die emotionale Achterbahnfahrt

20.01.2022 9:47

Mittendrin und doch nicht wirklich dabei? Außen vor und doch Teil des großen Ganzen? Pascal Bührer, 26, Mittelmann des Handball-Zweit-Bundesligisten Eulen Ludwigshafen, erlebt seit jenem 10. November letzten Jahres eine emotionale Achterbahnfahrt. Die Seele leidet im Hier und Jetzt. Im Heimspiel gegen HSC 2000 Coburg, das 33:26 gewonnen wird, erleidet der quirlige Spielmacher einen Achillessehnenriss, die unerlässliche Operation muss wegen einer Corona-Infektion gar nochmal verschoben werden. Gerade erst aus einer schweren Verletzung gekommen, sieht sich Bührer in einem Teufelskreis: „Mental war das für mich die bisher schwerste Zeit …“

Immer nah am Team

Pascal Bührer ist auch jetzt in seiner Leidenszeit nah dran an seiner Mannschaft. Er ist fast bei jedem Training als Kiebitz dabei, bei den Spielen sitzt er hinter der Spielerbank, ist auch bei der Spielbesprechung vor dem Anpfiff mit in der Kabine. Als im Zweitliga-Hit gegen den VfL Gummersbach auch noch Jan Remmlinger, der zweite Spielmacher, nach Grippe ausfällt, coachen beide ihren stark aufspielenden Vertreter Marc-Robin Eisel. „Die Beiden haben mir sehr geholfen. Die haben so viel Erfahrung“, sagt der 22-Jährige dankbar über die sprichwörtliche Rückenstärkung.

Der mentale Schock

Der Achillessehnenriss – die zweite schwere Verletzung Bührers binnen eines halben Jahres. Die Ellenbogen-OP, Folge der am 16. Juni 2021 beim 29:37 in Magdeburg erlittenen Blessur, hatte der Mittelmann mit der ihm eigenen Beharrlichkeit verarbeitet, bienenfleißig für das Comeback geschuftet. Die Rückkehr aufs Parkett am 29. September 2021 – ein Traum. Beim 36:27 (17:13) gegen den TV Großwallstadt kommt der Mann mit der Nummer 24, spielt groß auf, wird mit seinen vier Toren zu einem spielentscheidenden Faktor. „Die zweite schwere Verletzung in so kurzer Zeit hat mir dann mental schon sehr schwer zugesetzt. Unfassbar so viel Pech! Ich war problemlos in die Mannschaft zurückgekehrt, ich war richtig gut in Form“, sagt Bührer, der 2017 vom Drittligisten SG Köndringen/Teningen zu den Eulen gekommen ist. Mit seiner Beweglichkeit, seiner Schnelligkeit, ist er eine Trumpfkarte, die Trainer Ceven Klatt auszuspielen wusste. So beim 31:29 (15:15)-Sieg bei den Rimpar Wölfen. Bührer, spielerisch ein ganz anderer Typ als Jan Remmlinger, kommt nach der Pause, verwirrt die Wölfe mit seinen schnellen Bewegungen, den Schlagwürfen, trifft viermal und hilft, die Weichen auf Sieg zu stellen. Elf Tage später dann ist es passiert … „Sehr schade für ihn, sehr schade für uns. Er ist ein guter, ein wichtiger Spieler und eben auch ein guter Typ“, sagt sein Trainer.

 

Traumberuf Lehrer

Sechs Spiele, 13 Tore – dabei wird es in dieser Saison für Bührer wohl bleiben (müssen). „Ich lasse mir Zeit, ich muss mir die Zeit nehmen, darf kein Risiko eingehen“, sagt der 26-Jährige. In zwei Wochen wird er den Therapieschuh ablegen können. „Dann kann die Reha erst richtig losgehen“, betont der fintenreiche Spielmacher, der sein Programm wieder bei Sportomed in Mannheim absolvieren wird. Ziel ist es, in der Vorbereitung auf 2022/23 wieder voll einsteigen zu können, das Comeback beim Start in die neue Spielzeit feiern zu können. „Man sagt ja gerne – stärker zurückkommen …“, sinniert der Regisseur beim Interview am Spielfeldrand. Sein Studium läuft – plangemäß. „Ich habe ja jetzt viel Zeit zu lernen“, sagt Bührer mit gequältem Lächeln. Der bekennende Werder Bremen-Fan strahlt aber übers ganze Gesicht, wenn er über seine berufliche Zukunft spricht. Realschullehrer möchte er werden, Sport und Geschichte unterrichten. Er sieht sich absolut auf dem richtigen Weg. „Ja, ich habe Spaß, das vermitteln zu dürfen, ich freue mich darauf, das möchte ich unbedingt machen“, verrät der Pädagoge in spe und freut sich auf das Praktikum im Frühjahr in der Realschule Edigheim.

 

Quelle: PM Eulen Ludwigshafen

Die Eulen Ludwigshafen Herren

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