Fünf Profis aus der DKB Handball-Bundesliga holen WM-Medaillen

04.02.2015 8:58
Wenn am Freitag mit dem All Star Game in Nürnberg die DKB Handball-Bundesliga wieder Fahrt aufnimmt, werden 5 Profis mit einem besonderen Glücksgefühl aus der WM in Katar zu ihren Clubs zurückgekehrt seinl. Die 24. Handball-Weltmeisterschaft der Männer im Wüstenstaat Katar ist Geschichte. Am Ende hieß der Titelträger wie schon 1995, 2001, 2009 und 2011 Frankreich. Nimmt man Europameisterschaften und Olympische Spiele mit in die Rechnung war die Goldmedaille in Katar bereits die zehnte bei internationalen Titelkämpfen für die Equipe Tricolore in den vergangenen 20 Jahre - Rekord! Doch im Gegensatz zum EM-Gold 2014 in Dänemark, als Kentin Mahé (HSV Handball) nur ein Profi aus der DKB Handball-Bundesliga im erweiterten Kader der Franzosen stand, schrieben 2015 gleich 3 Spieler aus der stärksten Liga der Welt kräftig an der französischen Erfolgsgeschichte mit. Kentin Mahé zieht beim HSV Handball eigentlich die Fäden auf der Rückraum Mitte, in der französischen Equipe wirbelte der 23-Jährige, der schon seit seinem 9. Lebensjahr in Deutschland lebt, vornehmlich auf dem linken Flügel - auch im WM-Finale gegen Katar. Im Endspiel erzielte der Rechtshänder einen Treffer bei zwei Versuchen, von den vielen Minuten Einsatzzeit, die Frankreichs Weltmeister-Coach Claude Onesta ihm gönnte, war Mahé teilweise selbst überrascht. Doch hinter der französischen Nummer eins auf Linksaußen, Michael Guigou von HB Montpellier, wusste der 23-Jährige schlichtweg zu überzeugen und wird nun sicherlich mit großem Selbstvertrauen für den HSV Handball in die Rückrunde der DKB Handball-Bundesliga gehen. Guillaume Joli von der HSG Wetzlar teilte sich beim WM-Turnier die Rechtsaußenposition in der Equipe Tricolore mit Valentin Porte von Fenix Toulouse Handball, der im WM-Finale allerdings die vollen 60 Minuten auf dem Feld stand. Die Zeit des 29-Jährigen, der seit dieser Saison für die Mittelhessen auf Torejagd geht, schlug ohnehin vor allem bei Strafwürfen: Er war bei der WM die erste Wahl der Franzosen, wenn es ins Eins-gegen-Eins-Duell aus 7 Metern gegen den gegnerischen Torwart ging. 25 von 29 Strafwürfe verwandelte der Rechtsaußen, ausgerechnet im Endspiel gegen Katar versagten ihm die Nerven. Dennoch: Mit insgesamt 30 Turniertreffern war Joli der drittbeste WM-Torschütze des Weltmeisters. In der Gruppenphase musste Kevynn Nyokas, der seit dieser Spielzeit die Fans von FRISCH AUF! Göppingen begeistert, noch die meiste Zeit von der Bank aus zusehen. Ab dem WM-Achtelfinale durfte der sprungkräftige Linkshänder dann seine Athletik aber immer mehr in den Dienst der französischen Mannschaft stellen. Der Höhepunkt dieser Entwicklung: Im WM-Finale war es nicht der zuvor immer gesetzte Xavier Barachet von Paris Saint-Germain HB, sondern Nyokas, der im rechten Rückraum in der Startaufstellung stand. Und der Göppinger nutzte seine Chance: Allein in der ersten Hälfte steuerte er drei wichtige Treffer bei und durfte am Ende zum ersten Mal in seiner Karriere den WM-Pokal in die Höhe stemmen. Im Spiel um WM-Platz 3 setzten sich vor dem großen Finale etwas überraschend die Polen gegen den leicht favorisierten Titelverteidiger aus Spanien durch. Zwei Leistungsträger im Team des deutschen Trainer Michael Biegler: Kreisläufer Bartosz Jurecki und Rückraum-Spieler Andreas Rojweski vom SC Magdeburg. Bartosz Jurecki spielte mit seinen 36 Jahren die WM seines Lebens. 33 Tore gelangen dem polnischen Routinier über den gesamten Turnierverlauf, 14 von 17 Strafwürfen brachte Jurecki im Tor unter. Dabei ist beim Kreisläufer des SC Magdeburg immer hervorzuheben, dass er sowohl im Angriff, als auch in der Deckung der absolute Leitwolf im polnischen Team ist, eine Kampfmaschine, die sich immer in den Dienst der Mannschaft stellt. Das Resultat seiner WM-Glanzleistung: Jurecki wurde als bester Kreisläufer des Turniers ins All Star Team berufen. Für Andreas Rojewski war die erste WM mit Polen nichts anderes als ein großes Märchen in 1001 Nacht. Der Linkshänder vom SC Magdeburg, der sich erst im Vorjahr endgültig entschied, für die polnische Auswahl auf Torejagd gehen zu wollen, hatte sich eher auf die Jokerrolle im rechten Rückraum eingestellt, wurde nach der Verletzung von Superstar Krzysztof Lijewski aber schnell ins kalte Wasser geworfen - und schlug sich bravourös. Die Krönung: Am Ende sprang für "Roje" bei seiner ersten WM-Teilnahme gleich die Bronzemedaille heraus. Quelle: http://www.dkb-handball-bundesliga.de

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