Furioser Start, Nerven wie Drahtseile: A-Jugend der HSG Konstanz nach Sieg in Bittenfeld weiter im Rennen

06.03.2017 15:33
Unter größtem Druck ist die A-Jugend der HSG Konstanz stets zu Höchstleistungen imstande. Anstatt zu verkrampfen, werden ganz neue Kräfte frei. So wie im ersten Finalspiel um die Bundesliga-Qualifikationsplätze beim TV Bittenfeld. Nach einer furiosen Anfangsphase und großem Druck am Ende feierten die HSG-Talente einen 29:28 (14:9)-Auswärtssieg, der weiter alle Türen für Platz sechs offen hält und Konstanz bereits an Bittenfeld vorbeiziehen ließ. Trainer Thomas Zilm war vor allem von der ersten Viertelstunde begeistert: „Wir sind wirklich furios gestartet und sind ordentlich weggezogen, bis Bittenfeld überhaupt halbwegs realisiert hat, was hier gerade passiert.“ Nur etwas mehr als drei Minuten waren gespielt, da führte sein Team schon mit 4:1. Der Auftakt in eine bärenstarke Phase der Gäste, die trotz Auszeit des TVB und eines verworfenen Siebenmeters nur weitere 13 Minuten benötigten, um schon auf 12:4 davonzuziehen. Mit starken Torhütern, einer sehr sicheren Deckungsreihe und schnellem, guten Kombinationsspiel in der Offensive überrollten die Südbadener ihren schwäbischen Kontrahenten bis hierhin förmlich. Danach aber formierte sich Bittenfeld besser und konnte den Rückstand bis zur Pause nicht nur im Rahmen halten, sondern schon auf 9:14 verkürzen und sich damit für die zweiten 30 Minuten eine aussichtsreiche Ausgangssituation erarbeiten. „Bittenfeld hat sich dann neu formiert und hat es geschafft, die Abwehr wesentlich kompakter aufzustellen“, erklärte Thomas Zilm. „Das hat Wirkung gezeigt.“ Spätestens in der 35. Spielminute war so wieder alles offen, als die Gastgeber auf 13:15 herankamen und sich ein wahrer Krimi im so wichtigen Spiel um Platz sechs entwickelte. Zilm: „Der Vorteil war nun klar bei Bittenfeld, plötzlich hat beim Gegner alles gepasst und es hat alles funktioniert.“ Nach 39 Minuten wechselte somit die Führung erstmals in dieser Partie auf die Seite des Erstliga-Nachwuchses (17:16). Vor allem technische Fehler bereiteten der HSG nun große Probleme, denn der TVB war eiskalt und witterte jetzt seine Chance. Doch Druck macht – wie oft genug unter Beweis gestellt – den Konstanzern nichts aus. Im Gegenteil, die junge Mannschaft vom Bodensee drehte die Partie, ging selbst wieder mit zwei Toren in Front und behielt auch dann die Ruhe, als Bittenfeld das letzte Mal in Führung ging (23:22, 48.). „Hut ab vor meiner Truppe, wie sie nach dem Rückstand den Kopf aus der Schlinge gezogen hat und das Spiel danach wieder positiv gestaltet hat“, lobte der B-Lizenzinhaber und schob einen Erklärungsversuch für die neuerliche Nervenstärke seiner sehr jung aufstellten Mannschaft hinterher: „Da lässt sich keiner hängen, alle kämpfen bis zum Ende weiter. Dazu kennen wir die Situation aus vielen engen Spielen. Wo wir am Anfang der Saison in solchen Duellen noch verloren haben, belohnen wir uns nun für unsere Leistung.“ Vier Minuten vor dem Abpfiff beruhigten Jonas Hadlich und Pascal Mack mit einem Doppelschlag die Nerven des HSG-Coaches und stellten eine vorentscheidende Drei-Tore-Führung (28:25) her, die der TVB mit dem Anschlusstreffer in der letzten Minute nicht mehr egalisieren konnte. Nach der gelungenen Revanche für die bittere 25:27-Niederlage vor zwei Wochen im Hinspiel hatte der Ex-Profi aber auch anerkennende Worte für einen nie aufsteckenden Gegner übrig: „Bittenfeld hat gut gespielt, doch heute konnten wir am Ende – genau umgekehrt zum Hinspiel – Fehler des Gegners ausnutzen. Ich bin froh, dass wir unsere Chance ergriffen haben und weiter gut mit dabei im Rennen um Platz sechs sind.“ TV Bittenfeld – HSG Konstanz 28:29 (9:14) HSG Konstanz: Kristian Bozin, Moritz Ebert (Tor); Jerome Portmann (8), Patrick Volz, Marc Plesse, Jonas Hadlich (3), Carl Gottesmann (3), Pascal Mack (4), Joel Mauch (4/1), Samuel Löffler (3), Jan-Nicolai Geistler, Moritz Dierberger (1), Manuel Wangler (3), Johnny Polis. Quelle: PM HSG Konstanz

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