HBW Balingen-Weilstetten landet Heimsieg

01.10.2012 10:01
Obwohl alle von Dr. Rolf Brack eingesetzten Spieler einen starken Eindruck hinterließen, stach HBW-Torhüter Matthias Puhle noch hervor. Mit über 20 Paraden, avancierte er für die Schwaben zum Matchwinner. Die Freude über die Leistung seines Torhüters war Geschäftsführer Bernd Karrer berechtigter Weise dann auch ins Gesicht geschrieben, als er in der Pressekonferenz noch verkünden konnte, dass Puhle kurz vor der Partie seinen Vertrag beim HBW Balingen-Weilstetten vorzeitig um weiteres Jahr verlängert hat. Der Spielplan will es so, dass ein Großteil der für den HBW wichtigen Spiele der Hinrunde innerhalb der nächsten sechs Wochen auf dem Plan stehen. Nicht zuletzt deshalb hat man bei den Schwaben diese Wochen, passend zur Jahreszeit, zu den Erntewochen ausgerufen. Mit dem nicht unbedingt zu erwartenden 29:25-Erfolg gegen den VfL Gummersbach sind die „Gallier von der Alb“ erfolgreich in ihre Erntezeit gestartet. Beide Angriffsreihen starteten mit großer Nervosität in die Partie und wurden von den hervorragend eingestellten Abwehrreihen weitest gehend neutralisiert. Auch die beiden Torhüter, Matthias Puhle beim HBW und Borko Ristovski beim VfL Gummersbach hatten ihre Hausaufgaben gemacht. Beide konnten die ersten Würfe auf ihren Kasten abwehren, wobei Puhle nicht zuletzt auf Grund eines gehaltenen Strafwurfes schon zu diesem frühen Zeitpunkt den etwas besseren Eindruck hinterließ. So dauerte es bis zur sechsten Spielminute bis die ersten Treffer bejubelt werden konnten. Die Gäste legten vor und die Hausherren zogen nach. Nach einem Stürmerfoul von Michal Kopco, der bis zu seiner überfälligen Disqualifikation in der 48. Spielminute, hauptsächlich durch seine überharte Gangart auf sich aufmerksam machte, konnte Roland Schlinger die erste Führung für die Schwaben zum 5:4 erzielen. Diese hielt allerdings nicht lange. Nach einer Zeitstrafe gegen Daniel Wessig holten sie sich die Oberbergischen wieder zurück und konnten sie sogar bis auf drei Treffer ausbauen. Beim Stande von 11:14, zehn Sekunden vor dem Pausenpfiff nahm HBW-Trainer Dr. Rolf Brack seine erste Auszeit und brachte im Anschluss erfolgreich den Siebten Feldspieler aufs Parkett. So konnten die Schwaben mit dem Pausenpfiff noch auf 12:14 verkürzen. Unmittelbar nach Beginn der zweiten Hälfte hatte man allerdings den Eindruck, dass sich das taktische Mittel des HBW-Trainers nicht gelohnt hat. Die Gäste nutzten eine umstrittene Zeitstrafe gegen Florian Billek und zogen auf 12:16 davon. Die Linie der Schwaben ging jetzt etwas verloren. Immer wieder nahmen sie sich ihre Würfe zu früh und damit auch unvorbereitet. Torhüter Puhle und seine Abwehr hielten dem VfL-Druck aber stand und verhinderten so, dass der Altmeister Kapital aus der kurzen Balinger Angriffsflaute schlagen konnte. In der 41. Minute glich Neuzugang Manuel Liniger per Strafwurf zum 17:17 aus und vier Puhle-Paraden später, war es erneut der Schweizer Nationalspieler, der mit seinem Treffer zum 18:17 die Balinger SparkassenArena zum Beben brachte. Der VfL konnte sich in Überzahl die Führung nochmals zurück erobern, diese aber erneut nicht verteidigen. Die beiden Eigengewächse und Ur-Weilstetter Felix König und Sascha Ilitsch brachten die „Gallier von der Alb“ wieder mit 21:20 (50.) in Führung und spätestens ab diesem Zeitpunkt waren die Schwaben Herr der „Hölle Süd“. Die Gummersbacher waren vom Lärmpegel sichtlich beeindruckt und egal was sie jetzt auch versuchten, HBW-Trainer Dr. Rolf Brack hatte immer die richtigen taktischen Mittel parat. Beim 27:23, drei Minuten vor Spielende, war die Partie entschieden und die Treffer, die auf beiden Seiten bis zum Schlusspfiff noch fielen, waren nur noch für die Statistik. Die Stimmen zum Spiel Dr. Rolf Brack, Trainer des HBW: „Es war für uns in mehrfacher Sicht ein ganz wichtiger Sieg und wir haben uns zwei Wochen lang minutiös auf das Spiel vorbereitet. Im Vergleich zur Vorsaison fehlen uns bereits drei Punkte und mit einer Niederlage gegen Gummersbach wären es bereits fünf gewesen. In der Schlussphase konnten wir mit der Kraft der zwei Systeme und einem 5:0-Lauf viel Druck auf den Gegner ausüben. So konnten wir die Überlebens notwendigen leichten und schnellen Tore erzielen. Wir haben mit acht technischen Fehlern und nur zwölf Fehlwürfen auch sehr gute Quoten erreicht. Es war auch wichtig, dass wir viel Moral bewiesen und Systemqualität gezeigt haben.“ Die Stimmen zum Spiel Emir Kurtagic, Trainer des VfL Gummersbach: „Glückwunsch zum Sieg an den HBW. Die Mannschaft hat über 60 Minuten eine konstante Leistung gebracht was bei uns nicht der Fall war. Wir haben sehr gut ins Spiel gefunden und auch 35 oder 40 Minuten sehr gut im Angriff gespielt. Aber ab der 40. Minuten haben wir ein wenig den Faden verloren. Wir haben zu schnell den Abschluss gesucht und uns nicht mehr an die taktischen Vorgaben gehalten. Gut, das Spiel ist so gelaufen. Wir haben es nicht geschafft über 60 Minuten das zu halten was wir uns vorgenommen haben. Gerade in Balingen ist unheimlich wichtig deutlich besser zu sein um zu gewinnen. Die Atmosphäre war wieder sehr gut, die Mannschaft war heiß und es hat leider für uns nicht sein sollen.“ Bernd Karrer, Manager des HBW: „Stimmt, Matze Puhle war heute vor allem in der zweiten Halbzeit mit seinen Paraden der Matchwinner und ich freue mich, dass er seinen Vertrag bereits um ein weiteres Jahr verlängert hat. Was man aber heute auch nicht vergessen darf, weil der Trainer im Umfeld oft kritisiert wird, dass er die grünen Karten falsch, zu früh oder zu spät einsetzt, dass das Timing von Rolf Brack heute perfekt war. Ich möchte sagen, dass unser Trainer mit seinen klugen Entscheidungen am Schluss der Partie heute einen sehr, sehr großen Anteil am Sieg hat.“ Quelle: http://www.dkb-handball-bundesliga.de/

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