Kai Dippe: „Das ausschöpfen, was wir an Potential haben“

05.03.2017 20:21
„Wir hatten mehr Chancen als Hamm, das Spiel zu gewinnen“, urteilte Frank Müller, der sich der Partie gegen die Westfalen im Videostudium nochmals ausgiebig widmete. Der Co-Trainer der Eulen stellte schließlich fest: „Wenn ich das ganze Spiel sehe, dann sage ich, das ist ein verlorener Punkt.“ Der frühere Mittelmann der TSG dachte dabei vor allem an die Tempogegenstöße im zweiten Durchgang, denn die Konter von Pascal Durak und Kai Dippe brachten nichts Zählbares ein. Hinzu kamen freilich auch Torgeschenke an den Gegner, die der ASV an diesem Abend dankbar annahm und am Ende seinen ersten Auswärtspunkt feiern konnte. 24:24 lautete der Endstand, dabei hatte die TSG zur Halbzeit mit 14:11 geführt und in der 37. Minute gar mit 17:13 vorne gelegen. Doch nur noch sieben Tore gelangen dem Team von Ben Matschke bis zur Schlusssirene, eine Ausbeute, die Hamm in die Karten spielte. „Wir haben einfach zu viel verworfen“, sagte Kai Dippe, der Kreisläufer. „Und im Angriff fehlte es uns in der zweiten Halbzeit an Durchschlagskraft.“ Die Just-Formation sah ihre Chance auf einen wichtigen Auswärtspunkt und hätte beinahe gleich beide entführt. Die Combo um Kapitän Philipp Grimm hatte im Vorfeld dieses Zweitligaduells erneutes Verletzungspech zu beklagen. Gunnar Dietrich musste wegen einer im Training erlittenen Wadenverletzung kurzfristig passen, die Verletzung entpuppte sich wenig später als Zerrung. Bei David Schmidt waren bereits im Spiel gegen Rimpar Adduktorenprobleme aufgetreten, doch der Linkshänder spielte auch zwei Tage später in Neuhausen mit und glänzte an der Erms nicht nur wegen seiner sechs Tore beim 33:32-Sieg. Gegen Hamm traten Schmerzen indessen schon im ersten Durchgang auf mit der Folge, dass der Rückraumspieler in der zweiten Hälfte nicht mehr aufs Feld zurückkehrte. „Wir alle dachten nach dem Ausfall von Gunnar `Noch ein Verletzter`, das tat unglaublich weh“, bekannte Kai Dippe. „Und David hat uns ganz einfach gefehlt.“ Das 24:24 war für Martin Slaninka und seine Mitstreiter das erste Remis in der laufenden Saison und der siebte Punktverlust auf eigenem Parkett. Mit nun 29:17 Zählern haben die Eulen, die auf Rang sechs zu finden sind, weiterhin eine reizvolle Ausgangsposition, ist doch der Abstand auf Platz zwei mit fünf Punkten eine herausfordernde Angelegenheit und kein Ding der Unmöglichkeit. Die Eulen gehen nun zum vierten Mal in diesem Jahr auf Reisen. Der Neuling Dessau-Roßlauer HV empfängt am Sonntag, 5. März 2017, die Pfälzer Handballer, der Anwurf in der Anhalt-Arena ist um 17 Uhr. Die Truppe von Uwe Jungandreas punktete jüngst in Saarlouis gleich doppelt, bleibt aber mit 19:27 Punkten dennoch in der Nähe der Abstiegsplätze. Hätte der Aufsteiger diesen Vergleich verloren, stünde er jetzt auf Rang 17 und damit auf einem Abstiegsplatz. Die Heimbilanz mit 9:13 Zählern ist keine überragende, dafür sind die 10:14 Zähler, die in der Fremde erkämpft und erspielt worden sind, eine bemerkenswert gute Bilanz. „Wir wollen in Dessau mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung aufwarten“, sagt Kai Dippe, „und das ausschöpfen, was wir an Potential haben.“ Der Kreisläufer mahnt im Angriff „ein Tick mehr Geduld“ an und hofft auf „mehr Ideen“, damit am Ende eins erreicht werden soll: „Wir sollten zwei Punkte holen, um den Anschluss nicht zu verlieren.“ Für Frank Müller steht fest: „Das wird kein klares Ding. Dessau wird in Heimspielen alles reinlegen und aggressiv zu Werke gehen. Darauf müssen wir uns einstellen, und das wird auch passieren. Es wird eine unangenehme Aufgabe, aber wir fahren hin, um die Punkte zu holen.“ TSG-Cheftrainer Ben Matschke, der in dieser Woche aufgrund der Ausfälle so oft mittrainierte und mitspielte, als gehöre er zum Mannschaftskader, bescheinigte seiner Auswahl „eine konzentrierte Arbeit“ in den letzten Tagen. Ben Matschke weiß, dass Dessau „ums Überleben kämpft und einige Abwehrvarianten draufhat. Doch wir sind darauf eingestellt, und es wäre schön, wenn wir das lösen würden.“ Zehn Spieler stehen fix im Aufgebot für das Spiel beim Liganovizen. Möglich ist, dass auch Robin Egelhof und Max Haider den Trip nach Dessau mitmachen werden. „Das entscheiden die Beiden selbst, denn sie spielen am Freitagabend für Hochdorf beziehungsweise Kronau-Östringen“, erläutert Ben Matschke, dem in Dessau ein Sextett fehlen wird: Niki Claus, Gunnar Dietrich, Pascal Kirchenbauer, Kevin Klier, Roko Peribonio, David Schmidt. Niki Claus, Jan Remmlinger, Pascal Kirchenbauer, Gunnar Dietrich und Kai Dippe hatten in den letzten Tagen Geburtstag. Ein passendes Geschenk für dieses Quintett? Zwei Zähler! Quelle: PM TSG Ludwigshafen-Friesenheim

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