Saarlouis. Das hatten sie sich alles ganz anders vorgestellt: Am Ende herrschte im Lager der HG Saarlouis tiefe Enttäuschung über eine indiskutable Leistung im Duell gegen souverän und engagiert auftretende Hanauer. Die blamable 31:38 (13:20)-Heim-Niederlage tat nicht nur beim Zuschauen weh und führte dazu, daß sich HGS-Coach Philipp Kessler im Trainergespräch namens des Trainerteams und der Mannschaft bei den Fans und den Sponsoren nur noch entschuldigen konnte. Dagegen freute sich Hanaus Trainer Hannes Geist sichtlich: „Die 2 Punkte tun gut für die Seele.“
Die HGS-Angriffs-Achse brauchte fast sieben Minuten für ihr erstes Tor im Spiel, hatte da aber schon eine ganze Reihe von Bällen weggeworfen, spielte ohne Selbstvertrauen und die „Motivation bis in die Haarspitzen“ war irgendwo zwischen Abschluss-Training und Anpfiff der Partie völlig abhanden gekommen. Nur weil es in der Abwehr zunächst noch ganz gut funktioniert lag man „nur“ 1:4 (7.) hinten. Doch je mehr Spielzeit verging, um so weniger funktionierte bei den Gastgebern. Schon nach 12 Minuten beim Stand von 3:7 war Philipp Kessler gezwungen, seine erste Auszeit zu nehmen. Doch besser wurde es nicht.
Hanau spazierte immer öfter mit einfachen Aktionen durch eine nun immer löchriger werdende Abwehr der Saarländer. Die Torhüter dahinter konnten einem schon leid tun. Und vorne? Da war Saarlouis an diesem Abend ganz weit weg von dem, was eigentlich der Anspruch der HGS ist. Die HSG Hanau hatte kaum Mühe, ihren Vorsprung zu verteidigen und schließlich auch auszubauen. 9:15 hieß es nach gut 20 Spielminuten und auf Seiten der Gastgeber ließen auch die Leistungsträger eben diese Leistung total vermissen. Und während es in der Halle immer ruhiger wurde, sah sich Kessler gezwungen, fünf Minuten vor der Pause schon seine 2. Auszeit zu nehmen. Geholfen hat auch das indes nicht. Mit sieben Toren Rückstand (13:20) und hängenden Köpfen gings in die Kabinen.
Und es wurde noch schlimmer. Nach 37 Spielminuten drohte den Saarländer beim 17:26 erstmals ein zweistelliger Rückstand. Doch das konnten die Gastgeber noch vermeiden, weil mit Marcel Becker zumindest einer aus der Rückraum-Achse traf und Elyas Noh auf der linken Aussenbahn und vom Punkt ohne Fehler agierte . Auf der anderen Seite wurde es den Fans auch immer klarer, daß sie die Hoffnung auf eine Wende begraben konnten. Mit einem 22:30-Rückstand ging es in die Schluß-Viertelstunde und Saarlouis hatte einfach nichts zuzulegen, blieb weiter scheinbar saft- und kraftlos ohne den Willen, sich aufzubäumen. So war es nur logisch, dass es der HSG Hanau leicht fiel, ihr Spiel durchzusetzen. Nach 52 Minuten waren die Saarländer auf dem absoluten Tiefpunkt in dieser Partie angekommen und lagen beim 25:35 zehn Tore hinten. Was blieb, war bis zum Schlusspfiff ein wenig Ergebnis-Kosmetik, mehr nicht.
113 Gegentore in den letzten drei Spielen sind einfach viel zu viel und wenn die Angriffs-Maschine nicht auf höchsten Touren läuft – wie zuletzt mit 42 Treffern bei den Bergischen Panthern – dann kannst du in Liga 3 keine Spiele gewinnen. Die Ursachen gilt es herauszufinden und abzustellen. Ein klarer Auftrag fürs Trainerteam. Und beim „alten Rivalen“ Leutershausen nächstes Wochenende muss das alles anders laufen – da darf es keine 18 Fehlversuche und keine 13 technischen Fehler geben. In diesem Sinne liegt also eine intensive Woche vor dem Team…
Statistik HGS: Schlingmann 3 Paraden, Fiedler 2 Paraden, Becker 7, Paetow 6, Noh 6/3, Durmishi 4, Kockler 2, Kunkel 2, Weißgerber 2, Walz 1, Reitz 1
Statistik HSG Hanau: Müller 12 Paraden, Bergold 7/3, Rivic 6, Schiefer 6, Gerst 5, Braun 5, Ritter 2, Hüttmann 2, Schröder 2, Fulda 2, Surblys 1
Siebenmeter: HGS 3/3, HSG 3/3
Zeitstrafen in Minuten: HGS 8, HSG 10
Zuschauer: 920
Quelle: PM HG Saarlouis
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