Krimi mit Kampf, Wille, Herz - und Happy End

17.09.2012 13:11
Nach der Schlusssirene bilanzierte Manager Thorsten Storm: "Natürlich genießen wir diese Momentaufnahme. Wir haben hier charakterstarke Typen, die diese Partie nach Hause gebracht haben, obwohl einige hundertprozentige Chancen ausgelassen wurden." Trainer Gudmundur Gudmundsson erklärte: "Im ersten Abschnitt war ich mit dem Angriff zufrieden, wir haben auch in der Abwehr gut angefangen, aber dann standen wir nicht kompakt genug und konnten auch in der Rückwärtsbewegung nicht überzeugen. Nach dem Wechsel haben wir nur phasenweise gut gespielt. Unterm Strich bin ich sehr zufrieden mit den zwei Punkten. Denn solch ein Spiel muss man erst gewinnen. Wir haben gekämpft bis zur letzten Sekunde." Während HSG-Coach Kai Wandschneider meinte: "Wir haben eine spannende, hochdramatische Partie gesehen. In der ersten Halbzeit haben wir schlecht gedeckt, unsere 6:0-Abwehr war nicht aggressiv genug. Nach der Pause haben wir dann auf eine 3:3-Formation umgestellt, die war klasse und aggressiv. Dadurch hatten wir die Möglichkeit gehabt, wieder aufzuschließen. Wir können hoch erhobenen Hauptes nach Hause fahren, denn mein Team hat Kampfgeist und Wille gezeigt und wir sind auf einem guten Weg, auch wenn es heute nicht zur Sensation gereicht hat." HSG-Geschäftsführer Björn Seipp fügte an: "Wir sind absolut im Soll. Schade, dass sich unsere Mannschaft für ihre Leistung im zweiten Durchgang nicht belohnen konnte." Die Partie in der Mannheimer SAP Arena begann vor 5396 Zuschauern mit einem Blitzstart der Löwen, die schnell mit 4:0 (6.) in Front lagen. Und die Badener bauten ihre Führung im ersten Abschnitt zeitweise bis auf sechs Treffer aus. Dabei zeichnete sich vor allem Kim Ekdahl du Rietz aus, der es bereits vor der Pause auf sechs Tore brachte und mitunter durch die HSG-Abwehr ging wie das heiße Messer durch die Butter. Außerdem waren es die leichten Treffer, die es den Löwen ermöglichten, den Gegner auf Distanz zu halten: Die Außen Uwe Gensheimer und Marius Steinhauser verwandelten die Gegenstöße sehr zur Freude der Anhänger. Allerdings kamen die Mittelhessen vor allem durch ihre Rückraumschützen Steffen Fäth und Daniel Valo wieder heran. Gegen die Ballermänner aus der zweiten Reihe hatte die Defensive der Löwen nicht immer ein probates Mittel parat. Das setzte sich nach dem Wechsel fort: Michael Müller und Fäth mit Doppelpack sowie Kristjansson sorgten für den Anschluss - 21:20 (36.). Zeit, um sich neu zu sortieren. Coach Gudmundsson nahm seine zweite Auszeit in dieser Partie. Und Andy Schmid hatte besonders gut zugehört: Der Schweizer markierte das 22:20. Durchatmen. Und weiter ging's. Gensheimer legte per Siebenmeter und seinem fünften Tor nach. Myrhol zum 24:20 (39.). Und nun hatte HSG-Coach Wandschneider genug gesehen und legte zum zweiten Mal die grüne Karte. Allerdings zunächst mit weniger Erfolg. Denn die Löwen blieben am Drücker, machten auch die Treffer vier, fünf und sechs in Serie Ein Zwischenspurt. Ehe Fäth nach neun Minuten torlosen Minuten wieder für Wetzlar traf. Und damit die nächste Aufholjagd der Mittelhessen in Gang setzte. Denn nach einem 3:0- und einem 4:0-Lauf war die HSG den Badenern erneut ganz dicht auf die Pelle gerückt. Vor allem, weil die Löwen einige hundertprozentige Chancen nicht nutzen konnten und sich zu viele Fehlwürfe erlaubten, wurde es noch einmal ganz eng. Aber wieder war es Schmid, der die Fans durchatmen ließ - 29:27 (55.). Aber die HSG hatte noch zwei Antworten parat: zum 29:28 durch Valo und auch zum 30:29 durch Schmidt (59). Das Duell geriet in der Schlussphase zur Nervenschlacht. 24 Sekunden vor dem Ende erlöste Schmid - wer sonst - die Anhänger. Der Schweizer war an diesem Abend der Mann für die entscheidenden, für die ganz wichtigen Treffer. "Das war heute ein ganz schwieriges Spiel für uns, umso schöner ist es für uns nun, dass wir erneut an der Tabellenspitze stehen", sagte Schmid. Und erntete die Zustimmung der Mannschaftskollegen und der Fans. Quelle: http://www.dkb-handball-bundesliga.de/

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